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Radieschen von Balkon und Fensterbrett

Der Anbau von Radieschen gilt als kinderleicht und gelingsicher. Jedoch haben viele Menschen in der Praxis Probleme mit dem Anbau. Hier meine Tipps zum Anbau von Radieschen auf Balkon und Fensterbrett.

Am 1. Mai hat mein Sohn für das Fensterbrett von unserem Wohnzimmer zwei Balkonkästen eingesät – einen mit Radieschen und eine bunte Salatplatte. Genau diese Variante empfehle ich immer in meinen Vorträgen und Workshops für einen leichten, einfachen, erfolgreichen Start, der nicht überfordert. Nun haben wir am 7. Juni die ersten Radieschen geerntet – köstlich. Wir saßen auch schon mehrfach auf der Lehne vom Sofa, zupften uns Salatblätter ab und schauten dabei auf die Skyline von Berlin. Zum Salat schreibe ich ein andermal. Aber diese große Freude, dieser voller Geschmack, so viele gesunde Vitalstoffe, diese knackige Frische – herrlich, das spürst Du doch jetzt auch. Der Anbau von Radieschen auf dem Balkon gilt als kinderleicht und gelingsicher. Beim Post auf Social Media merkte ich, wieviele Menschen doch Probleme mit dem Anbau von Radieschen haben. „Ich habe dieses Jahr wieder Pech… bei mir werden die nie was. Keine Ahnung, warum.“ Oder: „Im Hochbeet wurden sie noch nix. Holzig oder schossen. Wir haben es wiederum versucht. Gibts da einen Trick?“

Hier meine Tipps zum Anbau von Radieschen auf Balkon und Fensterbrett:

Der Anbau von Radieschen auf dem Balkon oder Fensterbrett ist einfach. Dennoch gibt es einiges zu beachten.
Südost-Fensterbretter, Blick in Richtung Berliner Fernsehturm und Potsdamer Platz
Werde Selbstversorger mit Radieschen. Der Anbau auf dem Fensterbrett im Balkonkasten funktioniert.
Blick in Richtung Ku’Damm

Aussaat der Radieschen auf dem Balkon

Verwende für Radieschen auf dem Balkon torffreie Bio-Gemüseerde. Pflanzgefäße mit einem Wurzelraum von 15 cm Höhe reichen bereits aus. Ideal sind Balkonkästen, um in Reihen zu säen. Für Anfänger bewähren sich Saatbänder. Es wird empfohlen, die Samen mit einem Abstand von 2-3 cm auszusäen, damit die Blätter gut abtrocknen können. Sonst droht Befall mit der Pilzkrankheit Falscher Mehltau. Söhnchen habe ich es so erklärt, er möge sich die Radieschenkugeln vorstellen, wie groß sie werden. Diesen Abstand mußte er einhalten, damit sie Platz zum Wachsen hat. Paul hat es ausgereizt. Er hat schön akkurat eingesät, sogar ziemlich dicht. Es sieht aus wie mathematisch berechnet und mit der Schieblehre gesetzt, er ist mathe-begabt :).

Säe die Radieschen zeitversetzt aus, in Staffeln.

Die Aussaattiefe beträgt 1 cm, mit so viel Erde werden maximal die Samen bzw. das Saatband bedeckt. Bei tieferer Aussaat können sich die Knollen verformen.

Wurde zu dicht gesät, wird vereinzelt. Dann sind es pikante Microgreens für das Butterbrot. Ich ziehe Radieschen regelmäßig auf dem Küchentisch als Sprossen und Microgreens, dazu liest Du hier. Nach der Ernte das Radieschenlaub nicht wegschmeißen, es ist essbar. Prima z.B. für Grünen Smoothie oder Pesto.

Selbstversorgung vom Fensterbrett mit frischen Radieschen in Bio-Qualität.

Bei gestaffelter Aussaat alle 2-3 Wochen kann laufend geerntet werden.

Die Keimblätter der Radieschen sind schon schön.

Anbauzeit – Radieschen sind auch Wintergemüse

Die Anbausaison für die tollen Knollen reicht von Anfang Februar bis Ende September. Sie gelten nicht als klassisches Sommergemüse, sondern sind eine ideale Vor- und Nachkultur mit einer bewährten Anbauzeit bis Mitte April und wieder ab Mitte August. Es ist wichtig, die passende Sorte für die Jahreszeit zu wählen, damit die Radieschen nicht verfrüht blühen. Ab dem Frühsommer brauchen sie viel und regelmäßig Wasser, sonst gehen sie auf Südbalkonen schnell in Blüte. Wenn es passiert, erfreue Dich an den sehr hübschen Blüten, die sogar essbar sind. Die Wildbienen gehen auch gern ran.

Manchmal klappen Radieschen im Sommeranbau nicht, es kommt Grün, aber es bilden sich keine Knollen. Das hängt von der Tageslänge ab. Radieschen sind sogenannte Langtagpflanzen, sobald die Tage länger werden, haben sie einen Anreiz sich zu strecken und Blüten zu bilden. Im zeitigen Frühjahr oder Herbst hingegen stecken sie ihre Energie in die Bildung von Blättern und der Knolle. Es empfiehlt sich bei Anbau im Sommer auf Züchtungen zurückzugreifen, die für den Sommeranbau geeignet sind, z.B. die rote Sorte Sora.

Die Blüte der Radieschen ist schön. Ich beobachte Wildbienen in der Blüte.
Radieschen blühen in weiß und rosa. Sie ziehen Wildbienen an und sind essbar.

Mit einer Kältetoleranz von -7 Grad sind Radieschen ein ideales Wintergemüse. Bei Aussaat Mitte bis Ende September ist eine Ernte von Ende Oktober bis Anfang November möglich. Bei einer Aussaat Ende September ist eine Ernte November bis Dezember möglich. Erfolgt die Aussaat Anfang Januar ist schon wieder eine Ernte  im März möglich. Bei milden Wintern bringen Aussaaten im Dezember schon eine zeitige Ernte im Februar. Überdachte Balkone in der Stadt sind im Vorteil. Das sind Erfahrungen vom Wintergemüse-Experte Wolfgang Palme. Er empfiehlt, Wintersätze nicht zu eng auszusäen, da die Konkurrenz unter den Pflänzchen zu einer raschen Bildung von Stängeln führt, ohne Knollen zu bilden.

Auf Balkonen bewährt haben sich die Sorten Sora, Rudi, Eiszapfen und French Breakfast2. Es gibt ein Radieschen-Trio French Breakfast2 (rot/weiss), Rudi (rot), Eiszapfen (rein weiss). Für den Sommer geeignet sind Sora und Rudi. Des Weiteren muss bei längerer Trockenheit darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nicht zu viel Sonne bekommen und dass die Erde ausreichend feucht ist, sodass die Radieschen gedeihen können. Bingenheimer Saatgut empfiehlt jeweils die Aussaat Februar bis August, hat aber die Kältetoleranz noch nicht berücksichtigt. Radieschen ist ideales Wintergemüse!

Pflege, Düngung Radieschen Balkon

Radieschen sind Schwachzehrer, manchmal werden sie auch als Mittelzehrer aufgeführt, brauchen also genau wie Salat keine Düngung in der Saison.

Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist wichtig, sonst gehen die Radieschen vorzeitig in Blüte und werden pelzig oder zu scharf. Deshalb bei höheren Temperaturen und Sonnenschein auf tägliches Gießen achten.

Wenn sie überreif sind, werden sie innen hohl und „pelzig“. Abhängig von der Sorte und Jahreszeit ist das Erntefenster, wo sie zwar groß, aber noch nicht hohl und pelzig sind, ein bis zwei Wochen lang. Im Sommer beträgt diese Zeitspanne nur vier bis fünf Tage.

Im Freiland werden die Blätter gerne von Erdflöhen besucht. Dann hilft der Anbau unter Vlies. Auf Balkons haben schon Mäuse dran genascht :).

Bio-Radieschen vom Fensterbrett. Mitten in der Stadt Berlin.
Bunte Salatplatte von Bingenheimer Saatgut

Fruchtfolge und Mischkultur

Radieschen sind Kreuzblütler und damit Kohlgewächse. Deshalb sollten sie nach gängiger Lehrmeinung erst nach 3-4 Jahren wieder im gleichen Pflanzgefäß angebaut werden, wenn die Erde nicht gewechselt, sondern aufgepeppt wird. Sie sollten nach althergebrachter Lehrmeinung nicht in ein Pflanzgefäß, in deren Erde in den letzten 3-4 Jahren andere Vertreter dieser Familie standen (z.B. Kohlrabi, Grünkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Rettich, Weißkohl, Rosenkohl, Asia-Salat, Rucola). Diese althergebrachte Regel bewährt sich im Erwerbsanbau und beruht auf möglichen Problemen mit Kohlhernien. Auf Balkons ist das noch nicht aufgetreten. Teste also ruhig auf Balkonien, mehrfach Radieschen hintereinander anzubauen und berichte gern.

Sie sind ideale Mischkulturpartner für Erdbeeren, Salat, Spinat, Erbsen, Möhren, Bohnen, Kohl, Mangold, Kresse, Petersilie.

Ich hoffe, dieser Artikel hilft Dir zum Ernteglück bei diesem einfachen Balkongemüse.

@Isabel Jauernig Permakulturgärtnerin und Demeterköchin bei www.scheunenwirtin.de

Radieschengrün – ein Kraftpaket

Jeder weiß, dass Radieschen gesund sind. Aber wusstest Du, dass das Grün von Radieschen einen noch wesentlich höheren Nutzen hat? Ein Kraftpaket, welches man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Radieschenblätter sind eines der heilsamsten Lebensmittel überhaupt und sie werden zumeist einfach weggeworfen. Radieschenblätter sind das zweitstärkste Präbiotikum, das es gibt (nach den wilden Blaubeeren). Sie enthalten eine Fülle von Nährstoffen wie Vitamine, Mineralien, Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe und krebsbekämpfende Alkaloide und besitzt zudem antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Radieschengrün ist ein Segen für den Verdauungstrakt.

Sie reparieren den Dickdarm und andere Teile des Verdauungstrakts, die die Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme verloren haben. Die Nährstoffe des Radieschengrüns werden auch in den am stärksten gestörten Verdauungstrakten absorbiert und besser als jedes andere Nahrungsmittel aufgenommen, dank ihres hohen Enzymprofils. Das Grünzeug enthält verschiedene Enzyme, die noch nicht durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen sind und welche die Aufnahme von Nährstoffen ermöglichen.

Für das, was es zu bieten hat, ist Radieschengrün wirklich wie ein wildes Lebensmittel, selbst wenn es in Deinem Gartenbeet, auf dem Balkon oder auf dem Feld eines Bauern angebaut wird. Radieschenblätter helfen, den Körper von allen „Unverzeihlichen Vier“ zu befreien. Insbesondere reinigen sie Schwermetalle in einem extremen Ausmaß, indem sie Quecksilber, Blei, Arsen und Aluminium aus dem Körper entfernen – in dieser Hinsicht sind sie fast so stark wie Koriander! Radieschengrün hilft, alle neurologischen Erkrankungen abzuwehren, einschließlich MS, ALS und Borreliose. Radieschenblätter sind bei weitem das wirksamste Blattgemüse für die Gesundheit eines Menschen.

Quelle: William, Anthony, Medical Food, S.200

Variante Suppe aus Radieschengrün, aber auch ideal als Zugabe in den Grünen Smoothie

Das brauchst Du oder Du wandelst ab:

  • 3 Schalotten (gewürfelt) 
  • 1 Kartoffel (geschält und kleingeschnitten) 
  • etwas Öl 
  • 150 ml Weißwein 
  • 750 ml Gemüsebrühe 
  • 100 ml Olivenöl 
  • Grün von 15-20 Radieschen aus eigenem Anbau oder aus ökologischer Landwirtschaft (gewaschen und blanchiert) 
  • ½ Bund Petersilie 
  • 1 Knoblauchzehe 
  • 200 g Sahne 
  • Salz und Pfeffer

So geht’s:

  1. Würfele die Schalotten und dünste sie mit Öl an. Lösche sie anschließend mit Weißwein ab und koche sie etwas ein. 
  2. Gib anschließend die Brühe sowie die geschälte und kleingeschnittene Kartoffel hinzu. Koche alles so lange, bis die Kartoffeln zerfallen. Rühre dann die Sahne ein. 
  3. Wasche in der Zwischenzeit das Radieschengrün und blanchiere es kurz in heißem Wasser. Mixe es anschließend mit dem Olivenöl, dem Knoblauch und der Petersilie in einem Mixer. 
  4. Gib die Mischung zur Brühe hinzu und vermenge alles noch einmal mit dem Pürierstab. Schmecke die Suppe nun mit Salz und Pfeffer ab und serviere sie warm. Guten Appetit!

Snack aus den jungen Blättern

Für manche sind die köstlich schmeckenden Blätter, auch wenn man keine schönen, prallen Radieschen bekommt, ein Frühsommergenuss.

Die Blätter kurz in Olivenöl mit etwas Knoblauch anbraten. Eine Prise Salz und einen Spritzer Zitronensaft hinzufügen. Fertig. Einfach und lecker!

Um die Blatternte zu maximieren, können Radieschen-Samen dicht an dicht in einem Behälter ausgesät werden, mit einem Abstand von etwa 1 cm zwischen jedem Samen. Dann, bevor die Wurzeln stark anschwellen, sollten etwa die Hälfte der Pflanzen ausgedünnt werden, damit die anderen Platz haben, um ihre Knollen auszubilden.

Noch ein Tipp: Iss mal eine junge Schote! Oder eine Blüte!

Die frischen jungen Schoten schmecken wie Radieschen. Sie sind so lecker. Ist eine absolute Bereicherung im Salat und auch pur direkt von der Pflanze genascht. Nur jung müssen sie sein, sonst werden sie holzig. Wenn Du sie trocknen lässt, hast Du Saatgut für die kommende Saison. Hier begeisterte Stimmen aus der Facebookgruppe zum Bio-Balkon Kongress:

Wie langweilig das vorher war, Radieschen und Blätter können vergessen werden. Nun neu gelernt, Blüten und junge Schoten sind auch essbar.

Super feiner Snack…oder im Salat oder in der Gemüse Pfanne…fast feiner als Radieschen☺️…und wesentlich üppiger im Ertrag😉…ich lasse meine gerade blühen

Super lecker 😋 ich nasche immer mal wenn ich vorbei komme!

Ich habe sie gerade probiert. Sind echt lecker viel besser als die Radieschen die erst zu klein und dann holzig waren.

Super lecker als roher Snack für zwischendurch oder im Salat!

Viel Erfolg beim Anbau! Berichte gern von Deinen Erfahrungen! Und koste mal die jungen Schoten :).

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9 Antworten

  1. Vielen Dank für dieses Radieschen-Extra!

    Ich kam mir die vorigen Jahre schon blöd vor, weil viele – angeblich komplizierteren – Gemüse bei mir halbwegs bis gut geklappt hatten (Tomate, Gurke, Zucchini, Kartoffeln, Himbeeren,…) aber die Radieschen wurden nix! Im ersten Jahr war nicht mal ein Ansatz der Knolle zu sehen, dafür nur dünne kleine Stängelchen. Im zweiten Jahr sah wenigstens das Laub halbwegs aus wie es sollte und es bildeten sich mini-Knollenansätze.
    Mittlerweile- auch dank vieler (und auch Deiner) Online-Videos (für Leute die englisch können empfehle ich auch wärmstens den Youtube-Kanal vom MI Gardener Lukas) weiß ich nun, woran es lag. 😉
    Das Thema bei mir war Platz, Licht und Nährstoffe, bzw. schrottige Erde….

    Ich glaube auch, dass Düngung „unter normalen Umständen“ nicht unbedingt notwendig ist, aber das Verhältnis von Nährstoffen zu Platz im Topf dann wieder eine Rolle spielt. Jedenfalls gelingen mir Radieschen in Tomatenerde wesentlich besser…

    Ganz liebe sonnige Grüße aus dem Umland!

    1. Liebe Farwela, wir lernen immer, das macht das Leben spannend. Auf frischer Erde gelingen Radieschen am besten. Das passt zu Deiner Erfahrung, dass sie auf Tomatenerde am besten gelingen. Du wirst neu gekaufte Erde verwendet haben, die für die Starkzehrer Tomaten gut aufgedüngt war. Ich denke, mit neu gekaufter „frischer“ Erde ist der Erfolg größer. Aber in der kurzen Kulturzeit von 4-6 Wochen brauchen wir keine weitere Düngung vorzunehmen. Liebe Grüsse ins Umland Birgit

  2. Auch mir erging es ähnlich und auch ich habe mich nicht getraut, das gegenüber erfahreneren Gärtnern zu erwähnen (von wegen „einfaches“ Gemüse!). Das macht mir Mut, es einfach weiter auszuprobieren und die Tipps zu beherzigen.

    Ich habe aber noch eine Frage zur Kulturfolge: Was pflanzt man denn in diese Balkonkästen über 3 – 4 Jahre, wenn Radieschen erst wieder nach dieser Zeit einziehen dürfen? Was darf auf Radieschen folgen? V.a., wenn man diese so oft beernten kann? Was nehmt ihr denn da so an Nachfolgekulturen bzw. Zwischenkulturen?

    Vielen Dank für alle Infos, Birgit

    1. Liebe Birgit,
      ich habe gehofft, dass noch jemand anderes seine Erfahrungen schreibt, vielleicht später. Die offizielle Empfehlung zur FRUCHTFOLGE ist, dass Kreuzblütler = Kohlgewächse (z.B. Kohlrabi, Grünkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Rettich, Weißkohl, Rosenkohl, Asia-Salat, Rucola) nicht nacheinander folgen sollen. Pflanzen aus der selben Familie (hier Kreuzblütler = Kohlgewächse) sollen nicht nacheinander angebaut werden, z.B. nach Kohl darf kein Kohlrabi angebaut werden. Diese Empfehlungen beziehen sich auf gewachsenen Gartenboden und Erde im Pflanzgefäß, die nicht ausgetauscht wird. Wird neue Erde (für Gemüse torffreie Bio-Gemüseerde) verwendet, gilt diese Empfehlung zur FRUCHTFOLGE nicht. Man kann Radieschen gut beim Spinat mit einsäen, die Radieschen werden eher fertig sein. Bewährt ist die Aussaat mit Karotten. Sie markieren die Saatreihe der Möhren (auf ein tiefes Pflanzgefäß achten!). Werden die Radieschen geerntet, lichten sie die Möhrenreihe aus, so haben die Möhren mehr Platz. Bewährt ist die Mischkultur mit Salat, weil beide Schwachzehrer sind. Radieschen als Vorkultur sind rechtzeitig erntereif, wenn das Sommergemüse Tomaten, Paprika, Chili, Aubergine, Kürbis, Zucchini, Gurke in die Pflanzgefäße gesetzt wird. Ebenso können nach Radieschen Salat, Erbsen, Bohnen und Mangold angebaut werden.
      Ich merke, zu Mischkultur und Fruchtfolge sollte ich noch mal etwas schreiben. Es ist so ein spannendes Thema, ob wir das beim Anbau auf dem Balkon so stark beachten sollten, wie beim Anbau im Garten oder im Erwerbsanbau. Es ist einen Versuch wert, mehrfach hintereinander Radieschen und andere Kreuzblütler = Kohlgewächse im gleichen Pflanzgefäß mit der gleichen (aufgepeppten) Erde anzubauen. Wir sollten diese Empfehlung kennen, aber immer unsere eigenen Erfahrungen sammeln.
      Viel Erfolg! Liebe Grüsse Birgit

  3. Guten Tag ihr Lieben,
    auch ich habe so einige Versuche mit Radieschen hinter mir. Mal waren sie wie aus dem Bilderbuch, mal zerfressen oder innen schwammig, oder waren geschossen…
    Meine Erfahrungen waren dann, dass es Sorten für die zeitige (Febr. / März) und späte (Okt./ Nov.) Aussaat im Jahr gibt, die also mehr mit kühleren Temperaturen zurecht kommen (z.B. Cherry Belle oder Saxa u. a.) und dann gibt es Sorten, die eher für den Sommeranbau geeignet sind, wie z. B. Riesenbutter oder Ilka u. a.
    Weitere Erfahrung war, dass der Erfolg auch von Witterungsperioden abhängig sein kann, z. B. braucht man in der Trockenheit der Mai-Hitze gar nicht erst einen Versuch zu starten, welche auszusäen, die fallen den Erdflöhen zum Opfer oder der Rettichfliege.
    Günstig dagegen sind kühlere Regenperioden im Juni oder Juli, z. B. wenn nach der Erdbeerernte die Beete mit älteren Erdbeerpflanzen geräumt werden und neu mit anderen Kulturen bepflanzt werden sollen. Da kann man direkt erst mal gleich Radieschen drauf bringen und das gibt eine reichliche Ernte.
    Liebe Grüße von Elisabeth
    Allgemeine Erfahrungen sind, dass gegen die Erdflöhe reichliches Gießen helfen kann und gegen Rettichfliege können Insektennetze helfen.

    1. Liebe Elisabeth, ich freue mich sehr, dass Du Deine reichlichen Erfahrungen mit uns teilst. Das ist so wertvoll und großzügig von Dir. Ich höre immer wieder, dass es Schwierigkeiten gibt beim Anbau der eigentlich kinderleichten Radieschen. Deine Erfahrungen helfen da sehr, eine mögliche Ursache für das Misslingen zu finden und diese auszuschließen. Danke. Liebe Grüße Birgit

  4. Ich frage mich schon seit längerem, warum ich im frühen Frühling erfolgreich Radieschen anpflanzen kann, aber später klappt das nicht mehr, es kommt höchstens etwas grün, aber keine Radieschen mehr. Woran kann das liegen? LG

    1. Das mit den Radieschen hängt von der Tageslänge ab. Radieschen sind sogenannte Langtagpflanzen, sobald die Tage länger werden, haben sie einen Anreiz sich zu strecken und Blüten zu bilden. Im zeitigen Frühjahr oder Herbst hingegen stecken sie ihre Energie in die Bildung von Blättern und der Knolle.
      Es gibt aber auch Züchtungen, die für den Sommeranbau geeignet sind, z.B. die rote Sorte Sora.

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