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Warum unbedingt Bio-Saatgut kaufen – woher beziehe ich gute Samen?

Bio-Saatgut ist die Grundlage für den biologischen Anbau auf dem eigenen Balkon. Es ist nach biologischen Richtlinien erzeugt, samenfest bzw. nachbaufähig im Gegensatz zu Hybridsorten (F1). Mit Aufstellung der Bio-Anbieter.

Bio-Saatgut ist die Grundlage für den biologischen Anbau auf dem eigenen Balkon. Bio-Saatgut ist nach biologischen Richtlinien erzeugt, samenfest bzw. nachbaufähig im Gegensatz zu Hybridsorten, erkennbar an der Kennzeichnung F1 auf der Samentüte. Hybridsorten können nicht sortenecht weitervermehrt werden. Hybridsorten sind für den einmaligen Anbau gezüchtet, auf gleichmäßiges Wachstum und Form. Diese Einheitspflanzen sind auf Ertrag gezüchtet, z.B. auf eine gute Transporttauglichkeit und Stärke gegenüber Schädlingen. Die Bauern sind gezwungen, Jahr für Jahr neues Saatgut zu kaufen und sind somit in starker Abhängigkeit vom Saatgutkonzern wie bsw. Monsanto. Das Gleiche gilt für uns Balkongärtner. Beim Versuch, aus Hybridsorten Samen zu nehmen und diese im folgenden Jahr anzubauen, entstehen dolle Überraschungen. Es kommt geringer Ertrag, da die Pflanzen schwach sind. Wir wären nicht zufrieden. Verwenden wir Balkongärtner Hybridsamen, können wir daraus schon Samen für das Folgejahr ziehen, was dann jedoch im Folgejahr rauskommt, ist überraschend, regelmäßig nicht die perfekte Ausgangspflanze mit dessen positiven Eigenschaften.

Biosamen sind nach der EU-Bio-Verordnung alle Samen, deren Mutterpflanzen nach biologischen Richtlinien angebaut wurden. Das heißt, ein nur einmaliger Bioanbau macht sie zu Bio-Saatgut. Die Züchtungsmethoden und der Anbau können über Jahre hinweg, bis zur Gewinnung des Elite-Saatguts, konventionell sein. Erst dieses wird zur weiteren Vermehrung auf ökologischen Flächen ausgesät.

So schleicht sich das Saatgut von Monsanto und Co. dann eventuell doch wieder in die Balkone und Gärten. Seid Euch dessen bewusst. Außerdem sind Samen aus dem Discounter oftmals Hybridsamen – erkennbar an der Kennzeichnung F1 auf dem Samentütchen. Sie bringen viel Ertrag und sehen schön aus. Aber sie können sich nicht perfekt fortpflanzen. Oft sind die Samen auch bestrahlt. Darüber hinaus stammen manche Samen, die man im Discounter bekommt, von Tochterfirmen einschlägiger Pestizidhersteller, die nebenbei auch noch gute Umsätze mit Gentechnik machen.

Gute Gründe also, seine Samen nicht im Supermarkt zu kaufen. Bei knappem Budget und für Anfänger sage ich aber auch hier, lieber anfangen und Freude am Gärtnern finden, als einen leeren Balkon. Durch unseren liebevollen Anbau und Pflege auf dem Balkon – ohne chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel – wandeln wir sie zu Bio-Pflanzen :).

Petition für die Vielfalt

Die EU plant eine Neufassung des Saatgutrechts, die ggf. erheblich negative Auswirkungen auf den Erhalt der Vielfalt hat. Wenn Du die Zukunft der alten, samenfesten Sorten und deren Verkauf, Tausch und Vermehrung bestärken möchtest, unterschreibe bitte die folgende Petition für die Vielfalt.

Hier ist eine Aufstellung von renommierten Anbietern von Bio-Saatgut:

600 Sorten samenfestes Bio-Saatgut

Bingenheimer Saatgut

Dreschflegel Saatgutversand

Reinsaat

Arche Noah – Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung

VEN – Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V.

VERN – Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V.

Das Genbänkle – Netzwerk für Sortenretter und -erhalter der Nutzpflanzenvielfalt mit Schwerpunkt Baden-Württemberg

Hier findest Du eine Auflistung von über 40 Anbietern (auch kleineren) für samenfeste Samen und teilweise auch Pflanzen. 

Du willst gesunde Lebensmittel auf Deinem Balkon anbauen. Du hegst und pflegst Deine Pflanzen, damit Du gesunde Früchte und gesundes Grün ernten kannst – Grundlage ist Bio-Saatgut.

Ihr wollt das Saatgut sehen, anfassen, Geschichten hören und erzählen? Hier ist eine aktuelle Auflistung von Saatgut-Tauschbörsen in Baden-Württemberg, schaut nach einer in Eurer Nähe. Ergänze gern aktuelle Saatgutmärkte im Kommentar.

Wien 24.02.24 ARCHE NOAH Saatgutfestival

Im Internet gibt es auch Saatgut-Tauschbörsen: Hier die Bio-Saatgut-Tauschbörse bei Facebook sowie den Tauschgarten. Das gibt tolle Überraschungen und viel Spaß. In der Facebookgruppe zum Bio-Balkon Kongress wurde auch ein Wichtelpaket initiiert, in diesem Jahr jedoch nicht.

Natürlich ist das Selberziehen von Samen eine wichtige Option. Die Pflanzen blühen lassen (uns zur Freude und natürlich der Insekten), Samen reifen lassen, bis es braun wird und fast ausfällt („rascheltrocken“), Samen abnehmen, richtig gut trocknen lassen, kühl und dunkel weglegen. Hier als Beispiel die mehrjährige Wilde Rauke (Rucola). Wird das über einige Jahre gemacht, passt sich der Samen immer besser an den Standort Balkon und die Klimaänderung an. Du bekommst immer weniger Probleme mit Schädlingen und Krankheiten und hast Geld und Transportwege gespart.

Wie man einfach Tomatensamen abnimmt, liest Du hier Tomatensamen selbst gewinnen.

Möchtest Du, dass die Vorgenerationen Deiner Pflanzen aus sterilen Laboratorien von großen Konzernen stammen oder von natürlichen Feldern? Wie handhabst Du es?

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Bio-Balkon-Post

Noch nicht dabei?

Gärtnere mit Birgit Schattling’s Bio-Balkon-Bewegung und ernte das ganze Jahr frische Vielfalt. Beim letzten Online Bio-Balkon-Kongress über 30.000 Teilnehmer! 

Der Versand erfolgt im Rahmen der Datenschutzerklärung. Du kannst Dich jederzeit am Ende des Newsletters austragen.

12 Antworten

  1. Liebe Frau Schattling
    Nun will ich Ihnen endlich schreiben,und mich sehr herzlich für den „Bio-Balkon-Kongress“ bedanken.Gerne habe ich ( mit
    Interesse und Spaß ) daran teilgenommen.Danke, allen Referenten, die mit „Herzblut“ dabei waren.

    Herzliche Güße,
    Doris

  2. Ichc habe in denns Biomarkt Biokräuter im topf gekauft; die waren nach einigen Tagen voller kleinern Mückchen und schrumpelig. Was läuft da flasch? Gibt es Rettungstips oder ist denns einfach dafür nicht geschickt?
    danke

    1. Liebe Claudia, da ärgert man sich natürlich sehr, das würde mir auch so gehen. Gekaufte Küchenkräuter sollten grundsätzlich umgetopft werden, oftmals stehen sie in den Töpfen zu eng, es fehlen ihnen Nährstoffe. Einen kleinen Kräutertopf kann man gut auf 4 Töpfe teilen oder noch besser in einen Balkonkasten. Hochwertige Erde verwenden. Auf den richtigen Standort achten. Rosmarin, Thymian, Salbei und Oregano brauchen mindestens eine westliche, besser eine südliche Ausrichtung. Petersilie, Liebstöckel, Schnittlauch und Basilikum gehören an die Ost- oder sogar Nordseite, da sie keine direkte Sonne mögen. Sie bevorzugen Halbschatten und gedeihen oft sogar noch im Schatten.

      Deine kleinen Mückchen hören sich nach Trauermücken an. Diese bevorzugen feuchte Erde im Gegensatz zu Obstfliegen, die sich gern auf reifen Obstresten niederlassen. Unbedingt umtopfen. Gelbtafeln aus dem Baumarkt aufhängen, diese dienen als Klebefalle. Die Erde darf nicht zu nass sein, Trauermücken mögen feuchte Erde. Oft hilft, als oberste Schicht auf dem Topf Sand oder noch besser Kies oder feinen Splitt aufzulegen, das verhindert die Eiablage. Eine wirkungsvolle und trotzdem vollkommen natürliche Methode Trauermücken zu bekämpfen sind Nematoden. Die mikroskopisch kleinen Fadenwürmer befallen als Parasiten die Trauermücken-Larven und töten sie dadurch. Für Menschen, Pflanzen und die meisten anderen Tiere sind Nematoden ungefährlich. Die im Versandhandel bestellten Mini-Würmer werden ins Gießwasser gegeben und einfach auf die befallene Erde gegossen. Nach zwei bis drei Wochen sollte der Trauermückenbefall vorbei sein.

      Unser Kräuterfachmann Burkhard Bohne sagt: Solange man optimal wässert, den richtigen Standort wählt und die Wurzeln ausreichend Platz haben, sind die Kräuter so stabil, dass keine Schädlinge drohen“.

  3. vielen Dank für deine Tipps. Man spürt deine Herzensliebe für den Balkongarten. Das ist toll, da kann ich noch viel lernen und das macht Spa´ß. Du bist eine sehr sympathische Frau und auch hübsch, das muß ich mal schreiben.
    Alles Liebe für dich und uns Balkonfreunde

  4. Herzlichen Dank liebe Birgit für deine wertvollen Ausführungen zu diesem Thema.Man sollte sich wirklich immer bewusst machen wen und was man mit seinem Kauf unterstützt!Ich finde es nur konsequent wenn man schon selbst biologisches Gemüse ernten möchte,von Anfang bis Ende auf Ökologie und Nachhaltigkeit zu setzten und somit auch Saatgut zu kaufen aus dem man gesundes,unmanipuliertes und teilungsfähiges „Erbgut“ weiter gibt.Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit dem Saatgutanbieter Dreschflegel gemacht und finde ihr Engagement und Leitgedanken ansprechend.Vielen Dank also nochmal für dein „Wachrütteln“ zum Nachdenken bei diesem wichtigen Thema.Freue mich schon darauf noch mehr von dir zu lesen!Liebe Grüße Bernadett

  5. Ich stimme uneingeschränkt zu! Kaufe auch nur Saatgut von den angegebenen Anbietern, gewinne selbst Saatgut aus meinen Pflanzen und tausche mit Freunden.

    Ansonsten unterstütze ich auch mal kleinere Gärtnereien wie Die Stadtgärtner. Die haben neben Saatgut und Pflanzen auch pfiffige andere Sachen im Angebot, wie z.B. Samenbomben (zum Stadtverschönern 🙂 ) und Saatpapier (zum Verschenken).

    Hauptsache, nicht die Konzerne unterstützen! 🙂

  6. Im Anschluss an den Film Unser Saatgut sagte ein Vertreter von Bingenheimer Saatgut, dass die Landwirte auch bei Biosaatgut von den Konzernen abhängig seien. Wieso das? Handelt es sich denn bei Bio-Saatgut nicht um samenfeste Sorten?

    1. Ein toller und wichtiger Film. Bio-Saatgut ist samenfest und kann immer wieder selbst vermehrt werden, ohne seine typischen Eigenschaften zu verlieren. Es gibt nur bisher nicht viele Anbieter auf dem Markt, die grosse Mengen von Bio-Saatgut anbieten (können). Dadurch kann natürlich eine Abhängigkeit vom Saatgutkonzern entstehen. Ich kann es mir nur so erklären, dass es mit der Menge zusammenhängt. Es nimmt sich wohl auch kein Bio-Landwirt für das nächste Jahr die ausreichende Menge an Saatgut ab.

    2. Bio-Saatgut ist oft samenfest, muss das aber nicht zwingend sein! Es gibt auch Bio-F1-Saatgut!
      Bio-Saatgut darf so genannt werden, wenn die Herstellung, Abfüllung und Handel entsprechend der EU-Bio-Verordnung (EG) Nr. 834/2007 umgesetzt wird. Man erkennt Bio-Saatgut auch daran, dass zwingend die Bio-Kontrollnummer aufgedruckt sein muss! – Aber, Samenfestigkeit ist in der Verordnung nicht vorgeschrieben! Zusätzliche Bio-Siegel verschiedener Anbauverbände schreiben diese Eigenschaft für ihr Siegel jedoch meist vor.
      Es gibt auch Bio-Saatgut als F1-Hybriden (also nicht samenfest), welches von deutschen Monsanto-Töchtern vertrieben wird. Man sollte also genau hinschauen, ob „F1“ auf der Tüte steht.
      Ich empfehle nur bei Händlern zu kaufen, die ausschließlich samenfestes Bio-Saatgut verkaufen. Davon gibt es ja einige: Dreschflegel, raimund Biogartenbedarf, Bingenheimer, Hof Jeebel, u.v.a.

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