Pflanzen zu kaufen und an den Platz Deiner Wahl zu stellen, ist nicht automatisch nachhaltig. Im Gegenteil: Du solltest dafür ein paar wichtige Punkte berücksichtigen. Hier kommen nützliche Tipps, wie Du Dein Zuhause mit grünen Mitbewohnern nachhaltig machst und somit ein ökologisches Statement setzt.
Wie nachhaltig sind Pflanzen?
Pflanzen im eigenen Zuhause können in vielerlei Hinsicht einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten:
- Einige Zimmerpflanzen wie Bogenhanf, Grünlilie und Efeutute können Schadstoffe wie Formaldehyd und Benzol aus der Luft filtern. Gleichzeitig regulieren sie die Luftfeuchtigkeit und sorgen für ein gesundes Raumklima.
- Bei der Photosynthese wandeln Pflanzen CO₂ in Sauerstoff um. Obwohl dieser CO₂-Ausgleich durch Zimmerpflanzen vergleichsweise gering ist, leisten sie dennoch ihren Beitrag.
- Pflanzen ersetzen künstliche Dekorationen aus z. B. Kunststoff oder anderen wenig umweltfreundlichen Materialien – auch damit kannst Du ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit setzen.
5 Tipps für nachhaltiges Wohnen mit Pflanzen
Inzwischen weißt Du, dass Pflanzen im Zuhause alleine nicht reichen, um ein grünes Statement zu setzen. Doch was genau muss man sonst noch beachten? Um Dir auf die Sprünge zu helfen, habe ich die folgenden 6 nützlichen Tipps für Dich zusammengestellt.
- Wähle nachhaltige Pflanzen
Zunächst solltest Du nur nachhaltige Pflanzen auswählen. Wie Du dazu kommst? Ganz einfach, hier kommen ein paar Tipps und Tricks:
- Achte auf konkrete Siegel, die nachhaltige Pflanzen kennzeichnen – z. B. Demeter, Naturland oder EU-Biosiegel.
- Besuche eine Biogärtnerei – hier kannst Du sicher sein, dass Deine neuen Sprösslinge aus ökologisch einwandfreiem Saatgut stammen.
- Vermehre Deine Pflanzen mit Stecklingen oder Ablegern, statt immer neue zu kaufen – so sparst Du wertvolle Ressourcen.
- Tausche Pflanzen, indem Du Pflanzentauschmärkte abklapperst oder Dich auf eBay Kleinanzeigen, Facebook-Gruppen und Nachbarschaftsapps umschaust. So kannst Du nicht nur Pflanzen, Stecklinge und Ableger tauschen, sondern auch Unter- und Übertöpfe.
Achtung: Hinter Bio-Zimmerpflanzen steckt ein wasserintensiver Anbau und hohe CO₂-Emissionen für den Transport zum Verkaufsort. Deshalb tust Du gut daran, nicht allzu viele davon zu kaufen!
- Wähle die richtige Erde
Natürlich benötigst Du auch die richtige Pflanzenerde, damit Deine grünen Mitbewohner problemlos wachsen und gedeihen können:
- Universalerde eignet sich für die meisten Zimmer‑, Blüh- und Kübelpflanzen.
- Kräuter- und Aussaaterde ist z. B. für Kräuter und Jungpflanzen bestimmt.
- Kakteen- und Sukkulentenerde ist – wie die Bezeichnung bereits vorwegnimmt – die erste Wahl für Kakteen und Sukkulenten.
- Gemüseerde versorgt verschiedenste Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika und Zucchini mit allen nötigen Nährstoffen.
- Rhododendron- und Moorbeeterde ist eine saure Erde, die sich perfekt für die Anzucht von z. B. Rhododendren, Heidelbeeren und Hortensien eignet.
Hier gilt: Achte in jedem Fall darauf, dass die Pflanzenerde frei von Torf ist. Der Abbau von Torf ist nämlich alles andere als umweltverträglich – er zerstört die Lebenswelt zahlreicher Tiere und Pflanzen und ist mit einem enormen CO₂-Ausstoß verbunden.
- Setze auf Selbstversorgung mit Kräutern, Obst und Gemüse
Der eigene Anbau von Kräutern, Obst und Gemüse erfreut sich großer Beliebtheit. Das Beste daran: Du brauchst dafür nicht zwingend einen Garten. Im Gegenteil: Urban Gardening – also das Gärtnern im städtischen Raum – ist auch auf den kleinsten Balkonen und sogar am Fensterbrett möglich:
- Probiere es mit einem platzsparenden Hochbeet auf Deinem Balkon. Mit etwas handwerklichem Geschick kannst Du sogar ein Hochbeet aus Holz selbst bauen.
- Eine gute Alternative zu Hochbeeten sind Pflanzenregale, die viel Stellfläche für Blumentöpfe und Co. bieten. Sie sind ebenfalls platzsparend und lassen sich sowohl draußen als auch drinnen problemlos platzieren.
- Mit speziellen Indoor-Pflanzsystemen kannst Du drinnen einen Garten anlegen, ohne die Wärme natürlicher Sonnenstrahlen zu benötigen.
Auch eine gute Idee: ein pflegeleichter, schön blühender, bienenfreundlicher Balkon mit Wildblumen!
- Nutze natürliche Pflanzenpflege
Wenn Du nachhaltig wohnen möchtest, solltest Du auch bei der Pflanzenpflege auf umweltschonende Methoden setzen. Vor allem bei Schädlingen ist Vorsicht geboten – schließlich kann der Einsatz von chemischen Pestiziden nicht nur der Umwelt, sondern auch der persönlichen Gesundheit schaden.
Stattdessen lohnen sich natürliche Alternativen. Mit einfachen Hausmitteln lassen sich viele Probleme wirksam lösen – und das ganz ohne Chemie. Nutze z. B. Kaffeesatz als Dünger – dieser bekämpft nicht nur Schädlinge, sondern dient auch als natürliche Wachstumshilfe.
- Verwandle ausrangierte Gefäße in Pflanztöpfe
Nachhaltigkeit beschränkt sich nicht nur auf die Pflanzen selbst, sondern bezieht sich auch auf die dazugehörigen Pflanzgefäße. Leider kommt es viel zu oft vor, dass Pflanzgefäße aus umweltschädlichen Materialien wie Kunststoff bestehen.
Setze stattdessen auf Upcycling. Anders ausgedrückt: Hauche ausrangierten Gegenständen neues Leben ein, indem Du sie umfunktionierst und damit wiederverwertest. Das ist nicht nur super für die Umwelt, sondern bietet Dir auch die Möglichkeit, Deiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Wie wäre es z. B. alte Gummistiefel, Teekannen oder Fahrradkörbe als originelle Pflanzgefäße zu nutzen?
Hier kommen noch ein paar weitere Ideen zur Inspiration:
- Verwandle alte Konservendosen und Einmachgläser in stilvolle Pflanzgefäße, indem Du sie bunt bemalst.
- Knüpfe mit etwas Schnur und ein paar einfachen Knoten eine Makramee-Blumenampel, die sich besonders gut in kleinen Wohnungen macht.
- Auch alte Holzkisten und Paletten eignen sich wunderbar als rustikale Pflanzgefäße – mit etwas Farbe werden sie zum echten Blickfang in Deinem Zuhause.
Ein nachhaltiges Zuhause schaffen
Egal, wie klein Dein Zuhause ist – sogar auf engstem Raum kannst Du mit Pflanzen ein bewusstes Zeichen für Nachhaltigkeit setzen. Achte aber auf eine umweltverträgliche Pflanzenauswahl, die richtige Erde, natürliche Pflanzenpflege und setze auf Upcycling bei Pflanzgefäßen.