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Dr. Melanie von Orlow

Wildbienen auf dem Balkon fördern

Die Biologin und Biochemikerin Dr. Melanie von Orlow ist inzwischen die Geschäftsführerin vom NABU Berlin. Als Projektleiterin des Berliner Hymenopterendienstes engagiert sie sich in der Öffentlichkeitsarbeit für alles was fliegt und sticht durch Vorträge und Seminare. Sie hat mehrere Bücher über Wild- und Honigbienen verfasst. Als Sprecherin der Bundesarbeitsgruppe Hymenoptera des NABU setzt sie sich auch auf politischer Ebene für die Verbesserung der Lebensgrundlagen von Bienen und Wespen und einer defensiven Landwirtschaft ein. Dazu betreibt sie eine kleine Imkerei im Norden Berlins.

Inhalt:

Frau Dr. von Orlow vermittelt mittels Präsentation Informationen zum wildbienengerechten Balkon. Sie sagt: Tiere kann man pflanzen! Sie erläutert die Rolle der verschiedenen Insekten für die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen sowie den Verkaufswert der bestäubten Nutzpflanzen und bringt evidenzwissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit. Wie fördern wir Wildbienen? Welche Strukturelemente sind sinnvoll? Worauf sollten wir beim Bau/Kauf/Anbringen/Pflege der verschiedenen Insektennisthilfen achten? Welche Arten werden wir typischerweise beobachten können? Welche Pflanzen empfiehlt sie uns aufgrund Nektar-/Pollenreichtum und Blühfolge. Welche Probleme sieht sie bei innerstädtischer Bienenhaltung?

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57 Antworten

  1. Frau von Orlow stellt sich für eine Live Frage-Antwort-Runde zur Verfügung, der Termin wird noch bekannt gegeben. Ich freue mich über einen Erfahrungsaustausch zur Sinnhaftigkeit des Angebotes von markhaltigen Stängeln (z.B. Himbeere, Brombeere, Holunder, Königskerze – einzeln stehend hochkant) auf dem Balkon. Kommentiert gern, ob Eure Angebote mit Erfolg gekrönt waren oder nicht.

  2. Hallo, habe um 18 Uhr angefangen, den Vortrag von Frau von Orlow anzuhören, es gab eine Unterbrechung im Internet … wie komme ich denn jezt wieder bis zu der Stelle voran, bis wohin ich schon alles gehört habe??

    1. Danke für den Hinweis. Ich lese ihn leider erst jetzt. Ich habe die Voreinstellungen korrigiert. Nun klappt es. Liebe Grüsse Birgit

  3. Unter oder neben dem Wildbienenhotel kann man einen großen schweren Lochziegel aufstellen. Immer, wenn im Garten markhaltige Stängel anfallen, werden diese auf 0,5 – 1m abgeschnitten und locker in die Löcher gesteckt. Es eignen sich z.B. Stiele von Brombeere, Himbeere, Rosen, Beifuß, Sonnenblumen, Disteln, Malven, Holunder und Sommerflieder.
    So sind die Stiele aufgeräumt und können ohne zu stören verbleiben.
    Bei mir im Garten habe ich an verschiedenen Stellen eine Besiedelung von über 90%.
    Es ist falsch, dass die Markstängel nur einzeln angebracht werden könnten!
    Gerne schicke ich ein Foto von so einem Ziegel!

    1. Liebe Anita, das sind ganz wertvolle Hinweise von Dir. Ich finde es so Klasse, dass der Kongress dafür genutzt wird, Erfahrungen auszutauschen und weiterzureichen. Danke dafür. Ich würde mich sehr über Bilder des Ziegels und von erfolgreichen Besiedelungen freuen. Ich möchte noch einen Blogartikel schreiben über Nisthilfen, auch über markhaltige Stängel und da wäre es äußerst hilfreich, Deine Erfahrungen zu verbreiten. Wenn ich es veröffentlichen darf (mit oder ohne Namen, bitte dazu schreiben) bitte sehr gern an news@bio-balkon.de schicken. Danke im Voraus. Liebe Grüsse Birgit

    1. Liebe Corinna, wir hatten es auf 60 min. begrenzt. Da hat sie schon viel reingepackt. Es kommen noch ganz viele Bepflanzungsvorschläge. Schaue mal bei Paula Polak rein. Wenn Du alle Interviews anhörst, hast Du eine sehr gute Auswahl. Liebe Grüsse Birgit

  4. Sehr interessanter Beitrag. Ist es notwendig/möglich Bienen und/oder Hummeln zu füttern. Ich habe manchmal den Eindruck die Bienen sind sehr hungrig und suchen verzweifelt.

    1. Liebe Petra, hier beim Nabu https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/hummeln/06351.html steht: Findet man eine entkräftete Hummelkönigin im Garten oder auf der Terrasse, lässt sich dem Tierchen recht einfach helfen. Man kann Ihre Majestät mit bloßen Händen oder einem Stück Papier vorsichtig aufheben. Dann sollte man einen halben Teelöffel Zucker in etwas lauwarmem Wasser auflösen und dem Tier per Löffel anbieten. Innerhalb einiger Minuten kann sich die Hummel mit ihrem langen Saugrüssel mit bis zu einem Drittel Teelöffel Energie betanken. Wer jetzt im zeitigen Frühjahr einer Hummelkönigin hilft, rettet nicht nur ein einziges Tier, sondern gleich einen ganzen, noch im Entstehen begriffenen Hummelstaat.

      Es gibt Menschen, die tragen im Frühjahr eine kleine Spritze (aus der Apotheke oder vom Arzt) und etwas Zucker in der Jackentasche, um sofort helfen zu können, denn es steht ein ganzer Hummelstaat dahinter. Liebe Grüsse Birgit

    2. Guten Abend,
      das beste Bienenfutter sind entsprechende Blüten – bitte keine Zucker- oder Honiglösungen anbieten, das kann üble Räuberei durch Honigbienen verursachen und Krankheiten verbreiten.
      Einzelne Tiere, die z.B. nach langer Gefangenschaft hinter geschlossenen Fenstern so ausgehungert sind, dass sie nicht mehr fliegen können (passiert gerne Hummelköniginnen im Frühjahr) kann man natürlich einen Tropfen Süsses anbieten damit sie wieder abheben können.

    1. Liebe Isabella, das freut uns sehr. Ich zeige Frau von Orlow die Seite, damit sie die ganzen Kommentare lesen kann. Liebe Grüsse Birgit

    1. Guten Abend,
      ja, markhaltige Stängel sind tatsächlich die schwierigsten aller Nisthilfen – von Hummelnistkästen mal abgesehen die auch oft nicht angeboten werden. Daher empfehle ich das auch nicht so gerne da die Leute oft enttäuscht werden. Hohle Röhrchen oder angebohrte Hölzer sind da „dankbarer“ und werden sehr schnell besiedelt!

  5. Guten Abend, ich hätte noch eine Frage bzgl. geeigneter Nisthilfen: Wären auch Nisthülsen aus Pappe geeignet? Wenn sie natürlich vor Feuchtigkeit geschützt werden, sollte es kein Problem darstellen? Oder? Danke!!

  6. 🐝 Ich finde es ganz toll, dass der Bio-Balkon-Kongress auch wissenschaftlich basierte, hochkarätige Vorträge wie den von Frau Dr. von Orlow anbietet! Super! Ich hab sehr profitiert. Vielen Dank für diesen informativen Beitrag!

    🐝 Frage 1 an die Referentin: Welche Organisation macht die Studie zur Flughöhe von Insekten anhand von Gründächern? Und wo wird diese Studie veröffentlicht? Das ist ja eine zentrale Frage, die mir auch immer wieder gestellt wird, wenn ich für insektenfreundliche Balkone Werbung mache. Fliegen die überhaupt zu mir hoch?

    🐝 Frage 2 an die Referentin: Ich habe schon vergebliche und aufwändige Versuche hinter mir, die richtige Lehmmischung anzurühren und Lehmnistplätze anzubieten. Wo kann ich diesen Ton und Lehm kaufen, den sie empfohlen hat?

    🐝 Zu den markhaltigen Stängeln kann ich Folgendes aus München von meinem Balkon in der Stadtmitte (Nähe Hauptbahnhof) berichten: Ich kann dem Argument von Frau Dr. von Orlow sehr gut folgen, dass man auf einem Balkon ständig mit dem Platz wirtschaften muss, aber im Falle der markhaltigen Stängel kann ich das nicht gut nachvollziehen. Ich bringe jedes Jahr ungefähr 15 – 20 Brombeerstängel zwischen 50 cm und 80 cm Länge etwa senkrecht an der Balkonbrüstung an. Diese nehmen keinen zusätzlichen Platz weg, ich klemme sie zwischen Balkonkasten und Brüstung und befestige sie dort mit Kabelbindern oder plastikfrei mit Schnüren, einzeln. Zeitaufwand: 30 Minuten. Diese Stängel werden jedes Jahr zu 90 % besiedelt, von Grabwespen und von Maskenbienen. An den Stängeln kann man auch die Parasiten beobachten, was eine sehr interessante Naturbeobachtung ist. Im vergangenen Jahr konnte ich sogar mit einem Video dokumentieren, wie eine Schlupfwespe der Art Perithous septemcinctorius ihren Legebohrer in den Stängel gebohrt hat. An anderen Stängeln konnte ich Schmalbauchwespen sehr gut beobachten und fotografieren.

    1. Guten Abend,
      Zu 1.: Die Studie wird meiner Kenntnis nach an der AG von Frau Prof. Dagmar Haase (Humboldt-Universität zu Berlin). Das Ziel des Forschungsprojektes ist die empirische Bewertung der
      Eignung von Dachbegrünungen als Habitat für Wildbienen. Die Untersuchungen sind für den Zeitraum vom 01.02.2022 bis 31.12.2024 vorgesehen…also muss man ordentlich Geduld mitbringen; üblicherweise werden aber natürlich diese öffentlich geförderten Projekte auch publiziert.

      Zu 2.: Lehmoberputz bekommen Sie ohne Probleme im Fachhandel für Lehmbau. Auch beim BAUHAUS kann man es manchmal bekommen, bitte online checken! Im Fachhandel kann man sogar luftgetrocknete Lehmziegel kaufen.

      Zum Thema markhaltige Stängel gratuliere ich, hierzulande (in Berlin) bekomme ich üblicherweise eher negative Rückmeldungen. Aber wer Platz und Musse hat, kann das natürlich versuchen – falsch ist es auf keinen Fall!

  7. Zu den Honigbienen hätte ich auch noch eine Frage: Frau Dr. von Orlow argumentiert, dass Honigbienen Teil der natürlichen einheimischen Fauna sind und deshalb der Trend zur Stadtimkerei nicht so kritisch betrachtet werden sollte. Aber ist es nicht so, dass die hohe Anzahl an Honigbienen in einem Volk, die von den Imkern betreut werden, auch in Großstädten um die Blüten mit den Wildbienen konkurrieren. Die Zahl der Honigbienenvölker wird ja vom Menschen gesteuert und ist nicht „natürlich“. Gibt es da Studien zur Nahrungskonkurrenz zwischen Honigbienen und Wildbienen in Städten? Verschiedene Wissenschaftler sprechen sich auf jeden Fall dezidiert gegen das Imkern in Naturschutzgebieten aus.

    1. Guten Abend,
      das Land Berlin hat dazu eine Untersuchung finanziert. Hier konnte kein Hinweis auf negative Interaktion festgestellt werden noch waren in der Nähe von Honigbienenvölkern weniger Wildbienen präsent. Honigbienen interessieren sich eher für Massentrachten wie blühende Bäume, die für die meisten Wildbienenarten weniger interessant sind. Eine nachteilige Konkurrenz ist nur in bestimmten Rahmenbedingungen denkbar: Trachtarmut und größeres Aufkommen einer für oligolektische Wildbienen wichtigen Futterpflanze – daher ist das Verbot zur Aufstellung in Naturschutzgebieten, die z.B. auch bestimmte Wildbienenarten als Schutzziel haben, verständlich und wird wohl kaum ernsthaft bestritten werden zumal auch Krankheitsübertragungen zwischen Honig- und Wildbienen nachgewiesen wurden.
      In Großstädten wie Berlin, in denen selbst Schutzgebiete so klein sind, dass sie locker von Honigbienen der Umgebung durchquert werden können, muß man jedoch ein solches Verbot eher als Symbolpolitik betrachten.
      Vor dem Hintergrund, dass viele Menschen auch über die Honigbiene und ihre Produkte erreicht werden können und sie daher auch einen Beitrag zur Umweltbildung darstellen, sollte man auch diese indirekten Effekte zugunsten der Bienen berücksichtigen – ich denke, viele aus Liebe für die Honigbienen angelegte Blühflächen sind einfach auch ein Beitrag zum Wildbienenschutz.

  8. Wow, ein super interessanter Beitrag, vielen herzlichen Dank! Besonders eindrücklich dargestellt wurde die Bedeutung der Biodiversität – je mehr unterschiedliche Besucher, desto schöner die Frucht. Was für ein tolles Argument für all die „unsichtbaren“ Bestäuber. Nochmals danke an die Referentin Frau Dr. von Orlow und Katharina, die sie eingeladen hat.

    1. Liebe Bettina, wissenschaftliche Nachweise sind immer eindrücklich. Ich bin froh, dass Frau von Orlow die Zeit gefunden hat, hier bei uns geballtes Wissen zu verbreiten, was hier auf ganz fruchtbaren Boden fällt. Kleiner Nachsatz: Ich bin seit 2017 die Allein-Organisatorin der Online Bio-Balkon Kongresse. Katharina betreibt völlig eigenständig ihr Projekt http://www.wildermeter.de. Sie freut sich, dass ich mich mit diesem Kongress auf Ihr Lieblingsthema fokussiert habe, denn ich liebe auch selbst angebaute Tomaten und Kräuter 🙂 und finde wichtig, dass auch über die Möglichkeiten der Selbstversorgung auf kleinem Raum kommuniziert wird. Liebe Grüsse Birgit

  9. So ein vollgepackter Vortrag, toll. Wie der Schöpfer dafür sorgt das die Vielfalt bleibt, Das verschiedene Bienenarten einen Baum anfliegen um der Blüte vielfältige Pollen zur Blüte gelangen.
    Vielen Dank für all die wichtigen Und ausgeglichen Informationen.

  10. Wir haben zwei ca. 5 Meter hohe Bäume im Garten stehen lassen, aber die sind total mit Efeu überwuchert. Soll man den Efeu entfernen oder stört der die Wildbienen und Co nicht?

    1. Alter Efeu blüht und ist eine tolle Spättracht für viele Arten. Sie können einen Teil der besonnten Seite des Stammes freilegen um es Bienen und anderen Stammnutzern einfacher zu machen (sofern es keine Nadelbaumstämme sind…dann lieber überwuchert lassen) aber den Rest ruhig so belassen!

  11. Vielen Dank an Frau von Orlow für den sehr interessanten Beitrag. Ich habe zum Thema Honigbiene vs Wildbiene eine ähnliche Meinung: die meisten Menschen wissen mit der Honigbiene etwas anzufangen und lernen dadurch möglicherweise, bei Blütenbesuch etwas genauer hinzuschauen. Da Honigbienen im Vergleich zu Wildbienen jedoch Allesfresser sind, denke ich trotzdem, dass man insbesondere in den Städten versuchen sollte den Fokus eher auf Wildbienen-taugliche Wildpflanzen zu setzen und die Haltung von Bienenvölkern nicht weiter zu ermutigen.
    Bzgl. der markhaltigen Stengel kann ich auch berichten, dass ich einzelne Stengel (zB. von der Himbeere oder sogar vom Sommerflieder) senkrecht zwischen die Töpfe und gegen das Balkongitter geklemmt habe und diese letztes Jahr recht schnell besiedelt waren. Viel Aufwand war das nicht und die Stengel nehmen kaum Platz in Anspruch.
    Spannend fand ich im Vortrag den wissenschaftlichen Teil, den Lebenszyklus der Wildbienen, wo sie nisten und welchen Beitrag Wildbienen und Käfer bei der Bestäubung leisten etc. Damit habe ich mich noch nicht viel beschäftigt; ich befasse mich viel mit einheimischen Pflanzen, weniger als mit den eigentlichen Insekten die dadurch angelockt werden. Vielen Dank auch an Birgit für die vielen Fragen! Toller Vortrag!

    1. Danke schön – und korrekt: bei allen Blühprojekten immer Wildbienenmischungen nehmen und nicht typische „Imkermischungen“ (oft nur Sonnenblume, Phacelia, Rungelblume, Gelbsenf usw.). Damit deckt man den Tisch immer für alle!

  12. danke an dr. melanie. sehr viel dazu gelernt aus ihrem kompakt eingepackten wissen. danke.
    ist ein sehr informatives video, für mich heute das einzige.
    danke birgit

    frage: in meinem wilden garten habe ich ein übermass an wespen. ganz selten sehe ich mal eine biene. wie könnte ich ein gleichgewicht herstellen? und ja, die wespen sind jedes jahr hier als ob sie sich untereinander verstaendigen würden.

    1. Ein „Gleichgewicht“ stellt man nicht selber her und vor allem nicht auf Balkon oder im Garten – das macht die Natur schon und zwar in größeren Netzwerken.
      Womöglich finden die Wespen bei Ihnen viel zum jagen und fressen? Welche Arten sind es denn? Solitäre oder soziale Wespen? Am besten einfach mal systematisch erfassen und mit dem Smartphone dokumentieren.

      1. lieben dank. ich lebe nicht in deutschland (aegaeis). und hier sehen die wespen irgendwie anders aus. auf jeden fall bauen sie bei mir überall ihr nester. teilweise so gross wie ein kleiner kühlschrank. ich werde versuchen sie zu fotografieren. ich habe ein 280 qm grundstück in der mitte mein „hexenhaeuschen“ 60 qm. der rest rundum garten, in dem ich 21 fast auschl. obstbaeume gepflanzt (zum aerger der nachbarn) hatte. viele blumentöpfe mit blühpflanzen und sukkulenten. natürlich habe ich auch sehr viele schaedlinge an den baeumen. und insekten gibt es hier en masse. spinnenarten, die ich gar nicht zaehlen kann….

  13. Sehr interessanter und sehr lehrreicher Vortrag, vielen Dank! Es wäre toll, wenn die Hausverwaltungen Berlins die Grünpflege den modernen Erkenntnissen entsprechend grundsätzlich neu konzipieren würden. Bislang erlebe ich jedes Jahr, wie die Tierwelt mit Laubbläsern, Laubentfernung, willkürlichem Herausreißen von heimischen Wildpflanzen in unnötige Not gebracht wird, vermutlich weil weder die angestellten Gartenpfleger noch die Mieter ausreichende Kenntnisse über die tatsächlichen Bedürfnisse und Beteiligten eines Stadtbiotops haben. Ich selbst fange auch gerade erst an, das alles zu lernen und falle von einem Schrecken in den nächsten darüber, was ich alles nicht wusste. Vielen Dank nochmals.

    1. Liebe Iris, es wird sich etwas ändern, wenn die Mieter vorsprechen – persönlich, per Mail, per Telefon – und einfordern, dass mehr Rücksicht auf Tiere genommen wird. Darüber sprechen, dass extensive Pflegemaßnahmen weniger Aufwand bedeuten, aber es ist halt ein Umdenken notwendig. Aufgrund der Medienwirksamkeit der Medien sind heutzutage die Hausverwaltungen schon wesentlich aufgeschlossener. Es gibt schon Positiv-Beispiele, wo durch Vorsprache der Mieter Änderungen erfolgten. Liebe Grüsse Birgit

  14. Wie ist es denn im Winter oder bei Regen mit den Brombeerstängeln?
    Dringt da keine Nässe ein? Ich habe sie bislang den Winter über immer im Balkonkasten steckengelassen. Hätte ich sie rausnehmen und unter’m Dach zu sammeln damit sie trocken bleiben? Oder abdecken?
    Wie habt ihr das gelöst? An der Brüstung regnet es doch dann auch rein, oder?
    Kann Frau Dr. von Orlow dazu etwas sagen?

    Vielen lieben Dank!

    1. In freier Natur stehen die Stängel auch einfach so bei Wind und Wetter im Freien – also bitte nicht reinnehmen. Erst wenn man sie aus welchen Gründen auch immer vor dem Schlupf abschneiden/entfernen will, sollten sie ins Trockene wie unter ein Überdach o.ä.
      Sonst sacken sie unter der Nässe schnell zusammen und etwaige Brut verkümmert.

  15. guten morgen, ich habe eine frage zu dem thema fehlender lehm, habe ich das falsch verstanden? ich dachte in dem interview sagte fr. v. olow, das die tiere sich lehm holen und dann verbauen…nicht sich darin einnisten…? ich hatte es so verstanden das mal sogar lehmziegel aufstellen kann…die insekten kommen befeuchten den lehm und holen sich was sie brauchen…also wäre deko aus ungebranntem lehm prima? es wäre toll, wenn ich dazu noch eine antwort bekommen könnte, denn lehm-deko ist ja einfach herzustellen ….liebe grüße nico

    1. Beides: Einige Arten wie die Pelzbiene nistet darin und nagt ihre Gänge dort hinein. Andere nutzen diese dann in den Folgejahren.
      Noch mehr Arten aber brauchen den Lehm zum Auskleiden und Verschließen ihrer Nestanlagen. Sie bedienen sich daran. Das Einfachste ist eine alte Vogeltränke mit Lehmfüllung die mal trocken, mal feuchten Lehm anbieten kann. Zum Besiedeln braucht es jedoch senkrechte und regengeschützte Lehmmauern.

  16. Hallo ihr Lieben, das war ein tolles Interview, ich befasse mich auch schon seit Jahren mit dem Thema aber ich habe hier noch sehr viel dazugelernt – vielen Dank dafür!! Wir haben jedes Jahr einige Wespennester im Gewächshaus und in einem Loch im Metallzaunpfosten (dickes Rohr) auch an großen versteckten Blättern im Gewächshaus bauen diese Wespen ihre Waben, bis zu einer Hand groß, aber nicht diese typischen ‚Wespentürme‘ sondern eher flache, unten offene Waben. Man kann die Larven/Puppen alles genau sehen, es ist alles offen. Was können das für Wespen sein?? Ich würde mich sehr über Antwort freuen, auch wenn ich etwas spät bin 🙂 Vielen Dank und Grüße aus dem Süden!

    1. Das sind vermutlich (Haus-) Feldwespen, friedlich und nützlich und belästigen auch niemand am Kaffeetisch.
      Liebe Grüße 😊

      1. Liebe Birgit, vielen Dank für die Antwort, ich hab gleich mal etwas nach Bildern und Infos geschaut – ja das sind sie. Dass sie friedlich sind habe ich seit Jahren erfahren, es gab nur zwei Stiche und die waren weil ich ausversehen auf eine draufgefasst habe (an einem Griff) und einmal weil mein Mann (der sonst nie ins Gewächshaus geht mit seinem Kopf genau auf Höhe des Nestes am Eingang war (ich bin kleiner;)) er hat aber auch nur einen kleinen Pieks abbekommen. Das eine Nest ist in der Schiebetüre, also die werden täglich bewegt und erschüttert – sie fliegen trotzdem nicht wild herum, wirklich entspannte Tierchen 🙂 Liebe Grüße!

  17. Ich habe im 2. Jahr ein Wespennest auf der Terrasse im Markisenkasten. Einerseits könnte ich das Nest bestehen lassen, andererseits wird es kritisch, wenn ich etwas zu Essen und zu Trinken auf dem Tisch habe. Das wird bei Besuchern bei mir ungemütlich. Was kann ich machen, dass das Nest dieses Jahr nicht mehr bewohnt wird? Danke für eine Antwort.

    1. Die Nester werden immer nur ein Jahr lang bewohnt und genutz. Wiederholte Besiedlung kann man jetzt wirksam unterbinden: Reinschauen, wo genau die da wirklich wohnen (oft im Mauerwerk hinter der Markise) und den Zugang verschließen. Ansonsten altes Nest gründlich entfernen und mit z.B. Raumspray etwas kaschieren. Dann Augen auf: Ab März/April fangen die Königinnen an zu bauen und wenn man dann die Nestanfänge entfernt, unterbricht man die Nestgründung effektiv!

  18. Gibt es eine Anleitung dafür, wie man eine Abbruchkante künstlich baut? Welche Höhe ist sinnvoll, welches Material genau? Welche Bepflanzung? Für Hinweise wäre ich total dankbar.

    1. Es gibt da keine verbindliche Anleitung. Man braucht festen, lehmigen Untergrund in Hügelform, den man in Südausrichtung senkrecht absticht. Also Anhäufeln aus einer Lehm-Sandmischung (1:8 hat sich ganz gut bewährt), ordentlich verdichten (z.B. einfach mal 1-2 Jahre als Hügel stehen lassen; der Regen sorgt schon dafür) und dann senkrecht abstechen.
      Wenn die Kante etwas halten soll, kann man dann auch einen Regenschutz (ohne zu große Beschattung) bauen aber auch ohne so eine hält das schon ein Weilchen.
      Gezieltes Bepflanzen geht natürlich auch (Wildbienenfreundliche Blumenmischung z.B.) aber die Natur macht das oft auch von selber ganz gut.

  19. Hallo,
    ich mag besonders gerne Duftnesseln(Agastachen). Bei einigen Sorten steht sie sind steril. das bedeutet doch, sie haben keine Pollen, oder? Sind sie demnach für Bienen nutzlos, oder bieten sie Nektar? Und gibt es Sorten, die sich auch versamen, d.h. nicht steril sind?

    1. Der beste Ratgeber ist die Natur selber: Wenn Hummeln/Bienen rangehen, dann finden sie da auch was. Vielleicht nun nicht alles (also Pollen UND Nektar) aber offenbar gut genug für den Besuch. Ich habe sie auch im Garten und sie werden beflogen.

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