Heinrich Beltz
Säulen- und Zwergobst für Balkon und Terrasse: Sortenempfehlungen und Schnitt
Heinrich Beltz, Gärtner und Dipl.-Ing. Gartenbau, ist Versuchsleiter für den Bereich Baumschule an der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Bad Zwischenahn der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Beim Ulmer Verlag ist sein Buch erschienen: „Zwerg- und Säulenobst. 140 Sorten für den kleinen Garten.“ Das ist unser heutiges Thema. Der Obst-Experte Siegfried Tatschl sagte mir, das ist das beste Buch am Markt. Da habe ich ihn eingeladen.
Inhalt der Präsentation:
Kleiner Garten, Terrasse, sogar nur Balkon, aber Lust auf große Ernte? Dann versuche es doch mal mit klein bleibenden Obstbäumen, an denen trotzdem leckere Früchte reifen. In diesem Vortrag stellt Heinrich Beltz Sorten vor, die sehr kompakt und säulenförmig wachsen. Egal, ob Apfel, Birne, Kirsche oder Zwetschge, es ist für jeden was dabei! Wähle ganz einfach die passenden Sorten aus und erfahre, wie Zwerg- und Säulenobst richtig zu pflanzen, düngen, schneiden und pflegen ist. Lerne, Schädlinge und Krankheiten erkennen, bekämpfen und vorbeugen und die Pflanzen zu stärken. So gelingt auch in einem kleinen Garten und auf dem Balkon die beste Ernte!
94 Antworten
Vielen Dank für diesen interessanten und kurzweiligen Vortrag!
Hatte bisweilen kein Glück mit Obst auf dem Balkon. Habe jetzt ein paar Ideen, warum das so war und werde es nochmal probieren.
Vielen Dank und viel Erfolg mit dem Onbst auf dem Balkon!
Hallo Herr Beltz,
Vielen Dank für den interessanten Vortrag! Ich habe einen Säulenapfel „Red Crimson“ und habe nun herausgefunden, dass er nicht selbstfruchtend ist. Er trägt von Jahr zu Jahr weniger. Wäre es daher sinnvoll, einen geeigneten Partner zu kaufen, damit die Befruchtung besser klappt? Danke für die Antwort und herzliche Grüße, Conny Maute
Hallo Frau Maute,
ich freue mich, dass Ihnen der Vortrag gefallen hat!
Äpfel sind alle nicht selbstfruchbar, aber normalerweise ist das kein Problem, da meistens irgendwo eine Befruchtersorte steht. Das muss kein Säulenapfel sein, sondern eine normal wachsende Fruchtsorte oder sogar ein Zierapfel reicht.
Wenn Ihr Baum von Jahr zu Jahr weniger trägt, kann das auch an zu geringer Düngung oder unggünstigen Schnitt liegen. Kommt das in Betracht?
Beste Grüße,
Heinrich Beltz
Danke für Ihre Antwort. Das mit der Düngung habe ich auf jeden Fall vernachlässigt. Darum werde ich mich dieses Jahr besser kümmern. Bin aber doch gestern schnell noch einkaufen gefahren und habe einen Partner gekauft, kann ja nicht schaden, und die Insekten freuen sich 🐝☺️😍
Hallo Herr Beltz,
ich habe ganz viele Zitronenbäumchen im Garten – selbstgezogen aus Zitronenkernen – un frage mich jetzt, wie und ab wann ich diese im Herbst oder Winter schützen muss, damit sie überleben!
Mache sind in Blumentöpfen, einige aber auch direkt in der Erde im Garten eingepflanzt!
Danke für Ihre Tipps!
Liebe Grüße, Dörte Nieschant
Hallo Frau Nieschant,
Zitronenbäume vertragen nur ganz wenig Frost, so dass sie frostfrei überwintert werden sollten. Also wenn es geht schon vor den ersten Frösten einräumen, allerspätestens aber ab Dezember.
Liebe Grüße,
Heinrich Beltz
Hallo Herr Beltz,
vielen Dank für den interessanten, sehr inspirierenden Vortrag. Die Idee mit einem Säulenapfel möchte ich gerne aufgreifen und überlege, wie ich sie auf meinem sehr kleinen Süd-Ost-Balkon umsetzen kann. Ich habe keinen Platz für einen großen Kübel, daher meine Frage: Wie groß müsste der Durchmesser eines Pflanzkübels mindestens sein? Ich denke da an eine so genannte Pflanz-Säule mit geringem Durchmesser, aber viel Platz für die Wurzel im Vertikalen. Könnte das funktionieren und was müsste ich beachten?
Vielen Dank im Voraus und beste Grüße
Marina
Hallo Marina,
ja, der Durchmesser des Pflanzgefäßes spielt eigentlich keine große Rolle, sondern der Inhalt ist wichtig, also sein Volumen. Es sollte mindestens 10 Liter fassen, besser 20 Liter. Optimal wären 50 Liter. Immer ausreichend gießen und düngen!
Beste Grüße,
Heinrich
Eigentlich guter Vortrag, aber Präsentation war oben und unten abgeschnitten, deshalb nicht richtig lesbar, schade
Danke Markus, dass Du Bescheid gegeben hast. Ich korrigiere es. War unterwegs auf der Preisverleihung von Deutschland summt! und kann nun erst wieder einsteigen. Es wird korrigiert. Danke fürs Schreiben, das hilft enorm. Liebe Grüße Birgit
Und nun ist das Video korrekt hinterlegt. Liebe Grüße Birgit
Sehr geehrter Herr Beltz,
wow, was für ein Vortrag! Hach, wenn ich sowas doch nur auch schon alles wüsste und in meinem Kopf hätte. Nun denn. Dann muss ich weiterhin ausprobieren und beobachten. Da habe ich doch auf meinem 2qm² überdachten Süd-Balkon 4 Säulenobstbäume stehen. Obwohl die, wie sie sagten, wohl doch nicht alle Säulenobstbäume sind. Dann ist wohl nur der Apfelbaum eine Säule. Nun denn ich muss noch warten und beobachten bis sie größer geworden sind. Unten am Herz, sag ich mal, wuchs immer mal wieder was neues heraus. Da ich den Haupttrieb erhalten wollte habe ich das was da neues wuchs rausgerissen. War das wohl richtig? Ohjeojeoje!!! Ich habe aber auch noch gar keine Ahnung!
Das Apfelbäumchen hatte 3 Früchte ausgebildet die dann aber nicht mehr weiter gewachsen sind und abfielen. Was kann da passiert sein? Ich hatte meine 20 Liter mit Umweltengel ausgezeichneten Mörtelkübel doch mit gutem Hochbeetsubstrat plus Terra Preta plus Wurmhumus und ganz unten am Boden mit Hölzern ausgelegt und Kompostwürmer sind sowieso überall in meinen Pflanzgefäßen drinnen und sie werden gefüttert indem ich eine Wurmvase mit Gemüse- und Obstresten befülle. Zusätzlich wird alle 10 Tage mit gutem Flüssigdünger gedüngt. Trotzdem sind die Blätter mit braunen Flecken übersät. Manche habe ich abgeknippst hat aber nichts genützt. Sind es von vornherein wohl schon kranke Bäume gewesen? Hach schade! Dann vielleicht im kommenden Jahr. Vielen Dank für Ihren tollen Vortrag. Liebe Grüße und alles Gute…
Hallo Manuela,
ja, das Entfernen von Trieben unterhalb des „Herzens“, womit vermutlich die Veredlungsstelle gemient ist, ist auf jeden Fall richtig und gut.
Warum die Früchte abgefallen sind, ist natürlich aus der Ferne schwer zu sagen. Trockenstress? Zu viel oder zu wenig Nährstoffe? Eine Pilzkrankheit wie Schorf? Haben Sie Fotos?
Beste Grüße,
Heinrich
Lieber Heinrich, guten Tag,
ich habe im Internet recherchiert und es könnte Schorf sein so wie es dort auf den Bildern aussieht, ärgerlich! Ich soll also Fungizit aussprühen! Furchtbar! Dann mag ich die Äpfel nicht mehr essen, wenn ich mit solchem Zeugs händeln muss. Sollte ich es mit Brennessel- und oder Ringelblumenblüten-Tee probieren? Furchtbar, dass der Pilz auf dem Falllaub überwintern kann, frechheit! Seufz: Hach nein! Ok, danke für deinen wertvollen Tipp. Alles Gute…
Liebe Manuela,
Fungizide würde ich gegen Schorf nicht einsetzen, das bringt in der Praxis im Hausgarten lieder zu wenig Erfolg. Das alte Fallaub zu entfernen, ist sicher gut, aber da die Sporen durch die Luft weit verbreitet werden, ist der Erfolg auch nur sehr begrenzt. Eventuell eine robustere Sorten pflanzen oder umveredeln.
Viele Grüße,
Heinrich
Lieber Heinrich,
ohje, ich habe es geahnt also doch die Säulenobstbäume vernichten und neu kaufen. Ok. Vielen lieben Dank für deine Antworten sehr wertvoll für uns Nichtgärtner.
Hach ich bin gerade ein wenig ergriffen, weil ich gerade beobachtet habe das eine Dohle die sich oft ihr Futter holt jetzt auf einmal nur noch ein Auge hat! Mein Gott? Was ist da bloß mit der Tierwelt los? Auch eine Taube die sich auch oft auf meinem Balkon zeigt hat nur noch 1 1/2 Bein!!! Aber das nur nebenbei bemerkt.
Also vielen lieben Dank. Bis bald mal wieder…
Hallo Herr Beltz,
ich habe seit Dezember 2022 einen Säulenapfel Suncats auf dem Süd-Balkon. Gekauft als 2-jährigen, wurzelnackten Baum. Er hat einen großen Kübel, steht geschützt und wird gut gepflegt. Bis jetzt gab es keinen Apfel. Im Jahr 2023 hatte er zuviel Sonne und es war ihm zu heiß, denn seine Blattränder rollten sich ein und wurden braun. Jetzt steht er geschützter im Halbschatten. Er sieht gut aus, hat grüne Blätter und ist gewachsen. In diesen Jahr gab es zwar Blüten, aber auch wieder keinen Apfel.
Was kann ich besser machen?
Liebe Grüsse
Hallo Melanie,
das ist natürlich aus der Ferne schwer zu sagen. Wichtig ist natürlich, dass er überhaupt geblüht hat. Kann es sein, dass in die Blüte oder nach der Blüte in Nachtfrost Schaden angerichtet hat? In diesem Jahr gab es große Ausfälle durch Nachtfröste Ende April.
Beste Grüße,
Heinrich
Lieber Herr Beltz,
vielen Dank für den tollen Vortrag. Ich hatte hier so einige Aha Momente.
Ich selbst habe jetzt im 2. Jahr einen Säulenapfel mit dem Namen Elmira. Die Sorte ist auch sehr anfällig für alles mögliche. Leider hatte ich bisher noch gar keine Äpfel und wollte mir jetzt einen zweiten Säulenapfel oder aber Zierapfel dazukaufen, um die Befruchtung zu gewährleisten.
Ist es egal was für einen Säulenapfel oder Zierapfel ich dazukaufe oder muss ich auf gewisse Dinge achten?
Herzliche Grüße
Doreen Kubatzki
Liebe Doreen,
grundsätzlich können fast alle Apfelbäume einander befruchten, Zieräpfel sind sogar besonders gute Pollenspender. Allerdings müssen die Befruchtersorten zur gleichen Zeit blühen wie die zu befruchtende Sorte, dürfen nicht zu eng mit ihr verwandt sein und dürfen nicht pollensteril wie z.B. Boskoop sein. Für viele Sorten gibt es Befruchtertabellen, aber für Elmira ist mir leider keine Bekannt.
Beste Grüße,
Heinrich
Ihr Lieben,
das Video wird neu geschnitten. Tut mir total leid, dass der obere und untere Teil der Präsentation verdeckt wird. Ich war unterwegs auf der Preisverleihung von Deutschland summt und habe die Gewinner der Balkon-Kategorie geehrt. Nun kann ich wieder einsteigen, das Video wird korrigiert.
Mit Heinrich Beltz habe ich eben telefoniert, morgen Vormittag geht er auf Eure Fragen ein, da hat er Zeit, heute ging es noch nicht. Also fragt schön viel, der Heinrich hat wirklich Ahnung und freut sich auf viele Fragen aus Euren Reihen. Aus jeder Frage können auch wir lernen.
Liebe Grüße
Birgit
Und nun ist das Video korrekt hinterlegt. Liebe Grüße Birgit
danke liebe Birgit. Hab es mir gestern Nacht gleich angeschaut!
Guten Tag Herr Beltz,
in meinem Garten habe ich 2020 einen Mirabellenbaum der Sorte Nancy gepflanzt. Dieses Jahr hatte er einige Blüten, doch bisher keine einzige Mirabelle am Baum.
Muss der Baum stark geschnitten werden um den Fruchtansatz anzuregen?
Stören meine geliebten Brennesseln in seiner Umgebung?
Diese zeigen doch eigentlich einen guten Boden an. Welches ihrer Bücher kann mir als Laiin am Besten beim Schnitt helfen?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Beste Grüße Nina
Guten Tag Nina,
Mirabellen neigen wie viele andere Steinobstsorten in den ersten Jahren dazu, ihre Früchte abzuwerfen, vielleicht ist das der Grund. Außerdem hatten wir Ende April sarke Nachtfröste, vieleicht haben sie die Blüten gechädigt.
Starker Schnitt hemmt die Blütenbildung, ist also normalerweise nicht sinnvoll, wenn die Pflanze zu wenig blüht.
Brennesseln zeigen zwar einen guten Boden an, sind aber starke Konkurrenten und können dem Mirabellenbaum Probleme bei der Wasser- und Nährstoffversorgung bereiten.
Es gibt viele gute Bücher zum Obstbaumschnitt, eins ist von Großmann „Obstgehölze schneiden“, https://www.ulmer.de/usd-2093684/obstgehoelze-schneiden-.html . Ich selbst habe bisher nur über Form-, Zwerg- und Säulenobst geschrieben, das hilft bei „normalen“ Obstbäumen wenig.
Beste Grüße,
Heinrich
Hallo Herr Betz,
Vielen Dank für den prima Vortrag.
Ich versuche es mit Säulenapfelbäumen. Die ersten von Lubera waren zu lange im Paket, sie haben nicht überlebt.
Nun habe ich welche aus der Cats-Serie, hauptsächlich kämpfe ich gegen Spinnmilben und Blattläusen mit Ameisen. Sie sollen auch sehr empfindlich gegen Rost sein. Wie kann ich sie stabilisieren?
Kann ich als Laie den Stickstoffgehalt prüfen, und wenn ja wie?
Außerdem haben mir schon zwei Mal Engerlinge Wurzeln weggefressen. Haben Sie ein Rezept dagegen?
Einfach ist anders, aber ich hätte gerne schöne Säulenapfelbäumchen.
Liebe Grüße,
Pia
Hallo Pia,
Spinnmilbenbefall ist ein Zeichen, dass die Bäume zu heiß stehen, kann man sie noch umpflanzen? Rost geht eigentlich nicht an Apfelbäume, meinen Sie Schorf? Dagegen bibt es leider keine empfehlenswerten Gegenmaßnahmen. Wichtig ist, möglichst widerstandsfähige Sorten zu verwenden.
Gegen Ameisen und Blattläuse gibt es leider nach meiner Erfahrung keine dauerhaft wirksamen Mittel, die für dne Hausgarten zugelassen sind. Am besten hilft noch das Absammeln der Läuse, auch wenn es mühsam ist.
Den Stickstoffgehalt des Bodens, der Blumenerde oder der Blätter müssen Labors überprüfen, zum Beispiel die LUFA Nord-West https://www.lufa-nord-west.de/index.cfm/portal/1/nav/gartenbau.html. Selbst gemessene Werte besitzen zu wenig Aussagekraft.
Gegen Engerlinge im Substrat oder Boden gibt es leider keine wirksamen, im Hausgarten zugelassenen Mittel. Die Eiablage kann man verhindern, indem man zur Zeit des Fluges und der Eiablage der Käfer den Boden oder die Töpfe mit engmaschigen Netzen abdeckt.
Beste Grüße,
Heinrich
Hallo Heinrich,
Vielen Dank für die wertvollen Informationen. Die Idee mit den Netzen gegen Engerlinge gefällt mir sehr.
Vielleicht kaufe ich doch noch die besten von Ihnen genannten Sorten.
@Birgit Danke fürs Richten der Präsentation
Alles Gute und liebe Grüße,
Pia
Da bin ich wirklich auf Hinweise aus der Community angewiesen, wenn Fehler vorhanden sind. Wir geben unser Bestes.
Super Vortrag, nur leider ist die Presentation immer noch oben und unten abgeschnitten, es ist jetzt 21:45h. Wann wird das korrigiert und ist der Vortrag dann noch online verfügbar?
Fragen:
1. ich möchte einen Apfel für den Balkon. Welche problemlose Sorte würden Sie empfehlen? Und muß ich wirklich noch einen zweiten Apfel pflanzen, damit die sich gegenseitig befruchten? Das habe ich bei einem Gärtner auf der online Seite gelesen.
2. Meine Marille, die im Garten im großen Topf steht, hat im ersten Jahr nichts getragen, logisch, im zweiten Jahr schon ca 20 Stück und heuer gar nichts. Hab das mittlerweile von 2 anderen Bekannten gehört, daß sie dieses Jahr nichts an den Marillen hatten.
Was tun?
Vielen herzlichen Dank!
Hallo Gabriele,
zu Ihren Fragen:
1. Arbat ist zum Beispiel eine sehr anspruchslose, gesunde Sorte, aber es gibt auch viele andere. Wichtig ist, dass sie widerstandsfähig gegen Schorf und Mehltau sind und die Früchte schmecken. Aber Geschmack ist nunmal eine sehr individuelle Frage, in dieser Hinsicht werden Jucunda oder Rondo sehr gelobt. Befruchtersorten sind meist nicht nötig, wenn normal wachsende Apfelbäume oder Zieräpfel in der Nähe stehen. Die Befruchter brauche keine Säulenäpfel zu sein.
2. Marillen (Aprikosen) tragen leider recht unzuverlässig, meist sind Spätfröste schuld, durch die die Blüten oder Fruchtansätze erfrieren. Das war dieses Jahr Ende April in serh vielen Regionen der Fall, ist also vermutlich der Grund.
Beste Grüße,
Heinrich
Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Dann kann ich ja jetzt bestellen.
Gibt es bei Weisdorn etwas zu beachten? Ist mir grad noch eingefallen…:-)
Hallo Gabriele,
Weißdorn ist ein sehr schöner Wildstrauch, aber für Garten und erst recht Balkon wäre er mir zu dornig. Er erkrankt oft an pilzlichem Blattfall, kann dann im Sommer schon kahl sein.
Beste Grüße,
Heinrich
Liebe Gabriele, lieber Heinrich! Im Mai war ich auf der Biogartenmesse Schloss Türnich und verliebte mich in einen Weißdorn, gezogen als Hochstämmchen. Ich konnte ihn nicht mit der Bahn nach Berlin transportieren, ich zeigte ihn immer wieder Andrea Jaschik vom Hortus Aquis. Sie kaufte ihn und hat so viel Freude mit ihm. Sie dokumentierte die Insekten, die sie seit Mai am Weißdorn beobachtete und vor die Linse bekam. Auf ihrem Instagram-Account https://www.instagram.com/hortus_aquis/ zeigt sie 15 verschiedene Insekten und ihre Freude über dieses Gehölz mit seinen schönen roten Beeren und seine Besucher. Also für Balkons finde ich Hochstämme eine sehr bereichernde Variante. Liebe Grüße Birgit
Was ist dran an der Regel, Rosengewächs nicht neben Rosengewächs? In einen großen, sehr produktiven Kübel mit einem Säulenapfelbaum, Ranunkelstrauch, Guter Heinrich (alles seit 2015), pflanzte ich im Frühjahr 2023 eine Säulenbirne ‚Myway‘ in guter Bio-Qualität, die nach einem viertel Jahr einging. Ist die Regel korrekt, Rosengewächs nicht neben Rosengewächs? Der andere Bewuchs zeigt keine Schwäche. Danke. So ein prima Vortrag.
Hallo Birgit,
Rosengewächs neben Rosengewächs ist in der Regel kein Problem, sondern die Nachpflanzung eines Rosengewäsches, wenn ein anderes gerodet wurde oder einging. Aber eine solche Nachpflanzung kann eher schwaches Wachstum bedingen, eingehen tun die Pflanzen dadurch normalerweise nicht. Das Absterben Deiner Birne Myway hat also vermutlich einen anderen Grund als die Nachbarschaft mit dem Säulenapfelbaum.
Beste Grüße,
Heinrich
Sehr geehrter Herr Beltz,
vielen Dank für diesen tollen Vortrag. Ich habe wieder einiges dazugelernt.
Eine Frage hätte ich noch: was kann man gegen Blutläuse machen?
Ich hatte meine Apfelbäumchen viele Jahre lang, dann haben sie Blutläuse bekommen und sind nach einiger Zeit eingegangen.
Beste Grüße, Regina K.
Hallo Regina,
gegen Blattläuse bin ich bisher leider auch ohne Erfolg vorgegangen. Die für den Hausgearten zugelassenen Insektizide wirken nach meiner Erfahrung nicht nachhaltig genug, so dass ich die Blattläuse toleriere oder von Hand absammle.
Beste Grüße,
Heinrich
Lieber Herr Beltz,
ich meinte tatsächlich Blutläuse nicht Blattläuse. Aber vielen Dank für ihre Antwort.
Beste Grüße
Hallo Regina,
ich habe gerade gesehen, dass ich mich verlesen habe und es um Blutläuse geht, nicht um Blattläuse im Allgemeinen. Blutläuse am besten von Hand mit einem festen Pinsel erdrücken. Insektizide, auch ölhaltige, wirken leider nicht ausreichend.
Viele Grüße,
Heinrich
Vielen herzlichen Dank für den tollen Vortrag! Er inspiriert mich, meine Kübelbepflanzung um weiteres Obst zu erweitern👍🙏🤗
Danke für das Lob!
Hallo Herr Betz
Meine Säulenkirsche Silvia im Garten hat an der Spitze 4 starke Triebe bekommen. Es sieht aus, als wolle sie auf 2, 20 jetzt eine Krone entwickeln. Sie steht jetzt bei mir im 2. Sommer. Hat etwas geblüht, aber keine vier Kirschen ausgebildet. Auf welcher Höhe soll ich sie kappen? Der Stamm hat schon eine ordentliche Dicke.
Vielen Dank für die Antwort und viele Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
Süßkirschen sind leider sehr schwer in Säulenform zu halten, sie tragen durch den nötigen Schnitt sehr schlecht. Wenn möglich, daher auf den Schnitt verzichten und statt einer Säule eine Spindel oder einen Buschbaum ziehen.
Beste Grüße,
Heinrich
Lieber Herr Beltz, danke für diesen inspirierenden Vortrag, sah das Säulenobst vor meinem geistigen Auge schon auf Terrasse, im Hof und im Garten gedeihen. Nur eine Sorge drängt sich auf, wenn ich an das letzte Sturm-Wochende bei uns denke…die Säulenäpfel brauchen wohl schon einen sehr windgeschützen Standort? Da wäre das Zwergobst wohl besser?
Liebe Grüße aus Niederösterreich!
Liebe Sonja,
grundsätzlich vertragen Obstbäume natürlich Wind, aber Sie haben recht, wenn sie im Topf sind, fallen Säulenapfelbäume wegen des höheren Schwerpunkts natürlich leichter um. Am besten festbinden, wenn das möglich ist.
Beste Grüße,
Heinrich
Hallo Herr Beltz nochmal,
ich habe ein von meiner Freundin selbstgezogenes Zitronenbäumchen. Bei Ihr ist es ein großer Strauch mit ganz vielen Zitronen. Nun, bei mir blüht er zwar, aber die Blüten fallen jedes Jahr wieder ab und ich weiß nicht, was ich machen soll. Wenn ich Ihn jetzt noch umtopfe, geht das überhaupt noch, brauch ich was besonderes? Ich habe ihn immer reingeholt ab Spätherbst, je nach Temperaturen und bis Frühjahr drin gelassen.
Was muß ich beim Kauf von Sanddorn beachten? Der soll auch auf den Balkon…:-) Möchte den Vögeln und mir was gutes tun.
Vielen lieben Dank nochmal und einen schönen Sonntag noch
Die Ernte von Sanddorn soll nicht trivial sein. Manche schneiden die Zweige bei der Ernte ab. Mit dem Dornengewächsen kaufst Du Dir eine Menge Hautverletzungen während der folgenden Jahre.
Hallo Gabriele,
warum Ihr Zitronenbäumchen seine Blüten fallen lässt, kann ich lieder nicht sagen. Wirft er auch das Laub? Vielleicht hilft einfach Geduld, denn dass ein großer Teil der Blüten und kleinen Früchte abfällt, ist völlig normal. Aber ein paar sollten schon hängen bleiben. Wie alle Zitruspflanzen brauchen Zitronen viel Wärme, vertragen keine Nässe und brauchen eine ausgewogende Nährstoffversorgung, also nicht zuviel und nicht zu wenig Düngung. Zitruspflanzen sind leider so etwas wie die „Zimperlieschen“ unter den Obstgehölzen.
Sanddorn ist eine wunderschöne Pflanze, aber wie Holger Kath völlig richtig sagt, stark bedornt, so dass man ausreichend Abstand halten sollte. Für einen Balkon würde ich ihn daher lieber nicht wählen, sondern für große Gärten oder die freie Landschaft. Sanddorn ist zweihäusig, man braucht daher eine männliche Pflanze als Partner für die weibliche. Und die Ernte der Früchte ist nicht ganz einfach, da sie sehr weich sind. Im Erwerbsobstbau werden, soweit ich weiß, die Früchte mit den Beeren abgeschnitten eingefroren und dann die hartgefrorenen Früchte abgeschüttelt.
Herzlich Grüße,
Heinrich
Herzlichen Dank für Ihre Geduld, meine Fragen so ausführlich zu beantworten.
Alles Gute für Sie
Beste Grüße
Gabriele Robinson
Nürnberg
Alles SEHR spannend / Lust-machend… 😉
2 (bzw. 3) Fragen:
Wenn man eine große licht-durchlässig überdachte Außenfläche hat: Wäre die nicht nur für Pfirsiche und Nektarinen, sondern auch für andere Kübel-gewachsene Zwergbäume der bessere Überwinterungsort – oder ist die Winter-trocken-Frage für andere Obstarten nicht so relevant?
Ergänzungsgedanke: Mit sichergestellter Bewässerung wäre so eine „Lichtterasse“ doch eigentlich auch sommers der ideale Ort für ALLE Obstsorten, oder (da dann erheblich geringere Pilz-Infektions-Gefahr)?
Kürzlich in einem Schaugarten eine interessant ungewöhnliche Schnittform von Johannis- & Stachelbeeren als SÄULEN-Büsche gesehen. Gibt’s dafür bestimmte Sorten-Empfehlungen und macht das überhaupt viel Sinn, denn beide Obstsorten fruchten ja am eher jungen Holz…?
Hallo Volker,
eine licht-durchlässige überdachte Außenfläche ist für alle wärmeliebenden Pflanzen gut, für Äpfel zum Beispiel kann sie aber vielleicht zu heiß werden, so dass sie Mehltau und Spinnmliben bekommen. Das muss man im Einzelfall entscheiden.
Ja, Säulen-Anzucht von Johannisbeeren und Stachelbeeren ist eine sehr interessante Anzuchtsmethode. Soweit ich weiß, ist die Methode für alle Sorten geeignet, allerdings werden die Säulen nicht sehr alt, da die Pflanzen sich von unten her erneuern und nach ein paar Jahren aus der Basis neue Treibe zur Säule gezogen werdne müssen. Aber ruhig mal versuchen.
Beste Grüße,
Heinrich
Das beste wären also nicht REINE Säulen (von wegen: Auf einem Bein kann man nicht stehen), sondern „Kandelaber-Säulen“ mit unterschiedlich alten 3-4 „Beinen“, um ähnlich wie beim normalen Strauch immer auch die best-fruchtende Alterskohorte am Start zu haben… 😉
Lieber Herr Beltz,
ganz herzlichen Dank für diesen erfrischenden Vortrag.Besonders die vielen tollen Beispiele von Pfirsichen und Nektarinen haben mein Herz erfreut.Hatten wir in meiner Kindheit doch einen Pfirsichbaum im Garten(Saarland).Meine Frage wäre, welche Sorte am ehesten für die Region Allgäu geeignet wäre.Da die Winter zwar milder geworden sind, aber doch strenger als anderswo.Ich habe einen überdachten Südbalkon,also relativ geschützt,aber klein mit 3qm.
Liebe Christa,
ein überdachter Südbalkon ist für Zwergpfirsiche und -nektarinen in Töpfen sehr gut geeignet. Ein wenig hängt es natürlich von der Höhe des Standortes ab, aber ich würde es zumindest versuchen.
Beste Grüße,
Heinrich
Vielen Dank für den interessanten Vortrag, war sehr bereichernd!
Was mich persönlich noch interessieren würde, wie seiht es mit Marillen/Aprikosen aus? Gibt es hier eine empfehlenswerte schlankwachsende Sorte oder einen Zwergbaum?
Hallo Marco,
als Zwergaprikose wird vor allem die Sorte Garden Aprigold angeboten, die kompakter als andere Sorten wächst.
Als schlank wachsende Sorte wird ArmiCol angeboten, der schlanke Wuchs darf aber nicht überbewertet werden. Sie wächst etwas schlanker als andere Aprikosensorten, aber nicht so schlank wie Säulenäpfel.
Wenn Aprikosen sich nicht an einem geeigneten, warmen Standort in Süddeutschland oder Österreich frei ausbreiten können, sondern in Töpfen stehen oder etwas stärker geschnitten werden oder an kühlen Standorten stehen, tragen sie leider nur sehr unzuverlässig und werden leicht krank. Ruhig mal probieren, aber nicht entttäuscht sein, wenn es nicht so gut klappt.
Viele Grüße,
Heinrich
Vielen Dank für den tollen Vortrag mit kompetenten Anleitungen und Anregungen !
Ich habe eine Säulenstachelbeere ‚Spinefire‘ in den Garten gesetzt und leider keine Früchte. Sollte ich sie wieder in einen Topf pflanzen und wie wird sie geschnitten?
Ebenso bin ich mit meinem Zwergapfel ‚Galina‘ etwas ratlos. Er blüht schön, hat aber wenige kleine Äpfel und mit dem Schnitt fehlt mir ebenfalls eine Anleitung!
Vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Vielen Dank!
Gruß Gisela H.
Hallo Gisela
warum die Stachelbeere Spinefree und der Zwergapfel Galina nicht trägt, kann ich leider nicht sagen. Eigentlich tragen Stachelbeeren und Äpfel sehr zuverlässig. Sind vielleicht die Blüten erfroren?
Die Stachelbeere mit einem Trieb zur Säule ziehen und die Seitentriebe im Frühjahr auf etwa 10 – 20 cm einkürzen. Den Zwergapfel je nach Triebstärke evtl. im März etwas auslichten, wenn er sehr stark treibt, im Sommer leicht zurückschneiden.
Beste Grüße,
Heinrich
Hallo, Herr Beltz, was für eine schöne Präsentation. Ich habe im Garten einen jungen Apfelbaum der Sorte „Roter Jungfernapfel“. Es wurden von einem alten Apfelbaum Reiser geschnitten und auf M17 veredelt. Nun blüht er zwar, aber trägt bisher kaum, obwohl in 50 m Abstand im Nachbargarten ein Boskop als Befruchter steht. Ich befürchte, daß es eine zeitliche Verschiebung der Blühzeit der beiden Bäume gibt, denn der Boskop steht im Süden, mein Baum eher westlich, und alles in meinem Garten blüht später als „im Rest der Welt“. Meine Idee ist nun einen Säulen- oder Zwergapfel zu setzen, evtl. auf der Terrasse im Kübel, in der Hoffnung, daß er dann gleichzeitig blüht und als Befruchter dienen könnte. Was halten Sie von dieser Idee, und gibt es Säulen- oder Zwergäpfel, die als Befruchter dienen können? Ganz herzlichen Dank!
Hallo Liane,
die Unterlage M17 ist mir nicht geläufig, war es vielleicht M7? M7 ist mittelstark wachsend, da kann es schonmal ein paar Jarhe dauern, bis er blüht und fruchtet. Und Boskoop ist leider kein guter Bestäuber, da er keinen oder kaum lebensfähigen Pollen bildet.
Die Säulen- und Zwergäpfel sind grundsätzlich gute Bestäuber für normal wachsende Sorten, ich vermute daher, dass andere Bestäuber nicht zu weit entfernt sind, und nur etwas Geduld nötig ist, bis Ihr Baum besser trägt. Aber probieren Sie es ruhig, vielleicht nutzt ein Zwerg- oder Säulenapfel in der Nähe etwas.
Beste Grüße,
Heinrich
Hallo Herr Beltz, vielen herzlichen Dank, dass Sie Ihr Expertenwissen mit uns teilen, auch vielen Dank für die zahlreichen Tipps in den Kommentare!
In Ihrem Vortrag sprachen Sie bei dem Schnitt der Säulenpflaume von zwei Schnittzeitpunkten -wann ist denn ein geeigneter Zeitpunkt für den Schnitt des Mitteltriebes?
Sehr vielen herzlichen Dank Ihnen im voraus!
Hallo Sun,
Ein günstiger Termin ist nach der Ernte im August, aber auch im folgenden Frühjahr kann die Terminale gut geschnitten werden. Die Seitentriebe nicht vergessen!
Herzliche Grüße,
Heinrich
Klasse, meine ‚Grünen-Riesenohren‘ haben nur so geschlackert vor Wissensimpulsen!. Ganz lieben Dank! Ich freue mich dieses Jahr ‚wie Bolle‘ über meine erste Ernte von 16 Äpfeln aus meiner Kübelpflanzung (und ganz ehrlich: es ist kein Säulenapfel, sondern ein ’normaler‘. Im ersten Jahr trug er gar nicht.). Für weitere grüne Mitbewohner darf ich mehr Wissen umsetzen! Danke dafür!
Viele wilde Pflanzengrüße
Cornelia
Hallo Cornelia,
sehr schön, weiter viel Erfolg mit Ihrem Apfelbaum im Topf! Daran sehen wir, dass es nicht unbedingt eine Säule oder ein Zwwerg sein muss!
Beste Grüße,
Heinrich
Bitte um Beantwortung folg. Fragen:
a) Sind Zwergpfirsich und Marille selbstfruchtend?
b) Ist eine mit Glasdach überdachte Westterrasse (ab Mittag Sonne) ein richtiger Patz?
c) Kann ich beide gut eingepackt im Winter auf Styropor stellen und an frostfreien Tagen gießen?
d) Kann ich der Erde Tongranulat beimengen?
Recht vielen Dank für die Mühe Ihrer Antwort!
Irene
Bitte um Beantwortung folg. Fragen:
a) Sind Zwergpfirsich und Marille selbstfruchtend?
b) Ist eine mit Glasdach überdachte Westterrasse (ab Mittag Sonne) ein richtiger Patz?
c) Kann ich beide gut eingepackt im Winter auf Styropor stellen und an frostfreien Tagen gießen?
d) Kann ich der Erde Tongranulat beimengen?
Recht vielen Dank für die Mühe Ihrer Antwort!
Irene
Falls doppelter Kommentar, wie hier angedeutet, nur Bitte Frage a),c) u.d) beantworten!
Hallo Irene,
ja, die üblichen Sorten von Marille und Pfirsich sind selbstfruchtbar, brauchen also keine fremden Bestäuber.
Unter einem Glasdach an der Terrasse sollten sich Marillen, Pfirsiche und Nektarinen sehr wohl führen.
Bitte die Töpfe im Winter nicht auf Styropor stellen, da für sie die Wärme des Bodens nützlich ist. Gießen, wenn sie sehr trocken sind, aber wenn im Winter das Laub runter ist, brauchen sie oft wochenlang kein Wasser.
Ja, Tongranulat erleichtert die Nährstoffversorgung. Aber nicht zu viel nehmen, sonst kann das Substrat verschlämmen. 20 g pro Liter Substrat sollten reichen.
Beste Grüße,
Heinrich
Den Konnex verstehe ich nicht: 20 Gramm pro Liter Substrat (der Einfachheit halber mal angenommen mit 1 Liter = 1 Kg), also 2% Additiv. Das ist ja eher homöopathisch… *gg*
Warum soll denn Substrat „verschlämmen“, wenn mehr gröbstpooriges Material dazu kommt…?
Würde mal im Gegenteil behaupten: Mit ab 30% (sic!) Tongranulat entsteht eine wunderbar lockere Stützstruktur, die Luft UND Wasser-Transport und Speicherfähigkeit gut bekommt… 😉
Naja, 20 g pro Liter entspricht zwar rund 2 %, aber das ist eine ordentliche Menge, um das Nährstoffspeichervermögen (die Pufferkapazität) zu verbessern. 30 % Ton werden im Zierpflanzenbau unter Glas eingemischt, wo kein Regen fällt. Eine Stützstruktur bekommt man mit solchem Ton nicht hin, da er sich bei Feuchtigkeit löst und in die groben Poren verlagert. Oder meinen Sie gebrannten Blähton, aber der puffert nicht. Dann haben wir vielelicht aneinander vorbei geredet. Bei Blähtonn arbeitet man mit 10 – 30 % aber bei frischem Ton (auch granuliertem, der im Profibereich als Tongranulat bezeichnet wird), wird deutlich weniger genommen.
Beste Grüße,
Heinrich
Hallo Volker,
bin der gleichen Meinung wie Sie! Arbeite jedes Frühjahr Tongranulat (Seramis) in die Erde meiner Gemüsetröge ein, was sich als sehr positiv zeigt.
Werde dies auch großzügiger beim Neu-Eintopfen meiner Zwergbäumchen sein.
Grüße aus Kärnten
Irene
Ja, dann war es ein Missverständis meinerseits. Seramis ist ähnlich wie Blähton ein gebrannter Ton, davon setzt man deutlich höhere Mengen als von Tongranulat aus ungebranntem Ton ein.
Beste Grüße,
Heinrich
Also ich hatte die ursprüngliche Frage nach dem Zumischen von „Tongranulat“ so verstanden, also als normalen (8-16 mm) Blähton.
Aber, wieder was gelernt: Dass Tongranulat im Profi-Gartenbau auch etwas anderes bedeuten kann und – unter Glas – bis zu 30% (!???*) der Erde beigegeben werden kann oder könnte (zu welchem Zweck: Unter Glas MUSS ich ja das Wasserspeichervermögen / Feldkapazität durch die höhere Wasserbindefähigkeit von Ton nicht erhöhen, da eh künstlich bewässert wird!?)
*Vermutlich Missverständnis, dass hier mit der Beigabe von Ton bis zu 30% NICHT (Profi-)“Tongranulat“ gemeint ist, sondern grob-struktureller Blähton… [Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse… *gg*]
Also, nochmal zusammengefasst:
(Profi-)“Tongranulat“ zur Steigerung der Nährstoffaufnahme – / Pufferkapazität“ wird zu 2% beigegeben (was ist damit eigentlich praktisch gemeint? – ich vermute – pelletiertes – Bentonit?) – und
normales Tongranulat (Blähton) – vor allem zur Steigerung der Wasseraufnahmekapazität / Strukturverbesserung des Bodens zu 10 – 30%.
P.S.: „Seramis“ ist übrigens auch nach meiner Errfahrung ein richtig guter (bzw. der beste) Wasserspeicherhelfer, allerdings auch ein recht kostspieliger… 😉
So, endlich habe ich die Zeit zu versuchen, die Missverständnisse mit dem Ton aufzuklären.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Ton, die in Blumenerden und Profisubstrate gemischt werden:
1. ungebrannten Ton und
2. gebrannten Ton
Ungebrannter Ton wird vor allem eingemischt, um die Nährstoffspeicherkraft der Erde zu verbessern.
Frischton wird in Mengen von etwa 10 – 30 % eingemischt (z.B. in Einheitserde). Er wird vor allem für Beet- udn Balkonpflanzen in Zierpflnzenbau verwendet, die unter Glas kultiviert werden (also nicht dem Regen ausgestzt sind) und schnell einwurzeln. Denn bei langsam einwurzelnden Pflanzen, die dem Regen ausgesetzt sind, besteht die Gefahr, dass der Ton mit dem Wasser verlagert wird und die Feinporen zusetzt.
Tongranulat wird in geringeren Mengen um 5 % eingemischt. Es ist getrocknet, aber nicht gebrannt, wird während der Kultur weider feucht und hat grudnsätzlich die gleichen Eigenschaften wie Frischton, kann aber gleichmäßiger eingemischt werden.
Tonmehl ist getrockneter, fein vermahlener Ton, der in geringen Mengen von 15 – 30 g pro Liter Substrat (das entspricht etwa 1 – 2 %) eingemischt wird. Durch die geringe Menge besteht keine Gefahr der Verschlämmung, aber damit er trotzdem gut wirkt, wird besonders wirksamer Ton genommen, vor allem Bentonit.
Blähton dagegen kann als gebranntes Tongranulat keine Nährstoffe und auch kaum Wasser speichern. Dafür ist er strukturstabil und wird mit etwa 10 – 30 % eingemischt, um die Struktur zu verbessern.
Seramis ist ebenfalls ein gebranntes Tongranulat, aber im Gegensatz zu Blähton offenporig, so dass es Wasser speichern kann. Es kann bis zu 100 % im Substrat verwendet werden, das ist aber nicht unbedingt zu empfehlen. Wie Sie schreiben, ein guter, aber teurer Substratausgangsstoff, der wegen des hohen Preises im Profibereich selten eingesetzt wird. Nachteil ist, dass seine Nährstoffspeicherkraft gering ist, je nach Msichungspartner muss also genauer auf die Düngung geachtet werden.
So, ich hoffe, jetzt habe ich für mehr Klarheit gesorgt.
Beste Grüße,
Heinrich Beltz
Hallo Her Beltz,
ich habe seit 1 1/2 Jahren eine Zwerg-Aprikose `Garden Aprigold im Kübel. Allerdings sieht diese nicht wirklich gesund. Sie hatte im Frühjahr an einigen Stellen „Harzfluss“. Seit diesem Jahr dann dauerhaft hängende Blätter, die zwar hellgrün sind, aber herunter hängen, als wären sie welk.
Ist das Bäumchen noch zu retten? Oder muss ich mich trennen.
Liebe Grüsse
Hallo Melanie,
ja, Harzfluss ist leider in verbreitetes Problem bei Aprikosen, bei normal wachsenden genau wie bei Zwergen. Ursache kann Stickstoffüberschuss sein, daher die Pflanze möglichst nicht zu viel düngen, aber auch nicht zuviel wässern und ansonsten Geduld haben. Oft erholen sie sich von selbst, manchmal aber leider auch nicht. Abgestorbene Zweige entfernen.
Beste Grüße,
Heinrich
Lieber Herr Heinrich Beltz, Ich danke Ihnen schon im Voraus für die Beantwortung folgender Frage:
– macht es Sinn auf einem total dem Regen und Wind von drei Seiten ausgelieferten Balkon einen Säulenapfel zu pflanzen?
Und wenn ja unter welchen Voraussetzungen?
Liebe Grüsse von
Eva Cornelia
Hallo Eva Cornelia,
robuste Sorten wie Arbat oder Rondo sollten auch an einem solchen schwierigen Standort gedeihen, ich würde es versuchen. Sie müssen natürlich festgebunden werden, damit sie nicht umfallen.
Beste Grüße,
Heinrich
Hallo Herr Beltz,
vielen Dank für diesen tollen und fundierten Vortrag!
Ich habe auch zwei Zwerg- Pfirsiche. Der Bonanza hat dieses Jahr sehr leckere Früchte getragen. Der Amber Pix Zee hatte auch sehr schöne Blüten, hat aber leider nur kleine (ca. so groß wie ein Eurostück) und harte Früchte hervorgebracht, die dann abfielen. Der Standort war bei beiden Pflanzen gleich. Haben Sie eine Idee, woran es liegen könnte?
Viele Grüße
Hallo Dana,
wenn der Bonanza gut trägt (reif Ende Juli/Anfang Augst?) dann sollte der Amber etwa 3 Wochen später eigentlich auch gut reifen. Evtl. die Früchte etwas ausdünnen, wenn sie so groß wie Kirschen oder Walnüsse sind, dann werden sie größer und schmecken besser. Oder kann es sein, dass da eine andere, spätere Sorte hinter steckt, deren Früchte nicht mehr reif geworden sind?
Beste Grüße,
Heinrich
Hallo Heinrich,
vielen Dank für die Antwort!
Vom Zeitpunkt war er schon dicht am Bonanza.
Ich werde den Tipp mit dem Ausdünnen nächstes Jahr probieren.
Herzlichen Dank!
Viele Grüße
Dana
Hallo – vielen Dank – was ich allerdings erhofft habe – WANN ist denn zu schneiden – ist es jetzt bereits zu spät im Jahr – oder wann erreiche ich was (Winter- Sommerschnitt)?!
Vielen Dank für Ihre Expertise!, Andrea
Hallo Andrea,
meist wird im März (Winterschnitt) geschnitten, denn dann ist der Aufbau der Pflanze gut zu erkennen. Winterschnitt entfernt einen Teil der Blütenknospen und regt zum Wachstum an, ist also gut bei Pflanzen, die reich blühen und tragen, aber wenig Blätter bilden. Es kann auch von Juni bis August geschnitten werden (Sommerschnitt), dann verheilen besonders beim Steinobst die Wunden besser und das Wachstum wird etwas gebremst. Allerdings hemmt auch der Sommerschnitt die Blütenbildung etwas.
Beste Grüße,
Heinrich
Thematisch nicht hundertprozentig passend, jedoch ärgert mich ein Problem. Unsere schwachwüchsigen Birnen treiben nach einem starken Rückschnitt im Winter aus den Fruchtknoten Triebe, welche ich als kurze Wasserschosse beschreiben würde. Circa 25 cm. Sollen die beim Sommer- oder Winterschnitt entfernt werden, wenn unser Ziel der hohe Ertrag ist?
Hallo Holger,
starke Austriebe („Wassersschosse“) bilden sich oft nach stärkeren Schnittmaßnahmen. Sie sollten am besten im Sommer zumindest zum Teil entfernt weden. Wenn es geht, lässt man einen Teil von ihnen stehen, der später zu Fruchttrieben umwandelt.
In meinen büchern behandle ich nur den Schnitt von Zwerg- und Säulenobt bzw. von Formobst. Für dne allgemeinen sChnitt von OBstbäumen empfehle ich von Großmann „Obstgehölze schneiden“, https://www.ulmer.de/usd-2093684/obstgehoelze-schneiden-.html .
Beste Grüße,
Heinrich
Später, wann ist das…?
Wie lange dauert es, bis anfängliche Wasserschosser sich zu Fruchttrieben umwandeln?
Ist es dafür förderlich, die Wasserschosser einzukürzen? Wenn ja, um wie viel?
Nach zwei bis drei Jahren bilden sie unter günstigen Bedingungen Blüten. Wenn möglich, sollte man sie nicht einkürzen, um sie schneller zur Blütenbildung zu bewegen.
Viele Grüße,
Heinrich
Herr Beltz,
empfehlen sie uns ein Buch über Obstbaumschnitt oder ist die Thematik ganz oder partiell in einem ihrer Bücher enthalten?
Danke!
Lieber Herr Beltz,
Ich habe eine verwegene Frage: Kann man bei einem Säulenapfelbaum die Äste lang wachsen lassen? Der Grund ist, dass ich gerne eine größere Verschattung auf dem Balkon hätte.
Super Vortrag. Vor allem die Anleitungen zum Schnitt fand ich sehr nützlich.
Wenn ich mir noch etwas wünschen dürfte, dann wären es Tipps zur Unterpflanzung/Vergesellschaftung von Obstgehölzen mit anderen Pflanzen. Bodendeckender Beiwuchs hält ja die Erde feucht und es schaut auch – grade wo man wenig Platz hat – einfach schön aus.
Was passt den gut zu z.B. Pfirsich/Nektarine?
Und Birgit – Spalierobst am Balkon – das wäre wirklich ein tolles Thema. Denn grade ganze Wände zu begrünen und damit auch für einen guten Kühleffekt zu sorgen – das finde ich spannend!
Obstbäume benötigen kalkhaltigen Dünger im Frühjahr. Daher keine Pflanzen unter Obstbäume die alkalische Bedingungen meiden.
Würde mehrjährige nehmen, sonst wären bei der Ernte, einer weiteren Saat, Pflanzung die Wurzeln des Baumes unnötig in Gefahr.
Unterpflanzung ist einfacher direkt bei der Pflanzung des Baumes, da man weiß, wo die Wurzeln sind. Bei etablierten Bäumen ist es gut zu wissen, ob es Flach- oder Tiefwurzler, etc. sind.
Hallo Herr Beltz,
ich hatte sehr viel Freude beim Zuhören, vielen Dank! Ich bin noch ganz neu beim Thema Obstgehölze für die Dachterrasse und nachdem ich beim Bio-Balkon Kongress ganz viel Mut zum Ausprobieren gesammelt habe, seit gestern stolze Besitzerin einer Marille der Sorte ‘Klosterneuburger’. Natürlich ist es keine Säulen-, oder Zwergsorte, das wäre ja viiieeel zu einfach gewesen! Nein, ich liebe einfach Aprikosen und Marillen, war vor Ort in Österreich und habe einfach mitgenommen was verfügbar war. Bei ihrem Vortrag habe ich daher an der Stelle aufgehorcht, als Sie erklärten dass das Wachstum aller Bäume durch die Topfgröße reguliert werden können und man sich daher eigentlich keine Sorgen machen müsse. Ich würde daher gerne ganz naiv fragen warum man dann überhaupt Säulen- oder Zwergsorten präferieren würde? Hat dies vor allem mit dem Ertrag und Pflegeanforderung zu tun? Und zurück zu meiner Marille … wie kann ich diesem wunderbaren Baum einen guten Lebensraum im Topf gestalten, vor allem weil es kein Säulen-, oder Zwergbaum ist? Ich und meine Marille wäre Ihnen sehr für sachdienliche Hinweise dankbar!
Hallo, Heinrich,
Vielen Dank für den tollen Vortrag!
Wir haben vor einigen (5-6?) Jahren einen Zwergpfirsich gekauft (Sorte nicht mehr bekannt, rosa Blüte, eher weißes Fruchtfleisch, Ertrag und Geschmack – wohl wegen des Standorts – mäßig) und in den Garten gesetzt. Der Standort hat sich als nicht optimal herausgestellt, u.a. da der Kirschbaum des Nachbarn immer mehr Schatten bringt; Kräuselkrankheit ist auch immer ein großes Thema.
Nun würden wir das Bäumchen (dieses/nächstes Jahr?) gerne umsetzen. Wahrscheinlich am besten nun in einen Topf!? Wann wäre hierfür der geeignete Zeitpunkt? Muss man die „Aktion“ länger vorbereiten? Wurzelballen abstechen zur Nachbildung von feinen Wurzeln vor dem Umpflanzen/Umtopfen?
Im Voraus Danke für die Unterstützung!
Liebe Grüße Steffi
Und auch Danke an Birgit, nicht zuletzt für die großartige Referentenauswahl 😊