Online Bio-Balkon-Kongress ab 20. März:

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Online Bio-Balkon-Kongress ab 20. März:

1.1. Zuerst Lage, Voraussetzungen, Ausrichtung, Wünsche prüfen

Herzlich Willkommen beim Starterguide! Bitte die Begrüßung anschauen.

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Überlegt Euch ganz in Ruhe: Wieviel Platz habt Ihr auf Eurem Balkon? Wieviel Platz wollt Ihr neben einer gemütlichen Sitzecke hergeben für Pflanzgefässe? Was bietet Euer Balkon? Welche Sonnen-Ausrichtung hat Euer Balkon? Windausgesetztheit? Gibt es einen Wasseranschluß?

Welche Wünsche habt Ihr? Welche gemütliche Sitzgelegenheit? Welche Pflanzgefäße gefallen Euch gut? Welche Pflanzen hättet Ihr gern? Welche Nutzpflanzen zum ernten, zum naschen, für die Gesundheit? Welche Pflanzen mit hohem ökologischen Wert, die Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Vögel anziehen? Oder „nur“ Pflanzen mit schönen Blüten? Sind die Wunschpflanzen mehrjährig, winterhart?

Passen diese Wunsch-Pflanzen zu den Lichtverhältnissen Eures Balkons? Wahrscheinlich sind es viel zu viele Pflanzen, die Ihr gern würdet haben wollen. Ihr müßt anfangen wegzustreichen. Aber nur für diese Saison. In der nächsten Saison könnt Ihr andere Pflanzen probieren. Das ist doch prima.

Am besten, Ihr fangt klein an. Mit zwei Balkonkästen. Es wird schnell mehr. Tappt nicht in die Falle der Überforderung. Viele Pflanzen bedeutet natürlich mehr Zeit für Pflege und Gießen. Probiert aus, wie Ihr zurecht kommt, tastet Euch ran, bekommt ein Gefühl für Eure Pflanzen. Tappt auch nicht in die Falle, dass Ihr Euch zubaut. Ihr könnt nicht mehr bequem laufen, keinen Grill mehr aufstellen, es ist kein Platz mehr da für Gäste oder die Schüssel mit Sand für die Kleinen. Das kann die Freude, auch mit dem PartnerIn, verderben. Deshalb ist klein anfangen am besten, mit Steigerungen Schritt für Schritt.

1.2. Grundausstattung für Balkongärtner

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Ihr braucht

  • Pflanzgefäße Modul 1.3.
  • Erde Modul 1.5.1. (wieviel Erde Modul 1.5.2.)
  • Pflanzen: Modul 1.4. Woher Pflanzen und Samen je nach gewünschter Ausrichtung
    • Modul 2 Wildpflanzen für Bienen, Schmetterlinge und Vögel
    • Modul 2.2. Bienenmagnetpflanzen
    • Modul 2.3. Schmetterlingsmagnetpflanzen
    • Modul 3 Obst
    • Modul 4 Gemüse

Besorgt Euch im örtlichen Baumarkt eine Gießkanne (mit abnehmbarem Brausekopf), evtl. eine Grabschaufel, eine „alte“ Gabel und einen „alten“ Esslöffel zum  Auflockern der Erde, damit Sauerstoff und Wasser leichter ins Erdreich gelangen und aufgenommen werden können. Das Auflockern verhindert auch schnelles Verdunsten von Wasser, was im Erdreich gespeichert ist.

1.3. Pflanzgefäße - sinnvoll und nachhaltig

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Besorge Dir Pflanzgefässe, die praktisch sind, nachhaltig und Euch gefallen:

– Je größer, desto besser, weil das Wurzelwerk mehr Platz zum Entfalten hat. Die Pflanzen können sich gegenseitig unterstützen.

– Plastik hat ein niedriges Gewicht. Das ist für den Balkon ein wichtiges Argument. Bei Plastik auf das verwendete Material achten. Diese Kunststoffe PE (Polyethylen), oft erkennbar am Recyclingcode 02 oder 04 und PP (Polypropylen), oft erkennbar am Recyclingcode 05, kommen immer ohne flüchtige Weichmacher aus. In Plastik-Pflanzgefässen mit Weichmachern (z.B. die schwarzen Mörtelkübel/Baueimer aus dem Baumarkt) sollten wir keine Pflanzen anbauen, die wir essen möchten.

– Viereckige Gefässe lassen sich besser nebeneinander stellen. Es passen mehr Gefässe und damit mehr Pflanzen auf den Balkon.

– Sehr empfehlenswert sind Pflanzgefäße mit Wasserspeicher. Je nach Größe des Gefäßes haben manche 3 bis 7 Liter Wasserspeicher. Damit kann man einen Kurzurlaub und hochsommerliche Tage gut überbrücken. Darauf achten, ob das Wasserreservoire ein Überlaufloch hat. Steht das Pflanzgefäß dem Regen ausgesetzt, könnte bei Starkregen der Balkonkasten mit Wasser vollaufen. Wenn kein Überlaufloch drin ist, entsteht Staunässe, was kaum eine Pflanze liebt. In der Bedienungsanleitung nachlesen, ob eine Dränage bzw. das Zwischenlegen von Gartenvlies empfohlen wird.

Es gibt Balkonkästen mit Wasserreservoire in verschiedensten Designs.

Noch besser sind 70 bzw. 80 Liter Pflanzgefäße mit Wasserreservoire. Ein gutes Beispiel für große Pflanzgefäße für den Anbau von Gemüse geeignete sind diese mit den Abmessungen 65 x 35 x 35. Dieses Modell hat Rollen drunter, was superpraktisch ist. Ihr werdet die Rollen zu schätzen wissen. Dazu ein Überlaufsystem, damit keine Staunässe entsteht. Versand ist nicht nachhaltig. Es sind Zeigebilder zum Vorstellen. Bitte schaue bei Dir im Gartencenter/Baumarkt um die Ecke. Bauhaus z.B. hat im Markt 78 cm große Pflanzgefäße mit Wasserspeicher im Angebot. Je größer, umso erfolgreicher werdet Ihr gärtnern. Aber die Gefäße sollen Dir auch gefallen. Nur praktisch bringt es nicht.

 

– Manche lieben diese Brigde-Töpfe für Kräuter, die nicht üppig wachsen. Es ist nicht viel Platz für das Wurzelwerk vorhanden, wenig Erde, die Gießwasser aufnimmt. Aber für Kräuter sind sie günstig. Kräuter wachsen in einzelnen Töpfen besser. 

– Preiswerte Varianten sind die weißen Plastikeimer oder Eisbehälter vom Imbiss oder Gaststätte. Auf diesen muß das  Lebensmittelechtheits-Zeichen stehen, wir wollen keine frei gewordenen Weichmacher essen.

– Gut geeignet und günstig (werden oft kostenfrei abgegeben) sind sogenannte Pilzkisten zur Produktion von Speisepilzen oder Bäckerkisten, in denen Backwaren transportiert wurden. Auf ihnen ist auch dieses Glas-Gabel-Symbol zum Zeichen der Lebensmittelechtheit und damit Weichmacherfreiheit platziert. Diese mit Pappkarton auslegen, damit die Erde nicht rausrieselt.

– Inzwischen gibt es größere Pflanzgefässe aus Leichtbeton oder Fieberglas. Beide sind teurer als Plastik. Fieberglas ist noch teurer. Teilweise müssen noch Abzugslöcher reingebohrt werden.

– Verwende einen Gedanken an Eure Nachbarn unter Dir. Diese sollest Du nicht mit heruntertropfendem Gießwasser belästigen. Besorge Dir ggf. Untersetzer. Aus diesen muß dann aber das Wasser auch ausgegossen werden, da die meisten Pflanzen keine Staunässe vertragen, wenn sie lange im Wasser stehen müssen.

– Prüft, wie stark der Balkon und damit die Pflanzgefäße dem Wind ausgesetzt sind. Achtet auf Windsicherung. Hilfsmittel sind Kabelbinder, Spanngurte, schwere Steine in die Pflanzgefäße hineinlegen.

– Wäre ein Hochbeet möglich und erwünscht? Hochbeete ermöglichen einen rückenfreundlichen Anbau. Die Pflanzen sind oft näher am Licht. Der Wurzelraum ist tief. Für den Balkon sind aus Gewichtsgründen sogenannte Tischhochbeete empfehlenswert. Diese haben wesentlich weniger Gewicht. Darunter kann noch verschiedenstes Material verstaut werden. Empfehlenswert ist z.B. der Veg Trug, den es in verschiedenen Abmaßen gibt.

Tischhochbeete aus Lärche oder Edelstahl von Zeilfelder Hochbeetgarten

Am besten ausgenutzt ist der Platz mit einem Vertikalbeet. Auf einer kleinen Grundlfäche kann in sieben Etagen übereinander angebaut werden. Es besteht kein Kontakt zur Wand. Das Vertikalbeet ist selbststehend durch Eigengewicht. Sehr sinnvoll ist eine von oben nach unten durchgehende Erdwand. Das Wurzelwerk hat Platz zum Ausbreiten. Es kann eine automatische Bewässerung angeschlossen werden bzw. man gießt in vier Gießröhren hinein. Von dort breitet sich das Gießwasser aus.

Ein anderer Hersteller für Vertikalbeete ist Verticalgreendesign.

Eine Variante ist ein Blumenkastenhalter für 4 Blumenkästen: Ein Platzwunder für engen Raum, zu einem günstigen Preis, mit einigen nötigen Verbesserungen (anlehnen, befestigen, evtl. Kästen auswechseln).

Nutze Deinen wertvolle (wenigen) Platz gut aus. Beziehe die Wände und Decken mit ein. Meist wünscht der Vermieter eine Anfrage, ob Decke bzw. Wand angebohrt werde darf. Lasse Töpfe herunterhängen, stelle Anzuchtregale (Balkon-Gewächshäuser) auf.

Oftmals bekommt man für wenig Geld Pflanzgefäße auf dem Trödelmarkt oder bei E-Bay Kleinanzeigen.

Sei kreativ, gestalte es hübsch und wohnlich. Es sollte Platz sein für Stühle für Dich, Deine Familie, Gäste und ggf. einen Grill. Schaffe Dir Deine Wohlfühloase!

 

1.4. Woher Samen und Pflanzen?

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Hier kannst Du samenfeste oder nachbaufähige Samen-Sorten kaufen. Im Gegensatz zu heute verbreiteten F1-Hybriden bleiben die Eigenschaften samenfester Sorten auch in den weiteren Generationen erhalten. Damit können sie von jedem dauerhaft kultiviert und vermehrt werden. Die nicht samenfesten Hybriden sind auf dem Samentütchen mit F1 gekennzeichnet:

Saatgut zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt, alte Sorten:

Eine Stärke der heimischen Pflanzen ist gerade ihre Gesundheit, Widerstandsfähigkeit und Frosthärte. Sind die Pflanzen standortgerecht ausgewählt, richtig gepflanzt und angewachsen, ist das ein Riesenvorteil bei Gießen, Schädlingsbekämpfung, Düngung und Frostschutz. Heimische Pflanzen sind auf dem Balkon Anziehungspunkt für Bienen, Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere. Auf dem naturnahen Balkon kann man viel über die Natur lernen. Selten kann man so einfach einen ganz greifbaren Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten, der Freude und Entspannung bringt und dem eigenen Umfeld dazu noch ein unverwechselbares Gepräge verleiht!

Achtet auf die Standortbedingungen der Pflanzen. Es gibt bei den Online Gärtnereien Suchmaschinen, wo Ihr Eure Bedingungen eingegeben könnt (Sonne, Halbschatten, Schatten, Blütenfarbe, Blütezeit, Insektenfreundlichkeit, Wuchshöhe, Wuchsbreite, Winterhärte, winterattraktive Stauden, …).  Hier könnt Ihr Pflanzen, Kräuter und Stauden kaufen.:

Bonus: Hier könnt Ihr einheimische Gehölze und Wildrosen kaufen: Baumschule Ahornblatt GmbH, D-55001 Mainz:

http://pflanzenmarkt.ahornblatt-garten.de

Hier könnt Ihr Saatgut für Blumenwiesen kaufen: Rieger-Hofmann GmbH, In den Wildblumen 7-11, D-74572 Blaufelden: http://www.rieger-hofmann.de. Dort erhaltet Ihr die richtige Blumenwiesenmischung (Saatgut) für Euren Balkon/Garten aus gesicherter heimischer Herkunft und mit individueller Beratung und ausgezeichneter Qualität!

Blumenwiesenmischungen und Wildblumensaatgut erhaltet Ihr auch bei Syringa Duftpflanzen und Kräuter, D-78247 Binningen: https://www.syringa-pflanzen.de/blumenwiesen-saatgut.html. Syringa hat in Zusammenarbeit mit dem bekannten deutschen Wildbienenexperten Dr. Paul Westrich eine besonders wildbienenfreundliche Blumenmischung zusammengestellt, die die besonders schützenswerten spezialisierten Wildbienen mit Nektar und Pollen unterstützt: Mischung 12: Wildblumen für Wildbienen, Wildblumenwiese (enthält u.a. Färber-Kamille, Acker-Ringelblume, Rapunzel-Glockenblume, Kornblume, Acker-Rittersporn, Flachs, Kamille, Klatschmohn)

Hier könnt Ihr Frühblüher und Blumenzwiebeln kaufen. Es gibt Blumenzwiebelpakete für Sonne/Halbschatten/Schatten:

Haltet Ausschau nach Pflanzenmärkten, Saatgutfestivals und Tauschbörsen im Internet. Das sind gute Gelegenheiten, fündig zu werden!

Qualitätsmerkmale für gesunde Pflanzen sind:

  • gesund aussehende Blätter
  • viele kräftige Austriebe
  • eine gute Durchwurzelung des Erdballens
  • bei Kräutern ein wahrnehmbares Aroma.

Bitte verwendet ungefüllte Blüten anstatt gefüllter Blüten, damit Insekten an Nektar (das ist das „Flugbenzin“) und Pollen (Nahrung für die Nachkommen) herankommen. Bei den toll aussehenden gefüllten Blüten wurden die Staubgefässe züchterisch in weitere Blütenblätter gewandelt. An diesem Rosenbeispiel sieht man gut, dass bei der Wildrose  (Essigrose) die Staubgefässe deutlich erkenntbar sind. Dagegen sind bei der Edelrose zusätzliche Blütenblätter gezüchtet – keine Biene kann sich Pollen bzw. Nektar holen, weil die Staubgefäße „versteckt“ sind.

1.5. Substrate für Topfgärtner

1.5.1. Die richtige Erde

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Es gibt nicht die Allheilerde smiley. Kauft nicht die preiswerte Erde! Diese ist oft nicht strukturstabil (fällt zusammen), enthält Torf und Schwermetalle. Sie ist ihr Geld nicht wert, wenn Ihr gesundes, schadstofffreies Gemüse anbauen wollt. Sie führt nicht zum Ernteglück.

1. Laßt Euch im Gartencenter/Baumarkt nicht irritieren durch die Vielzahl an Erdvarianten. Mit einer torffreien Bio-Gemüseerde liegt Ihr richtig. Die Torffreiheit muß auf dem Erdsack deklariert sein. Es sind noch nicht alle Bio-Erden torffrei.

Habt Ihr in Eurer Stadt ein Kompostierwerk oder Grüngutstelle, könnt Ihr Euch dort Erde besorgen. Klärt ab, ob es für den Anbau von Gemüse deklariert ist. Die Komposte sollten für den Biolandbau zugelassen sein. 

2. Für Kräuter  und für Anzuchten wählt Ihr torffreie Bio-Anzuchterde bzw. Kräutererde. Beide sind nährstoffarm. Für Kräuter könnt Ihr auch Anzuchterde verwenden und umgekehrt. Oder als Extra-Tipp könnt Ihr Euch von einem Spaziergang oder Gartenbesuch nährstoffarme Maulswurfserde mitbringen. Noch ein Spezial-Tipp: Oder vom Friedhof Grabaushub.

3. Für Wildpflanzen brauchen wir mageres Substrat. Es darf nicht nährstoffreich sein. Dieser Grundsatz ist wichtig. 

3.1. Wildblumenmischungen, Wildblumenwiesen (gibt es ein- oder mehrjährig) können wir als einfache Variante in „normale“ torffreie Pflanzerde aussäen oder in nährstoffarme Anzucht- bzw. Kräutererde. Grundsätzlich brauchen die Wildblumen magere Erde wie in der freien Landschaft. Da wir aber im Pflanzgefäß dichter aussäen als in der Natur, funktioniert es in „normaler“ Erde. Wir können aber etwas abmagern. Wenn die ausgesäten Wildblumenmischungen aufschießen, umfallen, gar keine Stabilität haben, nicht standfest sind oder sie entwickeln viele Krankheiten, dann muß abgemagert werden. Mit Sand, gröberem Sand oder Splitt. Wenn die Pflanzen gut wachsen, und grün sind, dann geht es ihnen gut, Wenn die Pflänzchen mickern, gelblich oder rötlich werden, dann sollte man düngen. 

Wir können „normale“ Erde abmagern mit Splitt und Sand aus dem Baumarkt (gibt es abgepackt oder als Sackware) oder einer Kiesgrube oder vom Spaziergang. Gewaschener Sand ist eine Spur besser als ungewaschener feinerer Sand, da dieser Lehm-/Ton Anteile hat und weniger verschlämmt. Bei Spielesand vorsichtshalber abklären, ob der behandelt ist.

3.2. Auch für Wildstauden (Staude = mehrjährig Pflanze) gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Für Stauden nehmen wir als einfache Variante torffreie Bio-Pflanzerde vom Baumarkt/Gartencenter, Bio-Laden oder Blumenladen. Dies ist die allereinfachste Empfehlung von Reinhardt Witt vom Wildpflanzentopfbuch und Chef vom Naturgartenverein. Oder wir beschaffen uns Dachgartensubstrat 0 bis 16 mm vom Baumarkt/Gartencenter.

Oder wir mischen selbst. Fertigmischungen sind strukturstabiler als selbst gemischte Substrate. Das bedeutet, sie verdichten weniger, sie fallen weniger zusammen. Reinhardt Witt vom Wildpflanzentopfbuch und Chef vom Naturgartenverein empfiehlt diese drei Komponenten zu gleichen Teilen: 

  • Sand oder Kies
  • Lehm bzw. unkrautfreier Unterboden
  • unkrautfreier Kompost.

Friedrich Strickler von der Wildpflanzen-Gärtnerei Strickler empfiehlt diese drei im Gartencenter als Sackware zu erwerbenden Komponenten zu gleichen Teilen: 

  • torffreie Pflanzerde oder Kompost
  • Sand
  • Blähton oder Lava.

Wer ausführliche Wildpflanzen-Erd-Erfahrungen nachlesen möchte, dem sei der Wilder Meter von Katharina Heuberger und Naturgartenfreude vom Werner David empfohlen. Ich habe größtenteils positive Erfahrungen mit der allereinfachsten Variante „normale“ torffreie Erde gemacht. Hier noch der Bund-Einkaufsfüher für torffreie Erden – Wir leisten einen Beitrag zum Schutz der Moore und unserem Klima!

Wir sind wieder am Anfang. Es gibt nicht die Allheilerde smiley.  Es gibt kein Allheilrezept. Jeder Balkon hat andere Bedingungen, ein anderes Mikroklima. Jede Pflanze andere Ansprüche. Wollen wir es einfach haben oder experimentieren? Wir sammeln Erfahrungen und probieren aus. Diese Todo-Liste hat es in sich.

1.5.2. Wieviel Erde

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Immer besorgt man zu wenig Erde. Hier auf dem Erdvolumenrechner könnt Ihr ausrechnen, wieviel Erde Ihr für das jeweilige Pflanzgefäß benötigt, falls das Volumen nicht in der Anleitung steht. Beachtet, dass Ihr von der Höhe den Gießrand rausrechnet. Das evtl. vorhandene Wasserreservoire ebenfalls. Ihr befüllt beim Bepflanzen mindestens 1 cm der Höhe bis zum Rand des Pflanzgefässes nicht mit der Erde, damit Ihr Gießwasser einfüllen könnt. Lasst Ihr nicht den Gießrand, läuft es über den Rand hinaus.

1.5.3. Im Frühjahr Erde aufpeppen

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Unter Balkongärtnern ist es üblich, im Frühjahr für sämtliche Balkonkästen neue Erde zu kaufen. Das ist nicht notwendig. Wir müssen aber auf jeden Fall die Erde mit Nährstoffen anreichern und etwas lockern. Gute Erde hat einen möglichst hohen Humusgehalt, damit Nährstoffe und Wasser gespeichert werden und die Erde gut belüftet ist. Du sparst Dir viel Arbeit und Ressourcen – es braucht nicht neue Erde gekauft, rangefahren, alte Erde runtergetragen zu werden. Diese verschiedenen Varianten, die Erde im Frühjahr aufzupeppen, stelle ich Dir vor:

  • Mische unter die alte Erde aus dem Balkonkasten 1/3 guten Kompost. Diesen Kompost besorgt man sich aus der Nachbarschaft, Bekanntschaft oder von einem Kompostierbetrieb (Der Kompost muß für den Biolandbau zugelassen sein). Vielleicht kannst Du Kontakt aufbauen zu einem vertrauenswürdigen Gärtner aus einer Kleingartenanlage oder Nachbarschaft, eventuell über eine Gartenarbeitsschule. Kompost ist lebendig, voller wertvoller Bodenorganismen. Alternativ kannst Du gekaufte Erde verwenden. 
  • Eine Auffrischung der Erde gelingt Dir durch Anreicherung mit 10 % Wurmhumus aus der Wurmkiste. Die Wurmkiste ist ein Kompost für die Wohnung. Für Starkzehrer wie Tomaten kann auch gern 15 % Wurmhumus untergemischt oder auf die Pflanzgefäße oben drauf gestreut werden – aber bei nassem Wetter ohne Sonne, damit die feinen Mikroorganismen überleben. In meinem Bioladen gibt es sogar Wurmhumus in verschiedenen Packungsgrößen zu kaufen. Über das Internet kann Wurmhumus ebenfalls bezogen werden.

Wurmhumus aus der eigenen Wurmkiste und lebendiger Kompost, beides voller Mikrorganismen, ist am empfehlenswertesten und nachhaltigsten.

  • Viele Gärtner arbeiten mit Bokashi. Mit Bokashi bezeichnet man die Fermentierung von Küchenabfällen mittels Effektiven Mikroorganismen (EM). Beim Bokashi verringert sich während des Fermentationsprozesses nicht das Volumen, während in der Wurmkiste das Volumen des Bio-Mülls stark abnimmt. Ganz leicht auf dem Balkon, in Küche oder Flur selber anzusetzen. Man entlastet den Müll enorm, indem man seinen eigenen Bio-Abfall zu hochwertigem Dünger verarbeitet. Auch die rauslaufende Sickerflüssigkeit, die man über einen Hahn entnehmen kann, wird als Dünger verwendet. Wer Bokashi ansetzt, sollte darauf achten, die Küchenabfälle klein zu schneiden. Eine kleine Lage Bokashi passt jedenfalls in jeden Balkonkasten oder anderen Pflanzbehälter. Besonders empfehlenswert für Starkzehrer wie Tomaten und Paprika. Bei Neupflanzungen bearbeitet man den Boden sorgfältig und nimmt in die unterste Schicht Bokashi. Die Pflanzenwurzeln können sich dann bei Bedarf ausstrecken und die Nährstoffe nehmen. Damit können gerade bei Starkzehrern grosse Erfolge erzielt werden. Ich persönlich finde die Variante Wurmkiste für Balkongärtner besser als Bokashi, da das ursprüngliche Volumen des Bioabfalls gleichbleibt. Außerdem muß Bokashi noch ablagern.
  • Beim Ansetzen der Pflanzgefäße für die neue Saison können gut Hornspäne, Horngriess oder Hornmehl eingearbeitet werden, das sind zerkleinerte Kuhhörner und -klauen. Diese sind sehr stickstoffhaltig. Das feine Hornmehl gibt die Nährstoffe am schnellsten ab, bei Horngriess und vor allem den Hornspänen dauert es länger. Eine neue Variante ist das Beifügen von zerkleinerter Schafwolle, die es als Schafwollpellets gibt. Da die Pellets aus einem reinen Naturprodukt, unbehandelter ungewaschener Schurwolle, bestehen, sind sie ein echter Bio-Dünger. 
  • Vegane Varianten: Wer keine tierischen Produkte verwenden möchte, kann in die Erde vor der Bepflanzung zerkleinerte Brennesselblätter hineingeben, das düngt ebenfalls. Mögliche Alternativen sind AckerbohnenschrotKakaoschalen, Bioklee bzw. Bio-Bokashi Pellets in Verbindung mit Effektiven Mikroorganismen.
  • Die Pflanzenexpertin Heike Boomgarden hat mit ihren langen Erfahrungen Bodenaktivatoren mit dem schönen Namen Hortulust entwickelt. Diese kommen in wunderschönen Keramikbehältern. Der Bodenaktivator für Balkonkästen lässt einen jährlichen Austausch der Balkonkastenerde entfallen. Hauptbestandteil ist Lava-Urgesteinsmehl aus der Eifel, Meeresalgen und die wertvollen Mikroorganismen, von denen wir in unseren Pflanzgefässen viele haben sollten. Im Frühjahr und Sommer ist dieser Bodenaktivator in die Erde einzuarbeiten. Er entfaltet seine Wirkung, sobald die Erde befeuchtet wird. An der großen inneren Oberfläche vom Urgesteinsmehl können sich die Mikroorganismen ansiedeln und Nährstoffe anlagern. Die Kombination mit Meeresalgen und Sporen der wertvollen Mikroorganismen aktiviert das Bodenleben und verbessert die Fruchtbarkeit des Bodens.

1.6. Bewässerung

1.6.1. Tropfen für Tropfen - richtig Gießen

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Das Gießwasser soll die Pflanzen verwöhnen!

Es sollte zu den Pflanzen wie warmer Mairegen kommen – in kleinen Tropfen und ganz sanft. Zu große Tropfen oder gar ein harter Wasserstrahl führen zur Verdichtung des Substrates im Pflanzgefäß, evtl. wird sogar der Wurzelhals der Pflanzen freigespült. Das ist für die Pflanze nicht gut. Sie zerstören das Gewebe der Blätter. Gieße in den Wurzelbereich der Pflanzen. Das Wasser gehört an die Wurzeln. Da die Blätter der Pflanzen nicht naß werden sollen, ist es oftmals sinnvoller, bei der Gießkanne den Brausekopf abzumachen.

Wasser sollte die Temperatur der Umgebung haben. Nie kaltes Wasser direkt auf die Pflanzen gießen – kaltes Leitungswasser kann zu Wasserflecken auf empfindlichen Pflanzen führen. Leitungswasser enthält Chlor und Kalk, welches empfindlichen Pflanzen schaden kann. Am besten ist abgestandenes Wasser in Zimmertemperatur. Ich habe immer mehrere Gießkannen zu stehen, die sofort mit Wasser aufgefüllt werden, so dass ich immer abgestandenes Wasser in Zimmertemperatur zur Verfügung habe. Das Spülwasser vom Abwaschen von Obst, Gemüse und Sprossen sammele ich, um es zum Gießen zu verwenden.

Es gilt der Grundsatz beim Gießen: Einmal viel ist besser als fünf Mal weniger. Zu häufiges Wässern führt dazu, dass Pflanzen nur oberflächliche Wurzeln bilden. Sobald die Oberfläche des Pflanzgefäßes austrocknet, werden die oberflächig gebildeten Wurzeln geschädigt. Die Wurzeln reichen evtl. nicht bis zum Speicherwasser des Pflanzgefäßes. Deshalb die Pflanzen nicht verwöhnen mit ständigem Gießen in kleinen Portionen.

Unbedingt auf den Bedarf der Pflanzen und das herrschende Wetter achten: bei kühlem, unbeständigem Wetter muß nicht gegossen werden. Gewöhne Dir die Fingerprobe an: Fühle mit der Fingerspitze in die Erde hinein, nicht nur direkt auf der Oberfläche, sondern mit dem Finger 1,5 cm hineinpieksen, ob die Erde trocken ist. Im Frühjahr und Herbst ist der Zeitpunkt des Gießens egal – außerdem fällt in diesen Jahreszeiten ohnehin ausreichend Niederschlag, so dass die Pflanzen nur selten zusätzlich gewässert werden müssen. Staunässe ist äußerst schädlich. 

Die beste Gießzeit ist Morgens! Denn dann ist die Erde von der Nacht noch kühl und das Gießwasser verdunstet nicht so schnell. So brauchst Du weniger Wasser und die Pflanzen sind für den heißen Tag gut vorbereitet. Nicht in der heißen Mittagssonne gießen. Wassertropfen auf den Blättern könnten wie kleine Brenngläser wirken. Wenn Abends gegossen wird, trocknen evtl. die Blätter der Pflanzen nicht ab, das führt zu Fäulnis, damit entsteht eine Grundlage für Schädlinge bzw. Pilze. An lauen Nächten kann auch abends gegossen werden. In unseren Städten ist es sowieso aufgeheizter. Wenn es in Deinen Ablauf besser passt, abends zu gießen, dann mache es. Merkst Du, dass die Blätter welk werden, anfangen nach unten zu hängen, dann ist Zeit für Gießen. Du wirst einen Blick dafür entwickeln.

Bei kleinen Pflanzgefäßen kann es sein, dass öfters gegossen werden muß. Du wirst ganz sicher dafür einen Balkon-Gärtner-Blick entwickeln. Spätestens, wenn die Blätter schlapp herunter hängen, muß sofort gegossen werden. Aufgrund eines zu kleinen Querschnitts des Pflanzgefäßes kann häufigeres Gießen notwendig sein. Deshalb nochmals: Spare nicht an der Größe der Pflanzgefäße!

1.6.2. Urlaubsbewässerung

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Wochenendtrips lassen sich gut überbrücken:

  • Pflanzkästen mit Wasserreservoire sind ein Vorteil, der Wasservorrat reicht wesentlich länger. 
  • Große Pflanzgefässe sind ein Vorteil. Es verdunstet weniger Wasser gegenüber den ganz kleinen Töpfen bzw. kleinen Balkonkästen. Es gibt auch große 70/80 Liter Pflanzgefäße mit Wasserreservoire.
  • Mulchen – das Abdecken der Erdoberfläche mit organischem Material wie Rasenabschnitt, Stroh, Heu undKräutern – schützt vor Austrocknung.
  • Vorm Ausflug die Pflanzgefäße von der sonnigen Brüstung runterheben, in eine Schattenecke räumen und kräftig gießen.
  • Oft funktioniert eine Tröpfchenbewässerung mittels Tonkegel und Zisterne/Kanister. Über die poröse Struktur des Tonkegels wird nach und nach das Wasser abgegeben, abhängig davon, wie feucht die Erde ist.


  • In diese Tonkegel hinein kann man umgedrehte 2 Liter PET-Flaschen stellen. Die großen Flaschen sind natürlich windanfällig, aber Du findest sicherlich eine Möglichkeit, sie sicher anzubringen mittels Schnur, Kabelbinder…

Oben in die Flaschen ein Loch bohren, so bemessen, dass ein Trichter hinein passt oder direkt mit der Gießkanne hineingießen. Dann brauchen die Flaschen zum Befüllen nicht herausgenommen zu werden.

Bei längerem Urlauben hilft nur der Kontakt mit Nachbarn, Freunden, Verwandten. Oftmals läßt sich ein Arrangement vereinbaren, dass man sich gegenseitig aushilft.

Eine Überlegung wert ist ein automatisiertes Bewässerungssystem mit Tröpfchenbewässerung. Dafür ist ein Wasseranschluß oder Wassertank notwendig.

1.6.3. Mulchen spart Gießwasser

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Mulchen hat neben der wassersparenden, vor Verdunstung schützenden, Wirkung gleichfalls eine düngende Wirkung. Das verwendete organische Mulchmaterial (Rasenabschnitt, Kräuter wie zerkleinerte Brennnesseln, Heu, Stroh) ist „Futter“ für die Mikroorganismen.

Für Tomaten, Zucchini und andere Starkzehrer kann auch gut ein Brennesselsmoothie angewendet werden: Brennesselblätter im Mixer zerkleinern, mit Wasser verdünnen, auf das Pflanzsubstrat aufbringen. 

1.7. Düngung für das Ernteglück

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Neben Wasser, Kohlendioxid, Sauerstoff und Licht brauchen Pflanzen verschiedene Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kalium, Spurenelemente, Mikroorganismen). Beim biologischen Gärtnern bedeutet Düngen, den Bodenorganismen eine Nahrungsgrundlage zu schaffen, den Boden zu pflegen. Biologischer Dünger soll nicht nur die Pflanzen mit Nährstoffen versorgen, sondern auch die Bodenaktivität erhöhen, die Verwurzelung der Pflanze und ihre Widerstandskraft gegen Krankheiten oder Schädlinge stärken. Je stärker das Wurzelwerk der Pflanze ausgebildet ist, desto mehr Nährstoffe und Wasser kann die Pflanze aufnehmen.

Bio-Balkongärtner „füttern“ den Boden, die Mikroorganismen im Boden machen die Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar. Bio-Balkongärtner verwenden nicht leicht lösliche und künstlich hergestellte Dünger, sondern bevorzugen selbst hergestellte Dünger, als zweite Wahl gekaufte, für den Bio-Landbau zugelassene Mittel. Für den Anfang braucht dieses Ziel nicht erreicht werden. Es tun sehr wohl gekaufte Dünger, es gibt nachhaltig produzierte organische Dünger.

Auf dem gekauften Erdsack steht drauf, wann mit der Düngung begonnen werden sollte. Bald wird Dir Deine eigene Erfahrung helfen bei der Einschätzung, wann wieder gedüngt werden sollte. Das ist abhängig vom Nährstoffbedarf Deiner Pflanzen. Hast Du den Eindruck, sie wachsen nicht weiter, dann spätestens gibt ihnen eine Portion. Es gibt beim Gemüse die sinnvolle Einteilung in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Diese Einteilung kennzeichnet den Nährstoffbedarf an Stickstoff. Beispiele für die Kategorien sind:

Starkzehrer: Auberginen, Gurken, Kartoffeln, Kohl, Kräuter, Kürbis, Tomaten, Zucchini

Mittelzehrer: Endivien, Fenchel, Knoblauch, Kohlrabi, Mangold, Möhren, Neuseeländer Spinat, Paprika, Rettich, Rote Bete, Salat, Spinat, Stangenbohnen, Zwiebeln

Schwachzehrer: Buschbohnen, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Kräuter, Kresse, Puffbohnen, Radieschen, Rucola, Sommer- und Winterportulak, 

1. Regenwurmhumus

Dieser wird mittels Wurmkiste aus dem Bio-Müll hergestellt, der im Haushalt anfällt. Quasi ein Kompost für die Wohnung, eine geruchlose Wurmkompostierung wird so ermöglicht. Schaut hier bei Wurmwelten sowie die Hamburger Wurmkiste. Im Regelfall 10 %, für Starkzehrer wie Tomaten kann auch gern 15 % Wurmhumus untergemischt oder auf die Pflanzgefäße oben drauf gestreut werden – aber bei nassem Wetter ohne Sonne, damit die feinen Mikroorganismen überleben. In meinem Bioladen gibt es sogar Wurmhumus in verschiedenen Packungsgrößen zu kaufen. Über das Internet kann Wurmhumus ebenfalls bezogen werden. Die sich sammelnde Sickerflüssigkeit, der Wurmtee, dient 1:5 verdünnt als Flüssigkdünger.

Meine bewährte Wurmkiste zur Produktion von Wurmhumus ist eine stylischen Wurmkiste, die gleichzeitig als Sitzhocker mit Rollen dient. In der Wurmkiste aus atmendem Holz verarbeiten 1000 Regenwürmer Deinen Bioabfall zu wertvollem Wurmhumus – bester Dünger für Deine Balkon- und Zimmerpflanzen. Meine Wurmkiste steht in der Küche. Gleich nach dem Gemüseschnippeln kommt der Bioabfall in die Kiste. Wurmhumus riecht nach Wald, da stinkt nichts.
Mit Gutschein „20bio-balkon20“ brauchst Du keine Versandkosten für die Wurmkiste, Urban Worm Bag und Selbstbauset (Deutschland + Österreich) zahlen. Eine Wurmkiste selbst zusammenzuzimmern hat einen großen Charme. Die Beziehung zur Wurmkiste, zu seinen eigenen Würmern, wird noch mal auf eine festere Basis gestellt.

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Natürlich kann mit Kompost gedüngt werden, wenn er vorhanden ist. Immer wieder empfohlen wird die Beimischung von gut verrottetem Mist für Starkzehrer wie Tomaten, Paprika, Kürbis und Zucchini.

Ebenfalls empfehlenswert ist die Fermentierung der Küchenabfälle mit effektiven Mikroorganismen (EM) – die Herstellung von Bokashi im Bokashi-Eimer. Mit Bokashi bezeichnet man die Fermentierung von Küchenabfällen mittels Effektiven Mikroorganismen (EM). Beim Bokashi verringert sich während des Fermentationsprozesses nicht das Volumen, während in der Wurmkiste das Volumen des Bio-Mülls stark abnimmt. Ganz leicht auf dem Balkon, in Küche oder Flur selber anzusetzen. Man entlastet den Müll enorm, indem man seinen eigenen Bio-Abfall zu hochwertigem Dünger verarbeitet. Auch die rauslaufende Sickerflüssigkeit, die man über einen Hahn entnehmen kann, wird als Dünger verwendet. Sie dient als Bio-Flüssigdünger im Mischungsverhälntis 1:1000 mit Wasser. Wer Bokashi ansetzt, sollte darauf achten, die Küchenabfälle klein zu schneiden. Eine kleine Lage Bokashi passt jedenfalls in jeden Balkonkasten oder anderen Pflanzbehälter. Besonders empfehlenswert für Starkzehrer wie Tomaten und Paprika. Bei Neupflanzungen bearbeitet man den Boden sorgfältig und nimmt in die unterste Schicht Bokashi. Die Pflanzenwurzeln können sich dann bei Bedarf ausstrecken und die Nährstoffe nehmen. Damit können gerade bei Starkzehrern grosse Erfolge erzielt werden. Ich persönlich finde die Variante Wurmkiste für Balkongärtner besser als Bokashi, da das ursprüngliche Volumen des Bioabfalls gleichbleibt. Außerdem muß Bokashi noch ablagern.

Wurmhumus aus der eigenen Wurmkiste und lebendiger Kompost, beides voller Mikrorganismen, ist am empfehlenswertesten und nachhaltigsten.

3. Kräuterjauche

aus getrockneten oder frischen Brennesseln, Ackerschachtelhalm, Rainfarn, angesetzt mit Wasser. Abdecken mit einem nicht luftdicht verschlossenen Deckel, nach 2-3 Wochen fertig. Achtung: Diese Kräuterjauchen stinken! Die Zugabe von Urgesteinsmehl verringert den Geruch. Brennnessel ist stark stickstoffhaltig, Ackerschachtelhalm stärkt die Zellwände und wirkt damit schützend gegen Pilzerkrankungen. Rhainfarn wirkt aufgrund seiner Gerbstoffe gegen Schädlinge.

Beinwell enthält viel Kalium. Dieser fördert den Fruchtansatz bei Tomaten und Zucchini.

Je 100 g der frischen Kräuter (oder 150 g getrocknete Kräuter) mit einem Liter Wasser ansetzen und zum Gießen 1:10 mit Wasser verdünnen.

4. Mulchen

hat neben der wassersparenden, vor Verdunstung schützenden, Wirkung gleichfalls eine düngende Wirkung. Das verwendete organische Mulchmaterial (Rasenabschnitt, Kräuter wie zerkleinerte Brennnesseln, Heu, Stroh) ist „Futter“ für die Mikroorganismen.

Für Tomaten und andere Starkzehrer kann auch gut ein Brennesselsmoothie angewendet werden: Brennesselblätter im Mixer zerkleinern, mit Wasser verdünnen, auf das Pflanzsubstrat aufbringen. 

5. für den Bio-Landbau zugelassene organische Dünger 

Hornspäne, Horngriess oder Hornmehl sind reiner Stickstoff, hergestellt aus Klauen und Hörnern, oft importiert aus Indien und China. Das feine Hornmehl düngt bereits nach 2 Wochen und ist nach 5-12 Wochen aufgebraucht. Die gröberen Hornspäne düngen innerhalb von 5 Wochen und sind nach 16-24 Wochen aufgebraucht. 

Azet-Balkonpflanzendünger, Fa. Neudorff ist kombiniert mit Mykorrhiza-Pilzen und Mikroorganismen. Es enthält 7 % Stickstoff, 7 % Phosphor und 7 % Kalium.

6. Veganer Dünger

Blümchenfutter, Flüssigdünger Fa. Greenlab mit dem Hauptbestandteil Kakaoschalen

Gemüse- und Kräuterdünger, Flüssigdünger Fa. Beckmann&Brehm

Plantura

Ackerbohnenschrot

Phytoperls, Fa. Beckmann&Brehm

Maltaflor auf Malzkeimbasis ist kombiniert mit Mykorrhizapilzen, es enthält 5 % Stickstoff, 3 % Phosphor, 2 % Kalium.

Schafwollpellets ist ein reines Naturprodukt.

7. Pflanzenstärkungsmittel

führen zu einer Erhöhung der Widerstandskraft gegen Pflanzenkrankheiten und anderen Stressfaktoren wie Trockenheit oder Frost

Bioplantol fördert das Wurzelwachstum und somit die Nährstoffaufnahme auf homöopatischer Basis

Nordalgenextrakt Fa. Bio Furtner ist hergestellt aus Braunalge

Schachtelhalmextrakt Fa. Neudorff 

8. Komposttee

Frisch gebrauter Komposttee ist voller Nährstoffe und Mikroorganismen die für Deine Pflanzen eine Sofort-Kur sind. Die Pflanzen werden widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten und das Bodenleben wird nachhaltig verbessert.

Grundrezept für Komposttee (Kompostextrakt) als Kaltwasserauszug: 1 Hand voll vollreifen Kompost oder Wurmhumus in einen durchlässigen Sack geben (Nylonstrumpf, Leinensack, etc.) und in eine 10 Liter Gießkanne mit Wasser hängen (Je nach Wassermenge angleichen). Für 24 Stunden bis zu 3 Tagen im Wasser belassen und danach verwenden. 

Anwendung von Komposttee:
– Gießen: Zur Belebung des Wurzelumfeldes regelmäßig gießen. Es bildet sich ein Bakterienfilm auf den Wurzeln, der das Eindringen von Krankheitserregern erschwert.
– Spritzen von Kompostextrakt: Vorbeugend ca. alle 10 Tage direkt auf die Blätter spritzen. Der Bakterienfilm hilft Pflanzen, die gegenüber Pilzkrankheiten empfindlich sind.

Komposttee eignet sich ebenfalls sehr gut zur ganzjährigen Düngung von Zimmerpflanzen mit wenig Bodenleben in den Töpfen und Stress durch Heizung bzw. Lichtverhältnisse. Die Topferde wird bei einer Düngung alle 6 – 8 Wochen mit natürlichen Bodenlebewesen wieder aktiviert und die Pflanzen fühlen sich auch in den Wintermonaten wohl.

Komposttee gibt es im praktischen Aufgußbeutel auch käuflich zu erwerben.

Bonus-Empfehlung für Fortgeschrittene:  Anwendung von Effektiven Mikroorganismen (EM)

Sie verbessern die Bodenfruchtbarkeit, der Humusanteil erhöht sich und die Bodenstruktur wird verbessert. Das hat auch großen Einfluß auf die Wasserspeicherkapazität. Entscheidend nach der Verwendung dieses flüssigen Bodenhilfsstoffes ist ein konsequentes Mulchen des Bodens – Abdecken des Bodens mit organischem Material -, da nur so eine optimale Versorgung der Bodenlebewesen stattfinden kann. Alle 2 Wochen 10 bis 20 ml in 1 l Wasser geben und die Pflanzen damit gießen.

Empfehlenswerte Hersteller von EM sind EmikoMikroVeda und die familiengeführte Eussenheimer Manufaktur. Im Kongress 2020 sprach Ina Boahene.

Düngefehler erkennen:

  • Das Wachstum der Pflanze ha?ngt im We­sentlichen von der Stickstoffversorgung ab. Stickstoffmangel zeigt sich in Zwergwuchs, hellgru?nen, kleinen Bla?ttern, schlechter Be­wurzelung, geringem Triebwachstum, stag­nierendem Wachstum der Fru?chte. Bei vor­liegendem Stickstoffmangel kann die Pflanze weniger Phosphor, Kalium und andere Spu­renelemente aufnehmen.
  • Stickstoffu?berversorgung ist ha?ufiger als Stickstoffmangel, weil zu viel gedu?ngt wird: Er zeigt sich in vielen, extrem dunkelgru?nen Bla?ttern, schwammigem Pflanzengewebe, Anfa?lligkeit fu?r Scha?dlinge und Krankheiten, die Pflanze blu?ht und fruchtet schlecht, Kra?u­ter schmecken weniger aromatisch.

Angebote für den Bio-Balkon

10 % Rabatt auf pflanzenstärkende, düngende und schädlingsabwehrende Produkte von Snoek Naturprodukte

Z.B. Brennnessel– und Ackerschachtelhalmextrakte oder Trockenkräuter für Jauchen, Algenkalk, flüssiger Bio-Dünger Vinalga und Meisterdünger flüssig, fester Bio-Dünger Meisterdünger fest.

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Kongressangebot10 % Rabatt für Erstbesteller:
Es gibt zwei Varianten.

  1. Online: Wer Produkte testen möchte, kann sich hier auf der Webseite belesen und diese hier im Shop mit Rabatt-Gutschein „Bio-Balkon10“ ordern (Eingeben in das Feld Bemerkungen).
  2. Gern berät Euch Kurt Schlicker über Telefon. Wer dieses Interview gehört hat, weiß, dass Herr Schlicker Ahnung hat und gern und ausgiebig über biologische Pflanzenstärkung spricht, kompetent und ausführlich berät. Ihr könnt von diesem telefonischen Beratungs-Angebot gern und ausgiebig Gebrauch machen. Ihr erreicht ihn unter der Telefonnummer 0176-55798485 von Mittwoch bis Freitag 14 bis 17 Uhr.
  3. Anfragen zu Schädlingen und Inhaltsstoffen über Mail info@snoek-naturprodukte.de. Gern berät Kurt Schlicker.

Effektive Mikroorganismen der Eußenheimer Manufaktur

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Jürgen Amthor bietet uns exklusiv ein Balkon-Paket an:

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Hier kommt Ihr zum exklusiven Balkon-Paket zum Kennenlernen von Effektiven Mikroorganismen.

1.8. Biologischer Pflanzenschutz im Naturkreislauf

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Leider kommt es immer wieder vor, dass Pflanzen von Schädlingen befallen werden. Ursache dafür sind meistens nicht ganz optimale Kulturbedingungen, die die Pflanzen anfällig machen. Achte auf den passenden Standort für Deine Pflanzen! Als Beispiele hier beliebte Küchenkräuter. Rosmarin, Thymian, Salbei und Oregano brauchen mindestens eine westliche, besser eine südliche Ausrichtung. Petersilie, Liebstöckel, Schnittlauch und Basilikum gehören an die Ost- oder sogar Nordseite, da sie keine direkte Sonne mögen. Sie bevorzugen Halbschatten und gedeihen oft sogar noch im Schatten. Stehen Deine Pflanzen nicht standortgerecht, fangen sie an zu kränkeln, werden anfällig gegen Schädlinge oder Pilze, bringen wenig oder keinen Ertrag. Achte auf den Standort!

Ein weiterer wichtiger biologischer Pflanzenschutz entsteht durch Artenvielfalt! Herrscht Vielfalt auf Deinem Balkon mit einem gesunden ökologischen Gleichgewicht, kommt es zu keiner extremen Vermehrung einzelner Populationen, die Schäden verursachen können. Siedeln sich z.B. Marienkäfer auf dem Balkon an, gibt es keine Probleme mit Blattläusen, weil Marienkäferlarven und Marienkäfer Unmengen von Blattläusen vertilgen. Die Marienkäfer wiederum dienen Vögeln als Nahrung. Diesen Naturkreislauf kann man auf einem Vielfalts-Balkon beobachten!

Biologischer Pflanzenschutz umfasst:

  • standortgerechter Anbau
  • Artenvielfalt 
  • Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln wie Brühen und Jauchen
  • Beachtung der Fruchtfolge
  • Anwendung von Mischkulturen.

Natürliche Pflanzenstärkungsmittel aus Wildkräutern erhöhen die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Pflanzenkrankheiten und anderen Stressfaktoren wie Trockenheit oder Frost, versorgen sie mit wichtigen Nährstoffen oder vertreiben Schädlinge. 

Zubereitungsformen der Pflanzenstärkungsmittel

  • Kaltwasserauszug: zerkleinerte Pflanzenteile 24 Stunden (bis 3 Tage) in Wasser einweichen, sieben
  • Brühe: wie Kaltwasserauszug, danach aufkochen und 15 – 30 min sieden, danach sieben
  • Tee: zerkleinerte Pflanzenteile mit heißem Wasser aufbrühen, abkühlen lassen, sieben
  • Jauche: zerkleinerte Pflanzenteile, mit Wasser in einem Gefäß (kein Metall) mindestens 10 Tage gären lassen, täglich umrühren, bis es aufhört zu schäumen, gegen Gerüche kann Steinmehl eingestreut werden

Folgende Wildkräuter verwende ich am liebsten in Mischung:

Schaedlinge Wie staerke ich natuerlich meine Pflanzen gegen Schaedlinge

Brennnessel (Urtica dioica) ist die ideale Pflanze für Pflanzenstärkung, da sie hervorragend düngt und Schädlinge vertreibt.

Schaedlinge Wie staerke ich natuerlich meine Pflanzen gegen Schaedlinge

Rainfarn (Tanacetum vulgare) wirkt aufgrund der vielen Gerbstoffe hervorragend gegen Schädlinge. Ein Geheimtipp.

Schädlinge Wie stärke ich natürlich meine Pflanzen gegen Schädlinge?

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) hilft vorbeugend gegen Pilzkrankheiten, da es bis zu 15 % Kieselsäure enthält.

Setze Deine Jauchen, Auszüge, Brühen oder Tees nach Deinen persönlichen Vorlieben an. Probiere aus. Besonders bei Jauchen können Geruchsbelästigungen entstehen, die sehr dörflich riechen bis ganz streng nach Gülle. Dies kannst Du vermindern, indem Du Urgesteinsmehl zusetzt, was auch gleichzeitig bodenverbessernd wirkt. Vermeide Überdüngungen, dies schwächt die Widerstandskraft. Achte auf die Konzentration, also verdünne entsprechend. Die beliebte Brennesseljauche bei Schwachzehrern alle 4-6 Wochen anwenden, bei Starkzehrern wie Tomaten alle 1-2 Wochen. Ich gieße mit der stinkenden Jauche an Tagen mit schlechterem Wetter und zu einer Tageszeit, wenn ich vermute, die Nachbarn nutzen gerade nicht ihre Balkons.

Es können frische und auch getrocknete Kräuter verwendet werden. Sehr ausführliche Informationen findest Du auf der Seite Giftfreies Gärtnern von der Grünen Liga e.V. Lese dort ggf. nach zu Mengenangaben und weiteren Wildkräutern, die verwendet werden können. 

Komposttee

Frisch gebrauter Komposttee ist voller Nährstoffe und Mikroorganismen die für Deine Pflanzen eine Sofort-Kur sind. Die Pflanzen werden widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten und das Bodenleben wird nachhaltig verbessert.

Fertige Pflanzenstärkungsmittel

Bioplantol fördert das Wurzelwachstum und somit die Nährstoffaufnahme auf homöopatischer Basis

Nordalgenextrakt Fa. Bio Furtner ist hergestellt aus Braunalge

Schachtelhalmextrakt Fa. Neudorff 

Hilfe bei Schädlingen bzw. Pilzkrankheiten

1.9. Frühblüher für die Seele und die Bienen

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Achte auf die Standortbedingungen der Pflanzen. Speziell bei Strickler gibt es Blumenzwiebelpakete für Sonne/Halbschatten/Schatten. Hier kannst Du online Frühblüher und Blumenzwiebeln kaufen:

Halte Ausschau nach Pflanzenmärkten, Saatgutfestivals und Tauschbörsen im Internet. Das sind gute Gelegenheiten, fündig zu werden!

1.10. Nachhaltiger Winterschutz

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1.11. Schattiger Nordbalkon

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Das seltenste und zugleich schwierigste Exemplar ist der nach Norden ausgerichtete Balkon. Doch auch mit einem Schattenbalkon musst Du nicht auf Grün verzichten, denn nicht alle Pflanzen lieben Sonne! 

Gemüse:

  • Buschbohnen
  • Erbsen
  • Feldsalat
  • Grünkohl
  • Kohlrabi
  • Mangold
  • Rote Beete 
  • Pilze
  • Salat (Asia-Salate, Pflücksalat)
  • Spinat

Kräuter:

  • Bärlauch
  • Berliner Bärlauch
  • Dill
  • Estragon
  • Jiaogulan
  • Kerbel
  • Koriander
  • Kümmel
  • Kresse
  • Liebstöckel
  • Mädesüß
  • Minze
  • Petersilie
  • Rucola
  • Schnittlauch
  • Waldmeister
  • Wasabi
  • Zitronenmelisse

Obst:

  • Himbeeren 
  • Walderdbeeren

Wildpflanzen: 

  • Beinwell
  • Blutampfer
  • Duftveilchen
  • Duft-Salomonssiegel
  • Echtes Lungenkraut
  • Efeu
  • Ehrenpreis
  • Purpur-Fingerhut (Achtung: giftig)
  • Frauenmantel
  • Gundelmann
  • Günsel
  • Großer Wiesenknopf 
  • Immenblatt
  • Nesselglockenblume
  • Mauer-Zimbelkraut
  • Maiglöckchen
  • Sternmoos als Unterwuchs
  • Storchschnabel
  • Vergissmeinnicht
  • Wald-Glockenblume
  • Waldrebe (Clematis)
  • Wiesenschaumkraut

Blühpflanzen:

  • Astilbe
  • Ballonblume
  • Begonie
  • Fuchsie
  • Fleißiges Lieschen
  • Hortensie
  • Männertreu
  • Purpurglöckchen
  • Vanilleblume
  • Waldglockenblume

Blattschönheiten: 

  • Funkie
  • Efeu
  • Farn
  • Kaukasus-Vergissmeinnicht

Gräser:

  • Pfeifengras (Molinia)
  • Schattensegge (Carex umbrosa)

Tipp: Achte darauf, dass auf Grund der fehlenden Sonnenstrahlen die Verdunstung des Gießwassers nicht so schnell vonstatten geht und Deine Pflanzen weniger Wasser benötigen, als ihre Stellvertreter auf Sonnenbalkonen!

Ich weise Dich jetzt einfach mal auf die Datenbank bei den Wildpflanzenversendern hin. In den Naturgärtner-Interviews wird ja immer wieder drauf hingewiesen, dass bei den Baumarktpflanzen der Gedanke des Schönseins, der Optik um Vordergrund steht. Es sind oftmals Züchtungen. Die Wildbienen benötigen aber die ursprüngliche, einheimische Pflanze. Die findest Du oft nur bei den Spezialversendern. Die haben aber gute Datenbanken zum Suchen. Da gibst halt Schatten, Nordwest ein und schaust, was Dir gefällt. Bei allen Pflanzen, sei es Gemüse, Obst, Blumen, Wildpflanzen sollte man immer schauen, ob sie zum eigenen Balkon passen. Die Bedingungen des eigenen Balkons an Licht, Wind, Wasser müssen zum Standortanspruch der Pflanze passen. Sonst wird es nichts oder wenig, die Pflanzen sind nicht robust und sind krankeits- bzw. schädlingsanfällig.

https://www.gaertnerei-strickler.de/erweiterte_suche.php?

https://shop.hof-berggarten.de/Standortbedingungen/

https://www.pflanzenversand-gaissmayer.de/shop,make_search,de.html

1.12. Kletterpflanzen

Mehrjährige Kletterpflanzen in Kübeln sind so eine Sache, wie lange sie sich tatsächlich im Topf wohlfühlen und gedeihen, wie lange man sie halten kann. Für Hopfen, Kletterhortensien liegen keine guten Erfahrungswerte vor. Achte auf ein großes Pflanzgefäß. 

Waldrebe (Clematis)

  • gute Eignung für den Topf. Der Wurzelbereich braucht Schatten. Durchlässiger und humoser Boden. Die Erde darf nicht austrocknen, aber auch keine Staunässe.
  • Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) blüht früh, blaue Blüten mit spitz zulaufenden Blütenblättern
  • Berg-Waldrebe (Clematis montana) blüht früh
  • Immergrüne Waldrebe (Clematis alternata) mit sehr intensivem Geruch blüht früh
  • Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba), heimische Art; weiße und feine Blüten; winterhart; mittel- bis spätblühende Art.
  • Italienische Waldrebe (Clematis viticella) blüht bis in den September, insektenfreundlich, späte Nahrungsquelle

Obst

Weiße und Rote Johannisbeeren sowie Stachelbeeren als Ein-/Zwei- oder Dreitrieber ziehen

Weiße und Rote Johannisbeeren (nicht Schwarze) wie auch Stachelbeeren lassen sich als sogenannter Spindelstrauch, als Eintrieber, ziehen. Dazu schneide an einem normalen Strauch bis auf den kräftigsten Trieb alle anderen bodennah heraus. Dieser eine Trieb wird an einem dünnen Stab (Bambus oder Schnur von der Decke) fixiert. Er erreicht gut zwei Meter Höhe, da die ganze Kraft der Wurzeln nur in ihn geschickt wird. Neue, von unten herauswachsende Triebe schneide heraus. Wächst die Mittelachse über die Stablänge hinaus, kappe sie einfach. Die aus dem Trieb herauswachsenden Seitenäste kürze Ende Februar/Anfang März auf 20 Zentimeter ein. An diesem kurzen Fruchtholz wachsen die Beeren. Nach vier bis fünf Jahren ist dieser Trieb erschöpft. Daher solltest Du bereits im zweiten bzw. dritten Jahr nach der Pflanzung einen neuen kräftigen Trieb von der Basis heranziehen. Mit dieser kontinuierlichen Erziehung hast Du eine kräftige und vitale Pflanze, die eine beeindruckende Fruchtqualität liefert. Spindelsträucher kännen ein-, zwei- oder dreitriebig gezogen werden, der Haupttrieb kann auch wie ein Bogen gezogen werden. Weil die Sonne die Triebe der Spindel optimal belichten kann, wachsen an ihr mehr und größere Beeren als an einem Strauch oder Hochstamm. Auch sind die Früchte süßer.

Mini-Kiwi

Kleinfrüchtige Kiwi. Die sehr süßen, gelblichgrünen Früchte hängen in Trauben und können ungeschält gegessen werden. Als Kletterpflanze benötigen Kiwis ein Rankgerüst, zum Teil Frostschutz. Oftmals wird eine männliche Pflanze zur Befruchtung benötigt, es ist sortenabhängig.

Klettererdbeere

Brombeere

Mehrjährige Kletterpflanzen

Begrünte Fassaden speichern Feuchtigkeit und kühlen an heißen Tagen den Balkon. Beliebtes Vogelfutter.

  • Wilder WeinGewöhnliche Jungfernrebe (Parthenocissus vitacea – Synonym inserta) mit spektakulärer Herbstfärbung. Vögeln halten sich gern drin auf und holen sich die Früchte. Klettert bis 10 m hoch. Ist sehr gut für Mietwohnungen geeignet, er hat keine Haftwurzeln, die sich an der Wand festhaken, sondern ein Rankgerüst ist notwendig. Substrat naährstoffarm, durchlässig. Wegen Stark­wüchsigkeit Rückschnitt nach dem Winter. Weitere Arten: P. quinquefolia, P. tricuspidata. Diese Ar­ten sind Selbstklimmer, ein Rankgerüst verhindert Fassaden­ schäden und erleichtert eine spätere Entfernung.
  • Efeu (Hedera helix) ist anspruchslos, benötigt nicht viel Licht, wintergrün, Selbstklimmer, bildet Haftwurzeln, deshalb bei Mietwohnungen Rankgerüst anbieten
  • Mauer-Zimbelkraut (Cymbalaria muralis) wächst 5–10 cm hoch. Besonders für Schatten/Halbschatten. Es bildet Ausläufer, die sich bei Gelegenheit auch nach oben klimmen. Blüht von April bis Oktober. Robust. Frosthart. Substrat nährstoffreich, trocken bis feucht, durchlässig. Regelmäßig gießen. Stark selbstver­samend. Guter Pollen­ und Nektarlieferant für Insekten. Die Blätter sind als Salat essbar.

Feuerdorn ist keine typische Kletterpflanze, kann aber durch ein Spalier und einen entsprechenden Schnitt so erzogen werden. Die Blüten sind bei Insekten sehr beliebt und die Früchte werden gern von Amseln gefressen. 

Rosen

Heimische Wildrosen auf dem Balkon:

  • Wildrosen haben ungefüllte Blüten, sind damit sehr insektenfreundlich.
  • Raupenfutterpflanzen für 40 Schmetterlingsarten
  • Vögel holen sich die Hagebutten.
  • Apfel-Rose (Rosa villosa): 50-150 cm, duftende Blüte von Mai bis Juni
  • Essigrose (Rosa gallica): 50-100 cm
  • Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia repens) ist kriechend, 30-50 cm

Klassische Kletterrosen und Rambler-Rosen: Achtung: Rosen mit ungefüllten Blüten sind nicht insektenfreundlich, weil diese nicht an den Nektar herankommen, tiefer Topf, Unterpflanzung mit Lavendel, Glockenblume, Erdbeeren.

Einjähriges Gemüse

Inka-Gurke

Mexikanische Mini-Gurke

Stangenbohnen: Aussaat im Freiland Mai bis Juni oder Voranzucht im Topf

Brunhilde (Blauhilde): Verbesserte Blauhilde vom Typ Neckarkönigin mit blauen, langen, rundovalen, dickfleischigen Hülsen, die beim Kochen grün werden. Sehr ertragreich und gesund. 

Neckarkönigin: Robuste, traditionelle Sorte mit mittlerer Erntereife bei sehr hoher Ertragsleistung. Lange, fleischige und zarte runde Hülsen.

Neckargold: Neckarkönigin in gelb

Feuerbohne: Preisgewinner, Aussaat im Freiland Mai bis Juni oder Voranzucht im Topf

Foto Atessa Bienhüls

Schalerbse „Blauwschokker“: Produktive, frühreife, violett-blühende Schalerbse mit blauen Hülsen. Aussaat: Mitte März bis Mitte Juni. Blauwschokker können 1,5-2,0 m hoch werden. Zum Verzehr geeignet sind die frischen Kerne.

Süßkartoffeln: gibt es in vielen Sorten als rankende Variante mit schönen Blüten

Hokkaido-Kürbis: große, auffällige, gelbe, gut duftende, von Hummeln gern besuchte Blüten an bis zu 5 m langem Trieb. Topf mindestens 60 l. Wie bei der Zucchini gibt es männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze. Ab Fruchtansatz regelmäßig wässern und düngen für guten Ertrag. Starkzehrer. Mulchen

Einjährige Blühpflanzen

  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) mit essbaren farbenfrohen Blätter und Blüten, wird bis 3 m lang

  • Kanarische Kapuzinerkresse/Kletternde Kapuzinerkresse (Tropaeolum peregrinum) mit zitronengelben Blüten von Juni bis Oktober, wird bis drei bis vier Meter hoch und ein bis drei Meter breit
  • Schwarze Susanna
  • blau-violett blühende Prachtwinde, bunt blühende Prachtwinde wachsen 5 m hoch
  • Wicken: Duft-Wicke (Lathyrus odoratus), auch Edelwicke oder Duftende Platterbse genannt. Gemeinsam mit ihren Verwandten, der Stauden-Wicke (Lathyrus latifolius) und der Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) gehört sie zu den Top-Kletterpflanzen. Es sind Nektar- und Pollenpflanzen. Die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) ist eine heimische Wildpflanze und winterhart.

Rankhilfen/Rankgerüst

  • aus einem dünnen Stab (Bambus, Haselnuss)
  • für Bohnen im großen Pflanzgefäß drei Stangen, oben wie ein Tipi zusammenbinden
  • Schnur von der Decke
  • Gerüst aus Moniereisen
  • große Pflanzgefässe mit Gitter dran

 

1.13. Mondgärtnern

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Mehr Informationen

Im Mondkalender finden sich alle Informationen, wie man sich den Mond beim Gärtnern zunutze machen kann. Wird nach dem Mondkalender gesät, gepflanzt und geerntet, lassen sich in den meisten Fällen größere Erträge erzielen. 

Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass der Mond Einfluss auf das Pflanzenwachstum hat. Der Mond besitzt jedoch eine Anziehungskraft – auf der Anziehungskraft der Massen beruht der Aufbau des gesamten Universums. Am Meer zeigt sich die Anziehungskraft des Mondes besonders anschaulich, sie ist die Ursache für die Gezeiten. Einfach ausprobieren, nach einem Mondkalender Deiner Wahl zu säen, pflanzen und zu ernten!

Wer sich beim Gärtnern nach dem Mondstand ausrichtet, gärtnert im Einklang mit der Natur. Viele Gärtner glauben an die Kraft des Mondes, es ist uraltes Wissen unserer Ahnen.

Je nach Sternbild, in dem der Mond gerade steht, werden für den Mondkalender sogenannte Fruchttage, Wurzeltage, Blütentage oder Blatttage festgelegt. 

Mondgärtner gehen davon aus, dass der Mond jeweils die Kräfte des Sternbilds, in dem er gerade steht, auf die Erde lenkt. Dazu nutzt er zur Kraftübertragung die vier Elemente Feuer/Wärme, Erde, Luft/Licht und Wasser. Der Mondkalender richtet sich zum einen nach dem sogenannten Tierkreis, der die Erde wie ein gigantisches Band umspannt. Für einen Umlauf durch alle zwölf Tierkreiszeichen benötigt der Mond etwa 27,5 Tage. Weil die Tierkreiszeichen vier verschiedenen Elementen zugeordnet sind, durchläuft der Mond auf seiner Runde durch die Tierkreiszeichen jedes Element dreimal pro Monat:

  • Widder, Löwe und Schütze: Element Feuer
  • Stier, Jungfrau und Steinbock: Element Erde
  • Zwilling, Waage und Wassermann: Element Luft
  • Krebs, Skorpion und Fische: Element Wasser

Auf seinem Weg durch den Tierkreis aktiviert der Mond jedes dieser Elemente drei Mal im Monat. Das aktiviert die jeweils damit verbundenen Kräfte, die unser Leben beeinflussen.

Die Sternzeichen im Mondkalender

Je drei der zwölf Sternzeichen sind zu Gruppen zusammengefasst, die Trigone genannt werden. Jedes der vier Trigone steht für eines der vier Elemente und damit auch für eine bestimmte Pflanzengruppe. 

Zum Frucht-Trigon, dessen Element die Wärme ist, zählen die Sternkreiszeichen Löwe, Widder und Schütze. Dieses Trigon hat besonders großen Einfluss auf Fruchtpflanzen wie Obstbäume und Beerensträucher. Aber natürlich auch Fruchtgemüse wie zum Beispiel Tomaten, Auberginen, Zucchini und Kürbis.

Zum Wurzel-Trigon, das zum Element Erde gehört, zählen Jungfrau, Stier und Steinbock. Wurzelpflanzen sind Gemüsearten mit unterirdischen oder bodennahen Speicherorganen wie Kartoffeln, Möhren, Kohlrabi, Zwiebeln, Radieschen oder Sellerie.

Das Blüten-Trigon mit dem dazugehörigen Element Luft/Licht besteht aus Waage, Zwilling und Wassermann. Als Blütenpflanzen im Sinne des Mondkalenders gelten Pflanzen mit auffälligen Blüten wie Zwiebelblumen, Blütensträucher und Stauden. Ebenso Gemüsearten wie Artischocken, Blumenkohl oder Brokkoli.

Das Blatt-Trigon mit dem Element Wasser umfasst die Zeichen Skorpion, Krebs und Fische. Zu den Blattpflanzen gehören Kräuter und Blattgemüse wie Salbei, Minze, Kohlarten und Salate. Ebenso Heckenpflanzen und Stauden mit dekorativen Blättern wie die Funkie.

Je nach Sternbild, in dem der Mond gerade steht, werden für den Mondkalender sogenannte Fruchttage, Wurzeltage, Blütentage oder Blatttage festgelegt. Daraus leitet sich in Kombination mit dem Mondstand ab, welche Gemüse, Blumen, Kräuter und Sträucher jetzt am besten ausgesät, gepflanzt, geschnitten oder geerntet werden.

Es ist einen Versuch wert, das Gärtnern nach Mondkalender auszuprobieren, wobei die verschiedenen Mondkalender variieren. Ist die Witterung am vorgesehenen Tag allerdings ungünstig, warte besser, bis der Mond rund neun Tage später wieder in einer ähnlich guten Konstellation steht. 

Pflanzen: Zuordnung zu Sternzeichen und Elementen

Die Elemente beeinflussen beim Gärtnern Aussaat, Pflanzung und Ernte der verschiedenen Pflanzen. 

  • Fruchtpflanzen wie Bohnen, Erbsen, Mais, Tomaten, Kürbisse, Zucchini, alle Obst- und Beerensorten gehören zu den Tierzeichen Widder, Löwe und Schütze, die wiederum dem Element Feuer zugeordnet werden
  • Wurzelpflanzen wie Radieschen, Rote Bete, Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln gehören zu Stier, Jungfrau und Steinbock, die dem Element Erde zugeordnet werden
  • Blütenpflanzen wie Sonnenblume, Mohn, Löwenzahn, aber auch Gemüse wie Blumenkohl oder Brokkoli werden Zwilling, Waage und Wassermann zugeordnet und gehören damit zum Element Luft
  • Blattpflanzen wie Spinat, Petersilie, Basilikum und alle Salatsorten gehören zu Krebs, Skorpion und Fische und damit zum Element Wasser

Tritt der Mond während des Umlaufs in eines der Tierkreiszeichen, aktiviert er das dazugehörige Element. Damit begünstigt er den Anbau oder die Ernte der jeweiligen Pflanzen. Das ist altes Wissen, das man sich bereits seit Urzeiten im Garten und auch im Ackerbau zunutze macht.

Der Mondkalender und die Mondphasen

Mondkalender richten sich nicht nur nach dem Lauf des Mondes durch die Tierkreiszeichen, sondern auch nach den verschiedenen Mondphasen. Denn der Mond wandert innerhalb etwa einem Monats vom tiefsten Punkt im Sternbild Schütze bis zum höchsten Punkt im Sternbild Zwilling und wieder zurück. Dabei wird er je nach Stand zur Sonne vom Neumond zum Vollmond und wieder zum Neumond und beeinflusst so verschiedene Arbeiten im Garten.

Gartenarbeiten bei zunehmendem Mond

Bei seinem Aufstieg in Richtung Sternbild Zwilling durchwandert der Mond die Tierkreiszeichen Zwilling, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage und Skorpion. Dabei zieht er den Pflanzensaft aus den unteren Teilen der Pflanzen in die oberen, weshalb sich diese Zeit gut für die Ernte oder das Einmachen von Obst und Gemüse eignet.

  • Obst und Gemüse ernten (oberirdische Früchte)
  • Schnittblumen schneiden
  • Rasenmähen (wenn man längere Mähintervalle bevorzugt)

Gartenarbeiten bei abnehmendem Mond

Durchwandert der Mond bei seinem Abstieg vom höchsten Punkt die Tierkreiszeichen Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische, Widder und Stier, ziehen sich Wasser und Nährstoffe in den Teil der Pflanzen zurück, der unter der Erde liegt, also die Wurzeln. Deshalb eignet sich diese Zeit besonders gut für die Ernte von Wurzelpflanzen oder den Rückschnitt von Stauden, die dann weniger Pflanzensaft verlieren. Auch kranke oder schwache Pflanzen werden zu diesem Zeitpunkt mit ein bisschen Pflege schneller wieder gesund und kräftig.

Bei absteigendem Mond sind Aussaaten zu empfehlen, denn Wasser und Nährstoffe ziehen sich in die unteren Pflanzenteile zurück. Die Sämlinge zeigen dann ein besseres Wurzelwachstum. Oder für die Ernte von Wurzelpflanzen. Kurz bevor der Mond seinen niedrigsten Stand erreicht, sollte man Beikraut jäten oder Rasen mähen, danach wächst beides langsamer.

  • Ernte von Wurzelgemüse
  • Rückschnitt von Stauden
  • Heckenschnitt
  • Formschnitt an Ziergehölzen
  • Pflege kranker Pflanzen (sie regenerieren jetzt besser)
  • Aussaat
  • Rasenmähen (wenn man möchte, dass er sofort wieder nachwächst)
  • Beikraut jäten
  • Vermehrung
  • Düngen
  • Umpflanzen

Vollmond und Neumond

Gemüse, das bei Vollmond ausgesät wurde, gedeiht in der Regel besser und liefert reichere Erträge. Das lässt sich vor allem bei Blattgemüse wie Salat oder Kohl beobachten. 

Für den Garten bedeutet der Neumond eine Zeit des Übergangs vom Ein- zum Ausatmen, vom Abstieg zum Aufstieg des Mondes. Nur wenige Arbeiten sind sinnvoll: Die Pflanzen befinden sich in einer Ruhephase. Vorbereitende Maßnahmen zur Pflanzung wie Bodenbearbeitung und Lockerung können nun erledigt werden. Für den Rückschnitt kranker Pflanzen und das Entfernen befallener Pflanzenteile wie Triebe und Äste ist nun ebenfalls ein guter Zeitpunkt: Sie werden bei zunehmendem Mond bald wieder kräftig austreiben.

Abweichungen der verschiedenen Mondkalender 

Je nach Mondkalender (es gibt 150 verschiedene Anbieter!) können die Blatt-, Blüten-, Frucht- und Wurzeltage voneinander abweichen. Der Mondzyklus selbst ist aber identisch, so dass die Aussaat- und Erntetage nicht voneinander abweichen. Johanna Paungger und Thomas Poppe befragte ich zu den Abweichungen. Ihre Antwort ist als Download verfügbar. Sie sagen, sie waren die ersten Anbieter. Bekannt ist noch der Mondkalender von 

Anhang: PDF Kalenderunterschiede Mondgärtnern Paungger.pdf