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Dr. Johannes Eisenbach spricht beim Online Bio-Balkon-Kongress zum Humusaufbau.

Dr. Johannes Eisenbach

Dau­er­sub­strat, Humus­auf­bau, Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de

Johan­nes Eisen­bach ist Land­wirt und pro­mo­vier­ter Agrar­öko­nom. Er enga­giert sich im Öko­land­bau und hat mit dem Bio-Pio­nier Adolf Hoops die Grund­la­gen zu den Bio­zy­klisch-Vega­nen Richt­li­ni­en erar­bei­tet. Seit über zwan­zig Jah­ren forscht und arbei­tet er an der Erzeu­gung von bio­zy­klisch-vega­nem Humus und hat über­ra­schen­de Ergeb­nis­se sowie Vor­tei­le für Land­wirt­schaft und Mensch vor­zu­wei­sen, auch für Topf­gärt­ner.

Inhalt:

Dr. agr. Johan­nes Eisen­bach spricht zum Zusam­men­hang zwi­schen Böden, Pflan­zen und Gesund­heit. Er erklärt, wie es zum Ver­lust der Boden­frucht­bar­keit kommt, wie die bio­zy­klisch-vega­ne Humu­ser­de ent­steht, einer Form von Dau­er­hu­mus, die bei der Ver­ede­lung von Qua­li­täts­kom­post ent­steht, und wel­che Pro­duk­ti­ons­stei­ge­rung mit die­sem Humus mög­lich ist, auch im Topf. Er stellt den Netz­werk­auf­bau von Kom­post­an­la­gen und Ver­ede­lungs­be­trie­ben vor.

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109 Antworten

  1. Das ist ein sehr wich­ti­ges The­ma und ich habe den Bei­trag mit Span­nung ver­folgt. Geld in die Erhal­tung unse­rer Erde zu set­zen klingt ja sehr viel reiz­vol­ler, als über irgend­wel­che Akti­en an der Zer­stö­rung unse­rer Umwelt betei­ligt zu sein. Aller­dings bin ich etwas skep­tisch, was den völ­lig vega­nen Ansatz betrifft. Die bis­her auf natür­li­che Wei­se ent­stan­de­nen frucht­bars­ten Böden sind ja Böden, die von Her­bi­vo­ren bewei­det wur­den. Ich den­ke, hier macht wie­der die Men­ge das Gift. Die Mas­sen­tier­hal­tung und das Über­maß an tie­ri­schem Dün­ger sind abzu­leh­nen. Auch leben vom Tier­dung alle mög­li­chen Insek­ten und von den Insek­ten im Dung auch wie­der Vögel. Eine vega­ne Welt, also eine Welt mehr oder weni­ger ohne Vieh kann ich mir jeden­falls nicht vor­stel­len.
    Es gibt noch Ande­re, die aber schon ähn­li­che und für mich schlüs­si­ge­re Ansät­ze ver­fol­gen, da wäre z. B. die Fir­ma Son­nen­er­de aus Öster­reich (https://www.youtube.com/watch?v=r7Uxj1xIPrI) und Elai­ne Ing­ham (https://www.soilfoodweb.com/) aus den USA.
    Ins­ge­samt brau­chen wir noch viel mehr wis­sen­schaft­li­che For­schung in die­ser Rich­tung.
    Aber schon fan­tas­tisch, was hier auf die­sem Kon­gress alles gebo­ten wird. Ein rie­si­ges Lob von mir an die Refe­ren­ten und vor allen Din­gen an Bir­git Schatt­ling. Ich habe immer das Gefühl, dass Bir­git ein­fach alle Betei­lig­ten mit ihrer unnach­ahm­li­chen Art zu Höchst­leis­tun­gen anspornt.
    Herz­li­che Grü­ße aus dem heu­te etwas reg­ne­ri­schen Süd­harz!
    Bea­te

    1. natür­lich heißt in die­sem Zusam­men­hang vegan ein Ver­zicht auf “Nutz­tie­re”. (allein schon die­ses Wort…) Wild leben­de Tie­re wird es immer geben und auch die­se wer­den ihren Bei­trag leis­ten. Und zwar genau so wie die Natur es vor­ge­se­hen hat.

  2. Sehr geehr­ter Herr Eisen­bach,
    Ihr Vor­trag war mit das Inter­es­san­tes­te und das Neu­es­te der letz­ten Jah­re. Eigent­lich haben Sie von einer revo­lu­tio­nä­ren Ent­de­ckung und Ent­wick­lung gespro­chen.
    Ich bin über­haupt nicht vom Fach, bin Geis­tes­wis­sen­schaft­le­rin, aber eine pas­sio­nier­te Bal­kon­gärt­ne­rin. Ich stel­le auch mit­hil­fe einer Wurm­kis­te Wurm­kom­post her. Kann man mit die­sem Mate­ri­al auch so ver­fah­ren, wie mit dem übli­chen Kom­post? Dau­ert es womög­lich schnel­ler bis zum fer­ti­gen Humus, wenn man den Wurm­kom­post ver­edelt?
    Und wie sieht die Bepflan­zung der zu ver­edel­ten Kom­post­hü­gel im Win­ter aus? Wenn ich Sie rich­tig ver­stan­den habe, muss die Erde immer durch Pflan­zen bedeckt sein.
    Ich wür­de mich gern an Ihrem Fond betei­li­gen.
    Vie­len Dank für so viel Neu­es am frü­hen Sams­tag­mor­gen!
    Mit freund­li­chen Grü­ßen,
    Olga Bol­in­ger

    1. Sehr geehr­te Frau Bol­in­ger,
      vie­len Dank für Ihre Rück­mel­dung, über die ich mich sehr gefreut habe. Zu Ihrer Fra­ge: Ich per­sön­lich habe kei­ne Erfah­rung in der Ver­ede­lung von Wurm­kom­post, da man, um grö­ße­re Men­gen an Wurm­kom­post zu erzeu­gen, eine regel­rech­te Wurm­zucht benö­tigt, und da berüh­ren wir bereits wie­der Fra­gen der Tier­ethik und unter wel­chen Bedi­nun­gen die Kom­post­wür­mer wesens­ge­recht gehal­ten wer­den müss­ten. Wich­ti­ger als das Aus­gangs­ma­te­ri­al (Wurm­kom­post oder Phy­to­ni­sches Kom­post­sub­strat) sind für die Beant­wor­tung der Fra­ge, ob es klappt, die Wacht­ums­be­din­gun­gen der Pflan­zen wäh­rend der Ver­ede­lungs­pha­se. Zunächst brau­chen wir eine gewis­se “kri­ti­sche Mas­se” an Sub­strat und dann, nach mei­nen bis­he­ri­gen Erkennt­nis­sen, eine gro­ße Viel­falt an gleich­zei­tig wach­sen­den Pflan­zen. Tat­säch­lich soll­te die Bepflan­zung auch im Win­ter gege­ben sein. Hier­für eig­nen sich Feld­sa­lat, Feld­kres­se oder auch win­ter­har­te Zier­pflan­zen wie Stief­müt­ter­chen. Soll­te dies nicht mög­lich sein, emp­fiehlt sich eine Mulch­schicht wäh­rend des Win­ters, die im Früh­jahr abge­nom­men wer­den oder selbst ver­rot­ten kann.

      1. Alfred Grand von Ver­mi­g­rand pro­du­ziert Wurm­kom­post­er­de in Nie­der­ös­ter­reich. Er koope­riert auch mit For­schungs­in­sti­tu­ten. Viel­leicht wäre da eine Zusam­men­ar­beit bzw. Ver­net­zung inter­es­sant?

  3. Herz­li­chen Dank für die­sen Ein­blick in ein so wich­ti­ges Pro­jekt, das mich sehr über­zeugt. Ich bin in Bern zu Hau­se. Wo gibt es in der Nähe eine Mög­lich­keit, sol­che Erde zu bekom­men und ein Pro­jekt zu unter­stüt­zen.

    Mit lie­ben Grüs­sen

    Doro­thea

    1. Hal­lo Frau Dor­e­thea Lüdi,
      Dan­ke für die Nach­richt. Es ist geplant, im Sep­tem­ber auch in der Schweiz ein Ver­ede­lungs­pro­jekt im Rah­men eines Bio­zy­kli­schen Humu­ser­de-Hubs ein­zu­rich­ten, also einer Grup­pe von Men­schen, die auf loka­ler Ebe­ne Phy­to­po­ni­sches Kom­post­sub­strat (PCS) bereit­stel­len und regio­nal zu Humu­ser­de ver­edeln kön­nen. Sowie der ers­te Schwei­zer Hub ein­ge­rich­tet ist, wird es eine ent­spre­chen­de Mit­tei­lung auf der Web­site des ter­ra ple­na Fonds geben. Am bes­ten Sie abbo­nie­ren den News­let­ter auf https://biocyclic-humus-soil.com/biozyklische-humuserde.html (der But­ton für den News­let­ter befin­det sich am Ende der Sei­te). Sie kön­nen über den ter­ra ple­na Fonds aber auch schon jetzt einen Bei­trag leis­ten, dass Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de ent­steht. Es gibt bereits regis­trier­te Men­gen an PCS, die auf die Zutei­lung der ent­spre­chen­den Ein­la­gen von Boden­ku­ra­to­ren aus dem ter­ra ple­na Fonds war­ten, um der Humu­ser­de-Ver­ede­lung zuge­führt zu wer­den. Eben­so gibt es Ver­de­lungs­an­wär­ter, die auf die Bereit­stel­lung von PCS war­ten, um den Ver­ede­lungs­pro­zess zu beginn­nen. Unter den Ver­ede­lungs­an­wär­tern befin­den sich neben land­wirt­schaft­li­chen Bio-Betrie­ben und Gärt­ne­rei­en auch Klein­ver­ed­ler mit einer Ver­ede­lungs­ka­pa­zi­tät von z.B. nur 10 lau­fen­den Metern bepflanz­ba­ren Hügel­bee­ten. Viel­leicht kön­nen Sie ja in Ihrer Umge­bung ein­mal schau­en, ob es inter­es­sier­te Men­schen gibt, die sich für das ter­ra ple­na Pro­jekt inin Ihrer Regi­on ter­es­sie­ren.

      1. Hal­lo Johan­nes, wie viel kos­ten 10 Meter Hügel­beet mit phy­to­ni­schem Kom­post?
        ich bin auch inter­es­siert, im Kan­ton Luzern Bau­ern als Kom­post­pro­du­zent Part­ner­be­trieb und Gemü­se­bau Ver­ede­lungs­be­trieb hel­fen zu fin­den.
        Helen Bucher

      2. Lie­ber Herr Eisen­bach,
        herz­li­chen Dank für die­sen erhel­len­den und infor­ma­ti­ven Bei­trag! Wow!
        Und Sie machen mir gro­ße Hoff­nung für eine lebens­wer­te Zukunft auf unse­rem Pla­ne­ten Erde!
        Ich wün­sche Ihnen für den Ter­ra Ple­na Fond viel Erfolg. Sie sind ein genia­ler moti­vie­ren­der Bot­schaf­ter. Ich will unbe­dingt dabei sein und schaue, wie ich das bewerk­stel­li­gen kann (jeder gespar­te Euro zählt :o).
        Und Dir lie­be Bir­git, herz­li­chen Dank, dass Du Herrn Eisen­bach in der gro­ßen Com­mu­ni­ty hast spre­chen las­sen. Das wirkt sich sicher­lich posi­tiv aus.
        Ich freue mich auf die ers­te bio­zy­kli­sche Erde auf mei­ner Ter­as­se — auch wenn ich dafür etwas län­ger war­ten muss.

  4. Sehr inter­es­san­ter Vor­trag.
    Mein Fazit: Wenn ich in ein neu­es Hoch­beet oder auch in einen Pflanz­topf Mög­lichst alten Kom­post gebe und dabei qua­si über­füll­te, habe ich nach eini­gen Jah­ren die­se frucht­ba­re Erde, die ich nie wie­der dün­gen muss. Ich brau­che also nur Geduld.

    1. Hal­lo Frau Khünl-Bra­dy,
      damit es zur Bil­dung von Humu­ser­de kommt, bedarf es eines gewis­ser “kri­ti­schen Mas­se” an Kom­post und einer viel­fäl­ti­gen Pflan­zen­ge­mein­schaft, die dafür ver­ant­wort­lich ist, dass sich im Rhizobi­om Vor­gän­ge abspie­len kön­nen, die zu einer zuneh­men­den Koh­len­stoff­sta­bi­li­sie­rung füh­ren. Den an der Humu­ser­de­ent­ste­hung betei­lig­ten Pflan­zen muss also ein ent­spre­chend gro­ßes Nähr­stoff­an­ge­bot (in nicht-was­ser­lös­li­cher Form) zur Ver­fü­gung ste­hen, damit die­ser Pro­zess über­haupt in Gang kommt. Nach unse­ren bis­he­ri­gen Erfah­run­gen benö­tigt man eine deut­lich grö­ße­re Men­ge an bepflanz­ba­rem, wur­zel­freund­li­chem Kom­post (Phy­to­po­ni­sches Kom­post­sub­strat) als rein rech­ne­risch von den dar­in ent­hal­ten­den Nähr­stof­fen für die Ernähung der dar­auf wach­sen­den Pflan­zen in einer Vege­ta­ti­ons­pe­ri­ode erfor­der­lich wäre, damit das Mate­ri­al im Lau­fe meh­re­rer Jahr von den Pflan­zen im Zusam­men­spiel mit den Boden­or­ga­nis­men zu Humu­ser­de umge­wan­delt wer­den kann.

  5. Vie­len Dank für die­sen hoch­in­ter­es­san­ten Vor­trag. Ich hät­te auch ger­ne gewusst, wie man über das Jahr (Win­ter) eine durch­gän­gi­ge Bepflan­zung erreicht.

    Herz­li­che Grü­ße aus Wien
    Doris

    1. Hal­lo Doris,
      ich könn­te mir vor­stel­len, dass man Feld­sa­lat (auch Vögerl­sa­lat) noch im Herbst ein­sä­en und gut über den Win­ter brin­gen kann. Aber auch Stief­müt­ter­chen, deren Blü­ten man essen kann, wären ein guter Boden­be­de­cker/-bele­ber den Win­ter über. Neu­lich habe ich zum ers­ten Mal auf einer Wie­se am Tegern­see bewusst Feld­kres­se ken­nen­ge­lernt. Die schmeckt gut und wächst und wächst.…und das mit­ten im Win­ter. War­um nicht auch mal auf dem Bal­kon.
      Herz­li­che Grü­ße aus Kala­ma­ta,
      Johan­nes

    2. Hal­lo Johan­nes, wie viel kos­ten 10 Meter Hügel­beet mit phy­to­ni­schem Kom­post?
      ich bin auch inter­es­siert, im Kan­ton Luzern Bau­ern als Kom­post­pro­du­zent Part­ner­be­trieb und Gemü­se­bau Ver­ede­lungs­be­trieb hel­fen zu fin­den.
      Helen Bucher

      1. Lie­be Helen,
        für 10 m Hügel­beet aus fri­schem PCS, das zu Humu­ser­de ver­edelt wer­den soll, besteht ein Inves­ti­ti­ons­be­darf an Humu­ser­de-Äqui­va­len­ten in Höhe von ca. 700–800 Euro.

  6. Das tönt wirk­lich fan­tas­tisch. Ich habe noch eine Fra­ge, wenn das Gemü­se geern­tet wird, bleibt die Wur­zel im Boden, oder reisst man die aus?

    Herz­li­che Grüs­se

    Marie-Lui­se

  7. wow, es war so unglaub­lich inter­es­sant und so lehr­reich und wert­voll ! vie­len vie­len dank für die­sen tol­len bei­trag. p.s es war über­haupt nicht zu lan­ge, ich war die gan­ze zeit völ­lig fas­zi­niert und gebannt, es macht ein­fach so sinn, die­se kreis­läu­fe. vie­len dank für das tei­len die­ses wis­sens. was für ein schatz! Lg aus Nie­der­ös­ter­reich 🙂

  8. Das hört sich ja wirk­lich super span­nend und groß­ar­tig an! Gibt es aber auch eine Anlei­tung oder Rezept, wie man die­se Humu­ser­de sel­ber her­stel­len kann? Ich wür­de es sehr ger­ne auch ein­mal zu Hau­se aus­pro­bie­ren und damit expe­ri­men­tie­ren.

  9. Super span­nen­der Vor­trag. Vie­len Dank ❣️
    Ich wer­de mich an dem Fond betei­li­gen, weil ich das Pro­jekt unter­stüt­zens­wert fin­de.
    Ich habe noch nicht ver­stan­den, wo die Bau­ern und Gärt­ner ins Spiel kom­men wür­den. Wann und wie wür­den sie von die­sem PCS bekom­men, um Pflan­zen­zucht anders zu betrei­ben als bis­lang?
    Die Idee beflü­gelt mich kom­plett, zu einem sol­chen Kreis­lauf bei­tra­gen zu kön­nen, der Gutes in der Welt bewir­ken kann
    Dan­ke ❣️

    1. Wenn ein Bau­er oder Gärt­ner (auch Klein­gärt­ner!) sich an der Bio­zy­kli­schen Humu­ser­de-Ver­ede­lung betei­li­gen möch­te, kann er mir sei­ne Bereit­schaft mit­tei­len und sich im ter­ra ple­na Pro­jekt unter Anga­be der dafür bereit­ste­hen­den Flä­che regis­trie­ren las­sen. Er wird dann von einem Humu­ser­de-Bera­ter geschult und auf die bio­zy­klisch-vega­ne Zer­ti­fi­zie­rung vor­be­rei­tet, sobald sei­ne Flä­che für die Humu­ser­de-Ver­ede­lung benö­tigt wird. Wenn ent­spre­chen­de Ein­la­gen von Boden­ku­ra­to­ren im ter­ra ple­na vor­han­den sind (die­se kön­nen auch “zweck­ge­bun­den” für einen bestimm­ten Ver­de­lungs­be­trieb sein) und sich in sei­ner Nähe ein für das ter­ra ple­na Pro­jekt lizen­sier­tes Kom­post­werk, das Kom­post in PCS-Qua­li­tät lie­fern kann, oder ein ande­rer zuge­las­se­ner PC-Lie­fe­rant befin­det, erhält der Ver­ede­lungs­be­trieb (Bau­er, Gärt­ner) die der von ihm ange­ge­be­nen Ver­ede­lungs­flä­che ent­spre­chen­de Men­ge an PCS. Er muss ledig­lich die Trans­port­kos­ten vom Bereit­stel­ler des PCS zur Ver­ede­lungs­flä­che selbst tra­gen. Das Mate­ri­al wird durch die Ein­la­gen der Boden­ku­ra­to­ren in den ter­ra ple­na Fonds finan­ziert.

    1. Zur Zeit wird in Deutsch­land Humu­ser­de-Ver­ede­lung in Sin­gen am Boden­see, in See­heim-Jugenheim, Qued­lin­burg, Stral­sund und dem­nächst auch in Stey­er­berg, Roch­litz und Mar­burg betrie­ben. Es kom­men stän­dig neue Ver­ede­lungs­stand­or­te hin­zu. Nähe­re Aus­künf­te und Besuchs­ter­mi­ne kann man über den ter­ra ple­na Fonds anfra­gen (info@biocyclic-humus-soil.com).

      1. Hal­lo Herr Eisen­bach
        ich habe ver­sucht die Qued­lin­bur­ger Sei­te zu finden/ zu öff­nen — sehr sehr mys­te­ri­ös der Ein­trag
        wür­de ger­ne eine Ant­wort auf mei­ne Fra­gen vom 24. haben. Dan­ke

        Grü­ße A.Kircher

        1. Hal­lo Frau Kirch­ner,
          mir geht es ähn­lich wie Bea­te Ren­ner und kann kei­nen the­men­be­zo­ge­nen “Ein­trag” zu Qued­lin­burg fin­den. Ich hat­te die Stadt Qued­lin­burg in mei­nem Vor­trag erwähnt, da es dort eine Per­son gibt, die in ihrem Stadt­gar­ten im Innen­hof ihres Anwe­sens auf PCS Gemü­se anbaut, um es zu Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de zu ver­edeln. Ob dar­über etwas im Inter­net steht, wage ich zu bezwei­feln.

          1. Dan­ke für die­se Ant­wort, genau­so ging es mir auf der Inter­net­sei­te von Roch­litz

  10. Inter­es­sant, dan­ke für den Vor­trag!

    Ich habe vor zwei Jah­ren beim Umzug ein paar Eimer zwei­jäh­ri­gen Küchen­kom­post mit­ge­hen las­sen und irgend­wie auch ein paar Wür­mer mit­ge­nom­men, und in den Kübeln dann 50/50 mit gekauf­ter Erde Toma­ten dar­in ange­baut. Die Wür­mer wer­den nicht weni­ger, und ich traue mich bei den gro­ßen Kübeln schon gar nicht mehr mit der Schau­fel ran. (Ich füt­ter sie ab und zu mit Kaf­fee­satz und raus­ge­zo­ge­nen Bei­kräu­tern..) Im Win­ter wach­sen irgend­wel­che Din­ge aus der Umge­bung dar­auf, das dau­ert gar nicht lan­ge wenn es mal feucht ist und sie kei­ner mehr raus­zieht. Moos geht auch super hier. Ich fra­ge mich wirk­lich was da in mei­ner Erde abgeht. Es ist span­nend zu sehen wie sie sich über die Zeit ver­än­dert. Ihr Vor­trag hat mei­nen Blick noch­mal geschärft.

    Also auf kei­nen Fall che­mi­scher Dün­ger, wenn ich das rich­tig ver­ste­he.. ist denn Bio­dün­ger ok, da das ja ver­mut­lich kei­ne Humu­ser­de ist?

    1. Ja, kei­nes­falls che­mi­schen Dün­ger, der wür­de die­se wun­der­ba­ren natür­li­chen Pro­zes­se behin­dern, wenn nicht sogar ganz unter­bin­den. Humu­ser­de dürf­te das, was sich in Ihren Kübeln “abspielt” ver­mut­lich nicht sein, aber es sind leben­di­ge Pro­zes­se, die unter bestimm­ten Bedi­nun­gen in Rich­tung Humu­ser­de ten­die­ren. Da es bei der Ent­ste­hung von Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de einer gewis­sen “kri­ti­schen Mas­se” bedarf, kann es sein, dass die Kübel zu klein sind, um den Ver­ede­lungs­pro­zess in Gang zu set­zen. Ein stän­di­ges “Nach­füt­tern” der Boden­le­ben­we­sen mit orga­ni­schen Mate­ria­li­en (wie z.B. mit Kaf­fee­satz und Pflan­zen­tei­len) ist dann sicher not­wen­dig und sinn­voll, even­tu­ell sogar auch mit einem pflanz­lich-bio­lo­gi­schen Dün­ger. Die­ser soll­te jedoch kei­ne was­ser­lös­li­chen Bestand­tei­le ent­hal­ten und rein pflanz­li­cher Her­kunft sein.

  11. Lie­ber Herr Eisen­bach,
    ich habe die Erfah­rung gemacht, wenn ich Spitz­we­ge­rich in die Pflan­zen­töp­fe ver­brin­ge, dass die Pflan­zen ohne Dün­gung bes­ser wach­sen. Was macht Spitz­we­ge­rich mit der Erde?

    1. Ja, die­se Beob­ach­tung ist auch nach­ge­wie­sen. Das hängt mit den Pil­zen zusam­men, die mit den Wege­rich­ar­ten eine “Gesell­schaft bil­den”: Ist der Spitz­we­ge­rich mit einem Mykorrhi­za-Pilz ver­ge­sell­schaf­tet, bil­det er eine grö­ße­re Men­ge Catal­pol, was der Pflan­ze ver­bes­ser­ten Schutz vor Fraß­fein­den ver­schafft (Schwei­ger et al. 2014).

      1. Vie­len Dank Mar­ga­re­te für die Auf­klä­rung. Ist es auch ds Catal­pol was den Spitz­we­ge­rich ermög­licht mit so unter­schied­lichs­ten Böden klar zu kom­men?

        1. Lie­be Thek­la, die Stoff­wech­sel­pro­zes­se im Boden sind wie auch jene im mensch­li­chen Kör­per ein so kom­ple­xes Gesche­hen, dass ich immer wie­der stau­ne, wenn ich in der aktu­el­len medi­zi­ni­schen For­schung über mir ver­trau­te Natur-Wirk­stof­fe “stol­pe­re”. Cata­pol ist ein häu­fig vor­kom­men­der sekun­dä­rer Pflan­zen­stoff aus der Grup­pe der Iri­do­ide und wird zur Zeit viel beforscht u.a. zu The­men wie Dia­be­tes, Alz­hei­mer…
          Ich blei­be dabei, dass ich die Pflan­zen in ihrer Voll­stän­dig­keit als “gan­zes Orches­ter” ehre und als Nah­rung zu mir neh­me, wie es bereits unse­re Vor­fah­ren taten.

          1. LIe­be Mar­ga­re­te,
            ich tei­le Dei­ne Erfurcht vor den Natur-Wirk­stof­fen. Ich traf in Brüs­sel, nach­dem ich zum 6. Mal an einer schwe­ren Lun­gen­ent­zün­dung erkrankt war von Fran­ci­ne Hen­ry, der Hexe von Brüs­sel, von der wie­der­keh­ren­den schwe­ren Ent­zün­dung befreit und dabei spiel­te Spitz­we­ge­rich neben Bor­retsch eine wich­ti­ge Rol­le.

        2. Ich den­ke, dass die Orga­nis­men für die Stoff­wech­sel­pro­zes­se und somit das Aus­bil­den von ent­spre­chen­den Pflan­zen­stof­fen (Vit­ami­ne, Spu­ren­ele­men­te, Mine­ra­li­en, Gerb­stof­fe, Bit­ter­stof­fe, äthe­ri­sche Öle, Fla­vo­no­ide, Polys­ac­cha­ri­de) bedeut­sam sind. Als ein­zel­ne Erd­hü­te­rin­nen kön­nen wir wie­der wie unse­re Vor­fah­ren durch Beob­ach­tung ler­nen, was dem Boden­le­ben gut tut. Und ich sehe das wie auch beim Men­schen: Jeder Boden, jede Erde ist von der Zusam­men­set­zung der Orga­nis­men anders. Mal sehen, wann wir begin­nen, die Boden­mi­kro­bio­ta zu erfor­schen und nicht nur die übli­chen Boden­ana­ly­sen machen. Beim Men­schen: Nähr­stoff­man­gel ist oft nicht durch Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel zu behe­ben, son­dern durch unter­stüt­zen­de Maß­nah­men für die “unsicht­ba­ren Mit­be­woh­ner”. 🙂

          1. Zu die­sem Punkt könn­te man noch anmer­ken, dass Pflan­zen sehr viel höher­mo­le­ku­la­re Ver­bin­dun­gen ver­stoff­wech­seln kön­nen, als bis­lang ange­nom­men. Je leben­di­ger das auf­bau­en­de Boden­le­ben ist (dar­un­ter zäh­le ich in ers­ter Linie die für den Stoff­trans­port in das Zell­in­ne­re der Wur­zel­haar­zel­len zustän­di­gen und nicht die­je­ni­gen Orga­nis­men, die für den Abbau, also die Zer­le­gung der orga­ni­schen Sub­stanz) um so kom­ple­xer kön­nen die Ver­bin­dun­gen sein, die “unzer­legt” in das Inner­e­re der Wur­zel­zel­len gelan­gen. In dem Moment, in dem grö­ße­re Bestand­tei­le von Vit­ami­nen oder Anti­oxi­dan­ti­en wie Poly­phe­no­le in die Zel­le inkor­po­riert wer­den kön­nen, um so leich­ter fällt es der Pflan­ze, die feh­len­den Bestand­tei­le die­ser Wirk­stof­fe zu ergän­zen. Dem­entspre­chend hoch ist dann der Gehalt an die­sen Wirk­stof­fen. Wenn hin­ge­gen Pflan­zen in einem Milieu mit unter­ent­wi­ckel­tem Rhizobi­om wach­sen, müs­sen sie alle Wirk­stof­fe aus­ge­hend von Kleinst­bau­stei­nen sozu­sa­gen selbst syn­the­ti­sie­ren. Das Ergeb­nis sind nähr­stoff­ar­me, wäss­ri­ge und krank­heits­an­fäl­li­ge Pflan­zen. In einem phy­sio­lo­gisch akti­ven Boden, wie z.B. im Fal­le von Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de, kann die Pflan­ze offen­bar auf eine Fer­tig­teil­bau­kas­ten zurück­grei­fen, was die Syn­the­se der voll­stän­di­gen Sub­stan­zen erleich­tert.

          2. was das The­ma erfor­schen betrifft, so fand ich den Vor­trag von Dr. Ste­fan Hügel über die Mine­ra­li­en­wen­de sehr inter­es­sant. Er blickt auf die essen­ti­el­len Mine­ra­li­en und deren Wech­sel­wir­kung unter­ein­an­der und die jewei­li­gen Aus­wir­kun­gen auf Böden und Pflan­zen. Aber was pas­siert mit den Ele­men­ten in der Pflan­ze bzw. im Boden, wenn ein ein­zel­nes Ele­ment oder meh­re­re Ele­men­te für die Pflanze/den Boden weg­fal­len bzw. über­do­siert wer­den. Wie reagiert der Boden, die Pflan­ze dar­auf…

  12. Hal­lo Herr Eisen­bach und Bir­git,

    vie­len Dank für einen wei­te­ren super­span­nen­den Vor­trag und wich­ti­ges The­ma!

    Es sei mir eine per­sön­li­che Fra­ge an Ihre Erd­er­fah­rung aus der Gar­ten­welt beim Bio­bal­kon­kon­gress gestat­tet:
    Sel­ber seit 45 Jah­ren wech­sel­wei­se vegan-vege­ta­risch lebend, pfle­ge ich seit ca 7 Jah­ren “mei­nen” Gar­ten als Insel der Arten­viel­falt bio­ve­gan und über die Jah­re mit über­schau­ba­rem Ein­brin­gen von Pflan­zen­koh­le und Ton­gra­nu­lat über den Umweg Kom­post im Gemü­se­are­al, auch ohne die Erde umzu­bre­chen — maxi­mal mal mit dem Sau­zahn rein als Vor­ar­beit für Wur­zel­ge­mü­se.
    Inzwi­schen hat sich eine arten­rei­che Tier- und Pflan­zen­ge­mein­schaft zusam­men­ge­fun­den.
    Der Boden hat sich bemerk­bar ver­bes­sert; was die Was­ser­hal­te­fä­hig­keit angeht, nur was die Erträ­ge angeht, war ich bei den Stark­zeh­rern regel­mä­ßig ent­täuscht. Diver­se Nach­barn die mit Mist arbei­ten, haben jedes Jahr so viel höhe­re Erträ­ge von “mei­nen” Pflan­zen gehabt, die ich ihnen als Jung­pflan­zen abgab, dass ich letz­ten Som­mer ein­ge­knickt bin und den neu­en Kom­post mit Mist aus der Nach­bar­schaft (von Hüh­nern und Pfer­den) auf­ge­setzt habe.
    Aller­dings mit Beden­ken im Hin­ter­kopf, ob ich dadurch evtl. Gefahr lau­fe, damit womög­lich 7 Jah­re Vor­ar­beit unge­dul­dig zunich­te zu machen. ?
    Kön­nen und mögen Sie mir dazu eine Ein­schät­zung aus Ihrer Erfah­rung her­aus geben?
    Denn gera­de beginnt die neue Sai­son, ich habe die ers­ten zwei Rei­hen Kom­post­er­de aus­ge­bracht und ers­te Aus­saa­ten gemacht, vie­le wei­te­re sol­len heu­te und in den kom­men­den Tagen und Wochen fol­gen, aber noch ist der Kom­post­hau­fen weit­ge­hend unan­ge­tas­tet.
    Kann ich mir da ein Bein mit dem Mist­kom­post legen?
    Falls Sie begrün­det nach­voll­zieh­bar abra­ten soll­ten, die­sen zu ver­wen­den, wo bekä­me ich auf die Schnel­le 2–3 qm bio­zy­kli­sche Humu­ser­de her­an (Bran­den­burg nord­öst­lich von Ber­lin) oder was könnte/sollte ich statt­des­sen nut­zen?

      1. Hei­de­witz­ka, Jul,
        das sind ja Dimen­sio­nen…
        2–3 m² (als Mini­mal­be­darf), um einen eh schon high-end-humo­sen Gar­ten für die­ses Jahr fit zu machen…!? (bei den max. 3 Litern Kom­post selbst für Stark­zeh­rer, die ansons­ten in ein­schlä­gi­gen Gar­ten­zeit­schrif­ten emp­foh­len wer­den, wäre das dann ja ein Gar­ten mit rund 700 ‑1000 m² (Starkzehrer-)Anbaufläche… 😉
        Bit­te nicht falsch ver­ste­hen: Ich fin­de die­se spar­ta­ni­schen Kom­post­ga­ben (wor­über sich die Exper­ten ja sel­ber offen­bar nicht sehr einig sind, denn ande­ren­orts wird ja auch locker-flo­ckig von GANZ ande­ren Men­gen gespro­chen [2–4 cm — also 20 — 40 Liter Kom­post zum Früh­jahr auf­brin­gen]) immer etwas selt­sam, zumal ich gar nicht wüß­te, was ich dann mit dem gan­zen bis­serl Kom­post anfan­gen soll­te, der nun­mal alle Jah­re ent­steht (wobei das deut­lich weni­ger als 1/2 m³ im für mei­ne Ver­hält­nis­se ver­er­de­ten Zustand ist — also nach Rot­te­pha­se und 1 Jahr Abla­ge­rung).
        Hast Du mal Dei­nen Gar­ten­bo­den unter­su­chen las­sen? Ich habs letz­tes Jahr gemacht und war sozu­sa­gen erschüt­tert, wie viel ZUVIEL dar­in ist und — das Pro­blem ken­ne ich näm­lich lei­der auch bes­tens — wie spar­ta­nisch man­ches dar­in wächst…

        1. Die Flä­che für den Gemü­se­gar­ten kommt hin, aber natür­lich sind auch vie­le Schwach und Mit­tel­zeh­rer dabei, und die Obst- und Nuss­sträu­cher und-Bäu­me im hin­te­ren Gar­ten­be­reich (ähn­lich groß) freu­en sich auch, so mei­ne Über­le­gung… (weit­ge­hen­de Teil­selbst­ver­sor­ge­rin bei Gemü­se, Obst und Kräu­tern)
          Ich hat­te jetzt ein­fach mal über­schla­gen, wel­ches Volu­men mein Kom­post, den ich im Jahr so aus­brin­ge, bemisst. (und bin halt noch etwas frus­triert, wenn ich z.B. an mei­ne Yakon-Ern­te vom letz­ten Jahr den­ke, wo über­spitzt gesagt der Nach­bar mit 1 Pflan­ze soviel Ern­te hat­te wie ich mit mei­nem gesam­ten 4‑qm-Beet und ähn­li­ches bei der Kür­bis-Ern­te…

          Über die Men­gen-Ver­wun­de­rung hast Du lei­der ganz den Kern mei­ner Fra­ge über­se­hen:
          Denkst Du, ich kann ruhi­gen Gewis­sens mei­nen Mist-Kom­post aus­brin­gen oder lau­fe ich Gefahr, damit einen Rück­schlag für mein Boden­le­ben nach 7 Jah­ren behut­sa­mer bio­ve­ga­ner Kom­post­wirt­schaft und Boden­auf­bau zu pro­du­ie­ren?

          1. Ach so, Vol­ker, die Ant­wort war von Dir , habe ich zu spät regis­triert — dan­ke für Dei­ne Über­le­gun­gen.
            Und dann hof­fe ich jetzt auch noch auf Johan­nes Eisen­bachs Gedan­ken dazu…

          2. @Ach so, Vol­ker, die Ant­wort war von Dir , habe ich zu spät regis­triert – dan­ke für Dei­ne Über­le­gun­gen.

            Tja, SO schnell kann man vom “Sie” zum “Du” kom­men — ist ja gut, dass Du die­se Ant­wort NICHT an Herrn Dr. Eisen­bach geschrie­ben hast… *gg*

            Zum (ver­meint­lich über­se­he­nen) Kern: HAST Du mal ne Boden­un­ter­su­chung (im Ide­al­fall ne chro­ma­to­gra­fi­sche, wenn Du dem nor­ma­len Betrieb nicht traust) gemacht? Ich bin ja auch im Zwei­fel über die “Rich­tig­keit” von sol­chen Nor­mal-Ana­ly­sen, denn dem­nach wäre ja alles in aller­bes­ter But­ter. Ist es aber nicht!
            Den­noch wäre ich an Dei­ner Stel­le nach 7 Jah­ren “rich­ti­gen” Boden­pfle­gens und sol­chen mick­ri­gen Yacon-Ern­ten (bei dem ja wg. sei­ner Robust­heit eher kei­ne ande­ren Böse­wich­ter als Ursa­che zu ver­mu­ten sind) auch ganz schön skep­tisch…

            D.h. Du bewirt­schaf­test tat­säch­lich nen 1000 m²-Gar­ten…? Alle Ach­tung! 🙂
            Wün­sche Dir viel Ernet­glück anno 2024!

    1. Hal­lo Jul,
      dan­ke für die Beschrei­bung Ihres bemer­kens­wer­ten gärt­ne­ri­schen Enga­ge­ments. Eine Fern­dia­gno­se zu stel­len, ist natür­lich immer etwas schwie­rig. Manch­mal liegt es an Din­gen, die man erst vor Ort rich­tig ein­schät­zen kann. Ein Grund für den nicht zufrie­den­stel­len­den Ertrag könn­te in der Ver­wen­dung von Pflan­zen­koh­le lie­gen. Die­se ver­fügt über eine rie­si­ge mole­ku­la­re Ober­flä­che und vie­le Hohl­räu­me, die sich mit Was­ser fül­len kön­nen; daher die gute Was­ser­spei­che­rung. Gleich­zei­tig kann die­se gro­ße Ober­flä­che aber auch Nähr­stof­fe bin­den. Man nennt das Nähr­stoff-Fixie­rung. Die­se ste­hen dann den Pflan­zen nicht zur Ver­fü­gung, obwohl sich die Boden­struk­tur rein phy­si­ka­lisch ver­bes­sert hat. Beim Ein­satz von Pflan­zen­koh­le soll­te die­se vor­her mit Nähr­stof­fen “gelöscht” oder “geimpft” wer­den, damit es nicht zur Nähr­stoff­fi­xie­rung kommt. Mein Rat wäre daher eher, die Pflan­zen­koh­le ein­fach weg­zu­las­sen und durch “Frisch­kost für das Boden­le­ben” (wie das Adolf Hoops genannt hat) zu erset­zen. Vom Ein­satz tie­ri­schen Dungs wür­de ich eben­falls abra­ten; abge­se­hen von der Gefahr des Ein­trags uner­wünsch­ter Stof­fe (Medi­ka­men­ten-Rück­stän­de etc.) bewir­ken die in Mist ent­hal­te­nen was­ser­lös­li­chen Ver­bin­dun­gen, dass die Pflan­ze die­se mit dem Was­ser auf­nimmt und dann in ihrem Bemü­hen, Nähr­stof­fe mit Hil­fe der Boden­or­ga­nis­men zu mobi­li­sie­ren, nach­lässt. Das führt dann unter Umstän­den zwar zu einem schnel­le­ren Wachs­tum, behin­dert aber die natür­li­chen Boden­bil­dungs­pro­zes­se, die auch dar­auf beru­hen, dass die Pflan­ze eigen­stän­dig Koh­len­stoff in den Boden “pumpt”. Inso­fern war Ihre sie­ben­jäh­ri­ge Vor­ar­beit sehr wert­voll und bestimmt eine gute Grund­la­ge. Pro­bie­ren Sie doch ein­mal aus, Ihren (nun lei­der mit Mist ver­setz­ten) Kom­post ein-zwei Jah­re auf der­sel­ben Stel­le durch regel­mä­ßi­ges Wen­den und Befeuch­ten wei­ter­rei­fen zu las­sen und ihn dann direkt zu bepflan­zen. Ich bin mir sicher, dass sich dann auch ansehn­li­che Erträ­ge erzie­len las­sen. Gleich­zei­tig soll­ten Sie auch auch bei neu ange­leg­ten Kom­post­char­gen die­se län­ger wei­ter­rei­fen las­sen (natür­lich ohne Ein­brin­gung von Mist und Pflan­zen­koh­le) und dann eben­falls direkt bepflan­zen. Was dann dabei ent­steht, ist die Vor­stu­fe zu Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de. Auf die­se Wei­se könn­ten Sie sich sogar als Humu­ser­de-Ver­ed­ler regis­trie­ren las­sen. Wenn Ihnen die­ses Ver­fah­ren dann die erhoff­ten Erträ­ge bringt und Ihnen gefällt, kön­nen Sie par­al­lel zu dem von Ihnen selbst ange­leg­ten Kom­post auch PCS (Phy­to­po­ni­sches Kom­post­sub­strat) von einem ande­ren aner­kann­ten Berei­stel­ler aus Ihrer Umge­bung in Ihrem Gar­ten zu Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de ver­edeln. Ihr Gar­ten wäre dann nicht nur eine Arten­viel­falts-Oase, son­dern auch ein Teil eines welt­um­span­nen­den Ret­tungs­werks zum Woh­le unse­rer Böden und aller, die von den Gaben der Natur, die auf einem sol­chen gesun­den Boden wach­sen, leben.

      1. Vie­len Dank, Herr Eisen­bach, für Ihre aus­führ­li­che Ant­wort

        Ich nei­ge jetzt dazu, den gesam­ten Mist­kom­post an eine wil­de­re Ecke mei­nes Gar­tens zu ver­brin­gen und dort für die­ses Jahr ein­fach Kür­bis­se oder der­glei­chen drauf zu set­zen und mei­ne Kom­postecke kom­plett neu und wie­der rein pflanz­lich zu bestü­cken.
        (Über die Mist­zu­sam­men­set­zung mache ich mir kei­ne Sor­gen, ich ken­ne die Men­schen, aus deren Stäl­len er kommt.)
        Ich habe so wenig Pflan­zen­koh­le und Bläh­ton bezo­gen auf das Gesamt­vo­lu­men ein­ge­bracht und das über meh­re­re Jah­re ver­teilt, dass ich mir schwer vor­stel­len kann, dass dadurch jetzt zu vie­le Nähr­stof­fe gebun­den waren (und bei Stark­zeh­ren beim Pflan­zen sicher­heits­hal­ber meis­tens noch eine Pri­se Gesteins­mehl oder etwas vega­nes Dün­ger­gra­nu­lat dazu gege­ben bzw. in den ers­ten Jah­ren auch noch mit EMs unter­stützt). Aus dem Bauch raus lief das bei mir eher unter mög­li­che Nähr­stoff­aus­wa­schun­gen beim Kom­post ent­ge­gen zu wir­ken und par­al­lel über die Jah­re behut­sam das Boden­ge­fü­ge zu ver­bes­sern — in einer von Haus aus nie­der­schlags­ar­men Regi­on, für die die Klima-Wissenschaftler*innen Ver­step­pung pro­gnos­ti­zie­ren…

        Für mich ist nun aber die wirk­lich bren­nen­de Fra­ge, womit ich die mir nun feh­len­de Kom­post­ga­be die­ses Jahr aus­glei­chen kann, extrem aktu­ell.

        Ich kann ja nicht in jedem Beet Rot­klee oder der­glei­chen par­al­lel anbau­en, wenn ich nicht Gefahr lau­fen will, mei­ne Hül­sen­frucht­ern­te über die Jah­re zu gefähr­den.
        (In mei­nen Toma­ten­bee­ten wan­de­re ich die­sen jedes Jahr mit, dazu meh­re­re Beetrei­hen mit diver­sen Boh­nen und Erb­sen im Gemü­se­gar­ten ver­teilt, jedes Jahr ein Beet wei­ter rückend, wodurch eh schon eine gewis­se Legu­mi­no­sen-Dich­te gege­ben ist)
        Die Rota­ti­on mit mehr­jäh­ri­ger Anbau­pau­se ein­zel­ner Pflan­zen­fa­mi­li­en hal­te ich neben der Misch­kul­tur gemü­se­gärt­ne­risch nach wie vor für ele­men­tar.

        Dane­ben ist mir das anwach­sen der frucht­ba­ren Schicht weg von der über­nom­me­nen Pflug­soh­le wich­tig und wenn ich da die­ses Jahr gar nichts ein­brin­ge, wird mein beschei­de­ner jähr­li­cher Zuwachs feh­len.

        Die­se Woche sind erst­mal noch Schwach- und Mit­tel­zeh­rer dran, aber in drei Wochen wird’s dann span­nen­der und jetzt bin ich gera­de etwas rat­los, wie ich nun am bes­ten im Gemü­se­gar­ten wei­ter­wirt­schaf­ten soll.

        Also womit könn­te ich dann jetzt ad hoc die feh­len­de Kom­post­ga­be aus­glei­chen?

        Per­spek­ti­visch als Humu­ser­de-Ver­ede­le­rin zu arbei­ten klingt sehr reiz­voll, da brau­che ich aber etwas mehr Zeit für, mich tie­fer in das The­ma ein­zu­ar­bei­ten und in mei­ne und des 2000­qm-Gar­tens Kapa­zi­tä­ten mit mei­ner vor 9 Jah­ren selbst­ge­steck­ten Auf­ga­be, mein Leben einem Insel-Bio­top der Arten­viel­falt zu wid­men, solan­ge es in der Land­wirt­schaft auf unse­ren Fel­dern so aus­sieht, wie es momen­tan noch der Fall ist, hin­ein­spü­ren.
        Als davor vie­le Jah­re sehr akti­ve Klimaaktivist*in mit Bewusst­sein für die Rele­vanz der Böden, betrach­te ich mich mit dem wie ich die­sen Fle­cken Erde bele­be, durch­aus auch jetzt schon als “Erd­hü­te­rin”. Aber Poten­ti­al zur wei­te­ren Ver­bes­se­rung neh­me ich natür­lich lie­bend ger­ne wahr.
        Doch jetzt will erst ein­mal die gärt­ne­ri­schen Hoch-Sai­son im Leben einer “Selbst­ver­sor­ge­rin” bewäl­tigt wer­den (und das Haus braucht lei­der auch drin­gend Auf­merk­sam­keit)…

        Über einen schnell gang­ba­ren Tipp für mich für eine gute Kom­postal­ter­na­ti­ve wäre ich sehr glück­lich.

        1. Hal­lo Jul,
          ich fin­de mich in Dei­nen Gedan­ken so gut wie­der… 😉
          Mein Frust über die VIEL grö­ße­ren Rosen­köh­ler in Nach­bars (aus der Tüte gedüng­ten) Gar­ten hat mich bewo­gen, das Gefühl, dass doch bei der guten Kom­post­wirt­schaft alles in Ord­nung sein müß­te, mit einer (Standard-)Bodenprobe abzu­si­chern. Und sie­he da: Alles anschei­nend MEHR als reich­lich vor­han­den (ob doch was “Spe­zi­el­les” fehlt, wird gera­de unter­sucht).
          Und bei Dir wird es ja nicht anders sein, wenn Du so mit Kom­post “rum­schmeißt”… 😉
          Also, war­um über­haupt die Panik…? WENN über­haupt was fehlt, ist es höchs­tens etwas Stick­stoff am Beginn des Gar­ten­jah­res, denn spä­ter steht der aus der Mine­ra­li­sa­ti­on des Humus ja in Hül­le & Fül­le zur Ver­fü­gung (2–3 Gr. pro Humus-%). Schon­mal Vin­as­se pro­biert?

          1. Hal­lo Vol­ker,
            dan­ke für Dei­ne Zei­len.
            In zwei Jah­ren bestand mein Dün­ger­gra­nu­lat, wel­ches ich den Stark­zeh­rern zuge­ge­ben hat­te, aus, ich mei­ne mich zu erin­nern aus Melas­se und nicht Vin­as­se, Malz­kei­men und Kakao­scha­len als Res­te aus der Lebens­mit­tel­pro­duktopn — zwar nicht zer­ti­fi­ziert bio aber so lecker rie­chen­den Dün­ger habe ich davor und danach nicht noch­mals gehabt — zum rein­beis­sen, das hat mir gefal­len… Scheint’s zu einem halb­wegs bezahl­ba­ren Preis aber lei­der nicht mehr zu geben.
            Wie machst Du das mit der Vin­as­se und wo beziehst Du sie?
            Lies­se sich Melas­se ver­gleich­bar nut­zen — da habe ich näm­lich noch 3 Liter hier. Ver­mut­lich nicht ver­gleich­bar, da der Fer­men­ta­ti­ons­pro­zess fehlt? Zugleich habe ich Beden­ken, wenn aus der Hef­eher­stel­lung wegen GMOs.
            Und mehr Erd­vo­lu­men gäbe das halt bei­des nicht her.
            Beim ver­dün­nen und gies­sen zucker­hal­ti­ger Sun­stan­zen habe ich die Vor­stel­lung einer Kleb­schicht im Kopf, die ich mir für alle mög­li­chen Pil­ze, auch uner­wünsch­te, lecker vor­stel­le, aber ver­mut­lich ist das unbe­grün­det?

          2. P.S.: Und ver­mut­lich, wenn ich Johan­nes Eisen­bach rich­tig ver­stan­den habe, wür­de er eine Vin­as­se­dün­gung, wel­che mei­nem Kennt­nis­stand nach flüs­sig erfolgt, als schon zu nähr­stoff­reich zu schnell ver­füg­bar und somit kon­tra­pro­duk­tiv wer­ten, ähn­lich wie bei Bren­nes­sel­jau­che nach mehr als drei Tagen…
            Inter­es­sant dabei wäre dann noch die Ergän­zungs-Fra­ge, was Herr Eisen­bach von Pflan­zen­tees hält, wel­che ich eh viel lie­ber für “mei­ne” Pflan­zen zube­rei­te, aus Kräu­tern, Bren­nes­seln, Farn, Bein­well­blatt, Acker­schach­tel­halm, Gold­ru­te, was auch immer mir an Schnitt­gut von robus­ten Pflan­zen gera­de in die Hand fällt?

          3. Jal­lo Jul,
            da ich auf DEINEN Bei­trag nicht mehr ant­wor­ten kann, schum­me­le ich mal und ant­wor­te Dir auf mei­nem eige­nen… 😉
            Der Vin­as­se-Tipp stammt nicht aus mei­ner eige­nen Pra­xis (ich bin da nicht ganz so voll-vegan-bio…), son­dern ist wei­ter­ge­tra­gen vom Ber­li­ner Prin­zes­sin­nen­gar­ten. Hat­te sel­ber weder den einen noch den ande­ren am Start (will das aber die­ses Jahr mal ver­su­chen). Wie sind denn Dei­ne Erfah­run­gen damit? Falls Du mir dazu noch ant­wor­ten magst und das hier vllt. auch nicht mehr kannst, fin­dest Du die Mail­adres­se auf der Sei­te, die ich in mei­ner unbe­ant­wor­te­ten Fra­ge an Dr. Eisen­bach schon “ver­ra­ten” hat­te…

          4. Hal­lo Vol­ker,
            bin gera­de voll im Pflanz- und Aus­saat­mo­dus, des­we­gen nur ganz kurz:
            Die Melas­se habe ich noch von der EM-Ver­meh­rung hier, ich habe sie nie ein­fach nur so aus­ge­bracht. Und das ande­re kannst Du nicht ver­glei­chen.
            Inso­fern kann ich Dir da kei­ne Pra­xis-Ant­wort bie­ten.
            Vie­le Grü­ße

  13. Ein Bei­trag, der Mut macht, herz­li­chen Dank für die Erläu­te­rung die­ser Zusam­men­hän­ge!
    Ich möch­te sowohl den Fond unter­stüt­zen als auch für ein Hoch­beet, das ich anle­gen wer­de, Bio­zy­li­sche Humu­ser­de bestel­len…
    Bes­te Grü­ße
    Bar­ba­ra Phil­ipp

    1. Hal­lo Frau Phil­ipp,
      dan­ke für die Unter­stüt­zung des ter­ra ple­na Fonds. Bezüg­lich Ihres Hoch­beets und der Bestel­lung von Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de set­zen Sie sich bit­te direkt mit mir in Ver­bin­dung.

  14. Der Vor­tag war super inter­es­sant und span­nend, ich wür­de den Vor­trag ger­ne in Gärt­ner Grup­pen tei­len, gibt es eine Auf­zeich­nung die man wei­ter­ge­ben kann, unab­hän­gig vom Bio-Bal­kon-Kon­gress (ich mache auch dafür immer Wer­bung)
    Dan­ke Bir­git für dei­nen so wich­ti­gen und wert­vol­len Ein­satz.

    1. Hal­lo Mari­on Herr Dr. Eisen­bach hat in einem vor­he­ri­gen Kom­men­tar erwähnt, dass er bei den Wald­geis­tern ein Inter­view gege­ben hat. Das ist auf You­tube öffent­lich. Viel­leicht sind da alle Infos drin und es kann wei­ter geteilt wer­den. Zufäl­lig hei­ße ich auch Mari­on 👩‍🌾

    2. Hal­lo Mari­on,
      Bir­git schrieb gera­de, dass die Bei­trä­ge des Kon­gres­ses mor­gen und über­mor­gen noch ein­mal kos­ten­los online gehen. Viel­leicht kön­nen Sie die Gärt­ner-Grup­pen auf die Mög­lich­keit auf­merk­sam machen.

  15. Der Vor­trag regt mich sehr zum Nach­den­ken an und war für mich bis­lang der inter­es­san­tes­te Vor­trag aus dem Kon­gress, der vor tol­len Bei­trä­gen gera­de­zu glänzt.
    Sie erwähn­ten im Vor­trag, dass die Erde wohl nach eini­gen Jahr­zehn­ten (?) an Mine­ra­li­en ver­liert. Wie könn­te man dem vor­beu­gen? Chop and drop/ mul­chen? Oder wäre das auch dün­gen und unzu­träg­lich? In der Natur fal­len ja auch stän­dig Blät­ter run­ter und Pflan­zen dür­fen in der Erde ster­ben und ver­rot­ten. Was ist Ihre Mei­nung dazu? Und was ist Ihre Mei­nung zu Natur­dün­gern wie Schaf­woll-/Brenn­nes­sel-/Klee­pel­letts, Urge­steins­mehl? Und spielt es eine Rol­le ob es Kom­post aus Grün­schnitt ist (typisch wie in Kom­post­an­la­gen) oder Haus­kom­post mit vie­len Küchen­ab­fäl­len, der ja noch nähr­stoff­rei­cher ist. Vie­len Dank dass Sie sich Zeit neh­men unse­re Fra­gen zu beant­wor­ten 🙏

    1. Dan­ke für Ihre Fra­gen. Sie geben mir Gele­gen­heit, die ange­schnit­te­nen The­men zu beant­wor­ten.
      Es ist auf jeden Fall sinn­voll, und so machen wir das auch im Bio­cy­clic Park in Kala­ma­ta, Ern­te­rück­stän­de mit ein­zu­ar­bei­ten und/oder zu mul­chen. Damit füh­ren wir zu einem gewis­sen Teil die von der Pflan­ze auf­ge­nom­me­nen Nähr­stof­fe im Sin­ne eines Stoff­kreis­laufs wie­der zurück. Im Ver­hält­nis zum Gesamt­vo­lu­men eines Ver­ede­lungs­hü­gels ist die auf die­se Wei­se zurück­ge­führ­te orga­ni­sche Sub­stanz aber nur ein win­zi­ger Bestand­teil und kann bin­nen kur­zer Zeit von den dar­auf spe­zia­li­sier­ten Mikro­or­ga­nis­men abge­baut und umge­wan­delt wer­den. Die­ser Vor­gang ist also der natür­li­chen pflan­zen­in­du­zier­ten Boden­ge­ne­se nicht abträg­lich. Er fin­det ja auch in der Natur statt, wie Sie ganz rich­tig bemerk­ten.
      Zur Fra­ge Grün­schnitt- oder Haus­kom­post: Wenn Sie Kom­post von ande­ren Quel­len bezie­hen, soll­te die­ser immer aus Grün­schnitt sein. Kom­pos­te aus Haus­halts­ab­fäl­len wer­den bei­spiels­wei­se auch von den meis­ten Bio-Anbau­ver­bän­den nicht erlaubt. Anders hin­ge­gen, wenn Sie Ihre eige­nen orga­ni­sche Haus­halts­ab­fäl­le kom­pos­tie­ren. Dies ist erwünscht, da Sie ja die Kon­trol­le über die dar­in befind­li­chen Mate­ria­li­en haben.
      Zur Fra­ge nach den auf­ge­führ­ten Dün­ge­mit­teln: Urge­steins­mehl ist immer gut und kann idea­ler­wei­se wäh­rend der Fer­me­na­ti­ons­pha­se dem Kom­post zuge­ge­ben wer­den. Schaf­woll­pel­lets sind im bio­zy­klisch-vega­nen Anbau nicht zuge­las­sen, im Gegen­satz zu Klee­pel­lets, die sich auf der Grü­nen Lis­te befin­den und zur Boden­ver­bes­se­rung und pflan­zen­ba­sier­ten Flä­chen­dü­nung ein­ge­setzt wer­den dür­fen. Beim Ein­satz der belieb­ten Bren­nes­sel­jau­che ist zu beden­ken, dass die­se, wenn sie älter als drei Tage ist, einen sehr hohen Anteil an nie­der­mo­le­ku­la­ren was­ser­lös­li­chen Nähr­stoff­ver­bin­dun­gen ent­hält, die das in Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de ent­stan­de­ne Rhizobi­om (das in unmit­tel­ba­rer Nähe der Wur­zeln bed­ind­li­che Boden­le­ben) nach­hal­tig beein­träch­ti­gen kann, obwohl sie einen vor­rü­ber­ge­hen­den Wachs­tums­schub aus­lö­sen kann.

  16. nun erlebt die Land­wirt­schaft end­lich ihr eige­nes “die Erde ist kei­ne Schei­be !!!!”

    DANKE für die Erklä­run­gen, die uns die­se Neue Sicht ver­ständ­lich macht !
    Dan­ke Bir­git, dass Du die­se “Quel­le” auf­ge­tan hast !

  17. Moin, Dr. Eisen­bach..
    Ein sehr span­nen­der, lehr­rei­cher und visio­nä­rer Vor­trag, der mich als Klein- und Bal­kin­gärt­ne­rin völ­lig begeis­tert.
    Ich spü­re in Ihrer Initia­ti­ve soviel Lie­be und Ver­ständ­nis zur Natur und unse­rer Mut­ter Erde. Sicher­lich wede ich mich an dem Pro­jekt betei­li­gen und mög­lichst vie­len Men­schen aus mei­nem Umfeld davon erzäh­len.

    Grü­ne Grü­ße aus Olden­burg in der nord­deut­schen Tief­ebe­ne,
    Caro­la

    1. Moin Frau Petrus,
      ich freue mich, dass Sie mit­ma­chen und sich als Humu­ser­de-Bot­schaf­te­rin betä­ti­gen wol­len. Bit­te set­zen Sie sich dies­be­züg­lich auch mit der Humu­ser­de-Alli­anz in Ver­bin­dung (info@biocyclic-humus-soil.com).

  18. Hier ist ein gro­ßer Visio­när am Wer­ke! Die “Zei­ten­wen­de”, die wir gera­de erle­ben geht davon lei­der gera­de in ande­re Rich­tung…

    Habe lei­der initi­al die ver­mut­lich gege­be­ne Erklä­rung zum zen­tra­len Begriff “Phy­to­po­ni­sches Kom­post­sub­strat (PCS)” nicht mit­ge­schnit­ten. — Was heißt phy­to­po­nisch?

    Ohne es zu wis­sen habe ich über meh­re­re Jah­re unter einem GANZ ande­ren Fokus so etwas ähn­li­ches wie Dau­er­hu­mus-Pro­duk­ti­on betrie­ben: Im soge­nann­ten “Was­ser­ma­nage­ment-Expe­ri­ment” [https://www.allmende-kontor.de/der-garten/projekte/wassermanagement/] ging es um die Fra­ge, wel­cher Boden­zu­schlags­stoff even­tu­ell die Was­ser­hal­te­ka­pa­zi­tät der Erde opti­mie­ren kön­ne. Unge­plan­ter­wei­se wur­de (statt der dafür aus­ge­such­ten Erde mit einem “nor­ma­len” initia­len Kom­post­an­teil, die durch unglück­li­che Umstän­de nicht gelie­fert wur­de) als Grund­sub­strat in die­sem Ver­such rei­ner Grün­schnitt­kom­post ver­wen­det, weil der alter­na­tiv am Ort zur Ver­fü­gung stand. Die Grö­ße des Pro­jek­tes (10m²-Beet mit (nur) rund 25 cm initia­ler Sub­strat­hö­he, also rund 2500 Liter Erd­in­halt [das Beet ist auf­ge­baut wie ein über­di­men­sio­nier­ter Blu­men­kas­ten und hat einen rie­si­gen Was­ser­spei­cher, wo “nor­ma­le” Hoch­bee­te ihre Rot­teschich­te haben, daher so gerin­ge Sub­strat­schicht]) kommt der not­wen­di­gen “kri­ti­schen Mas­se” dadurch aber viel­leicht näher als der Pflanz­topf in der obi­gen Fra­ge von Gud­run K‑B?)
    Durch Boden-Unter­su­chun­gen in meh­re­ren auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren habe ich ein robus­tes Zah­len­ma­te­ri­al, dass in die­sem über alle Jah­re des Ver­suchs stets ganz­jäh­rig bewach­se­nem Beet eine Nähr­stoff-Erhal­tung oder gar Auf­bau aber nicht statt­ge­fun­den hat und es wider­spricht ja auch dem nor­ma­len Den­ken, dass das mög­lich sein kann: Es wäre ja die Erfin­dung des per­pe­tu­um mobi­le für die Boden­frucht­bar­keit.
    Ohne Fra­ge wird bei einem viel Wur­zel­mas­sen-Orga­nik im Boden belas­sen­dem “Koh­len­stoff-Auf­bau-Pro­gramm” und guter gleich­mä­ßi­ger Bewäs­se­rung (sind das eigent­lich TROPF­schläu­che auf den gezeig­ten Mie­ten?) ein gutes Pro­dukt ent­ste­hen, dass sei­ne Käu­fer fin­den wird, aber ob die­se Idee das Poten­ti­al hat, soche Men­gen an Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de zu pro­du­zie­ren, dass damit auch nur EIN Was­ser­schutz­ge­biet zur land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che wer­den könn­te (man stel­le sich ein­mal vor, was dafür für Boden­men­gen trans­por­tiert / aus­ge­tauscht wer­den müss­ten, um nur 1 km² zu so einem über­di­men­sio­nier­ten Was­ser­fil­ter umzu­bau­en), da hat mich der Vor­trag bei aller Bril­li­anz noch nicht mit­ge­nom­men…

    1. Bit­te ent­schul­di­gen Sie mei­ne spä­te Rück­mel­dung. Wir sind gera­de dabei, die Som­mer­pflan­zun­gen vor­zu­be­rei­ten und PCS zu ver­la­den, so dass ich die­ser Tage deut­lich weni­ger Stun­den am PC ver­brin­gen konn­te. Hier nun mei­ne Ant­wor­ten:
      PCS steht für Phy­to­po­nic Com­post Sub­stra­te. “Phy­to­po­nic” oder “Phy­to­po­nisch” kommt aus dem Grie­chi­schen und setzt sich aus dem Wort “phytó” für Pflan­ze und dem Stamm “pon” für “pfle­gen­de Mühe”. Gemeint ist ein Kom­post in Sub­strat­qua­li­tät der rein pflanz­li­chen Ursprungs und gleich­zei­tig schon bepflanz­bar ist. Im Gegen­satz dazu steht die Hydro­po­nik von gr. “hydor” für Was­ser und “pon”, was so viel wie Was­ser­an­bau heißt.
      Dass in Ihrem Was­ser­ma­nage­ment-Sys­tem kei­ne Humu­ser­de ent­stan­den ist, kann an vie­len Fak­to­ren lie­gen. Wur­den die Bee­te wäh­rend des Ver­suchs gedüngt? Auch kann es an der rela­tiv gerin­gen Schicht­hö­he gele­gen haben. Dazu müss­te ich mehr Details wis­sen.
      Die Schläu­che, die Sie auf eini­gen Bil­dern auf den Hügeln gese­hen haben, sind Bewäs­se­rungs­schläu­che für was­ser­spa­ren­de Tröpf­chen­be­wäs­se­rung. Zusätz­lich legen wir ger­ne auch einen Schlauch mit Sprüh­ne­bel­dü­sen auf die Mit­te des Hügels, um z.B. Blatt­ge­mü­se auch von oben befeuch­ten (und erfri­schen) zu kön­nen, da es in Grie­chen­land im Som­mer nor­ma­ler­wei­se über Mona­te nicht reg­net.
      Mein Hin­weis auf den Anbau in Natur­schutz­ge­bie­ten bezog sich auf die Tat­sa­che, dass die in Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de ent­hal­te­nen Nähr­stof­fe nicht was­ser­lös­lich sind und daher auch nicht aus­ge­wa­schen wer­den kön­nen, obwohl sie über sym­bi­on­ti­sche Vor­gän­ge den Pflan­zen in vol­lem Umfang zur Vefü­gung ste­hen. Dadurch wür­de sich Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de auch für den Gemü­se­bau in Natur­schutz­ge­bie­ten eig­nen. Es ging nicht um einen Aus­tausch von Erd­mas­sen, wie Sie sie ange­deu­tet hat­ten.
      Ich hof­fe, Ihre Fra­gen rich­tig ver­stan­den und Ihnen nütz­li­che Ant­wor­ten gege­ben zu haben und wün­sche fro­he Oster­fei­er­ta­ge.

  19. Lie­ber Herr Eisen­bach,
    Vie­len Dank für den inter­es­san­ten Vor­trag. Wo kann kann ich die wesent­li­chen Anle­ger­infor­ma­tio­nen bzw. die vor­ge­schrie­be­nen Ver­kaufs­un­ter­la­gen für den Fonds fin­den? Nach mei­nem Kennt­nis­stand müss­ten die­se vor Kauf­auf­trag zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Nähe­re Details habe ich online lei­der nicht gefun­den.
    Schö­ne Grü­ße

  20. Hal­lo Hr. Eisen­bach,
    ich habe noch eine Fra­ge. Wenn aus den bepflanz­ten Hügeln Grün­schnitt anfällt, wird der in den­sel­ben Hügel ein­ge­ar­bei­tet oder auf einen fri­schen Kom­post­hü­gel gege­ben? Und mit wel­cher Folie und wie lan­ge wird der Grün­schnitt­hü­gel abge­deckt bzw. wie oft muss man den wen­den? Besteht da die Gefahr von Fäu­li­nis? Mein Kom­post­be­reich hat lei­der einen nicht ganz opti­ma­len Platz und es ent­steht zu wenig Rot­ten­wär­me — mit einer Folie könn­te ich die Wär­me för­dern?

    Dan­ke im vor­aus für die Ant­wort.
    Herz­li­che Grü­ße
    Doris

    1. Guten Tag Doris,
      ich bit­te um Ver­zei­hung, dass ich erst jetzt dazu kom­me, Ihre Fra­ge zu beant­wor­ten.
      Ja, der Grün­schnitt kann pro­blem­los wie­der in den Hügel ein­ge­ar­bei­tet wer­den. Fri­scher, aber auc h rei­fer Kom­post soll­te immer mit einem Kom­post­vlies abge­deckt wer­den. Es gibt einen Spe­zi­al­stoff dafür (meist grün), der so gewebt ist, dass er atmungs­ak­tiv ist, aber den­noch zu viel Regen von außen abhält oder eine zu star­ke Ver­duns­tung von innen ver­hin­dert. Dar­über­hin­aus schützt das Vlies auch die an der Kom­pos­tie­rung betei­lig­ten Mikro­or­ga­nis­men vor Son­nen­ein­strah­lung. Alle Boden­le­ben­we­sen sind UV-emp­find­lich (des­halb leben sie im Boden, wo sie vor UV-Strah­lung geschützt sind). Übri­gens der Haupt­grund, war­um Pflan­zen bemüht sind, den Boden um sich her­um zu bede­cken. Das Vlies (bit­te kei­ne Plas­tik­fo­lie ver­wen­den, da sie den Hügel ersti­cken könn­te) hat kei­nen direk­ten Ein­fluss auf die Ent­wick­lung der Rot­te selbst. Die­se hängt auch kaum vom Stand­ort ab, son­dern viel­mehr von der Sau­er­stoff-Zufuhr. Um eine gere­gel­te Rot­te zu haben, muss immer genü­gend Sau­er­stoff vor­han­den sein. Daher wen­den wir das Mate­ri­al mit dem Kom­post­wen­der. Wo ein sol­ches Gerät nicht vor­han­den ist, soll­te man den Kom­post häu­fig per Hand wen­den. Der Kom­post gilt als reif, wenn nach dem Wen­den die Tem­pe­ra­tur nicht mehr wie­der ansteigt und ins­ge­samt nur ca. 5°C über der Außen­luft­tem­pe­ra­tur liegt. Bepflanz­bar (PCS-Qua­li­tät) wird der Hügel dann, wenn selbst aus­ge­sä­te oder von allei­ne kei­men­de Kräu­ter ein zügi­ges, gesun­des Wachs­tum zei­gen und wenn bei der Spa­ten­pro­be auch aus unte­ren Schich­ten kei­ne Fäul­nis­ga­se mehr ent­wei­chen. Ein Kres­se­test gibt zusätz­li­che Sicher­heit.

  21. Hal­lo Johan­nes. Ich bin wie­der mal schwer begeis­tert von Dei­nem Vor­trag. Ich hab nun schon ein paar davon gese­hen. Vor allem find ich es lobens­wert, dass Du es vegan machst. Das heisst ohne Schlacht­tier Bestand­teil. Ich wuss­te schon vie­le Jah­re, dass Gül­le und Mist ein Graus ist für die Ele­men­tar­we­sen, dass der Boden irgend­wie mit die­sem Kot zwar fer­tig wird, aber dass Nutz­tier­hal­tung viel zu viel Kot ergibt für einen Bau­ern­hof­land. Wie Du so schön gesagt hast, ist das biss­chen Kot in der frei­en Wild­lauf­bahn nicht zu ver­glei­chen mit einem Bau­ern­hof. Ich dan­ke Dir von Her­zen, dass Du die­ses “heik­le” The­ma auf­greifst und die Tier­ethik mit der Land­wirt­schaft ver­bin­dest. Des­halb möch­te ich Dein Pro­jekt för­dern. Auch dass Du eine Kryp­towàh­rung damit ver­bin­dest, ist abso­lut Zukunft. Das wer­den alle Fir­men mal so machen. Du bist ein­fach uns allen 60 Jah­re vor­aus. Da ich èber Kryp­to­wäh­run­gen Bescheid weiss, kann ich abschät­zen, dass Ihr genau auf den rich­ti­gen Damp­fer setzt. Nun zu mei­nen Fra­gen.

    Kann man auch flach gärt­nern, als Ver­ede­lungs­be­trieb? Wegen Maschi­nen­ein­satz? Statt Hügel.
    Kann ein Boden­ku­ra­tor Inves­tor die fer­ti­ge Humu­ser­de ver­kau­fen? Wenn ja, wie läuft das ab, mit abho­len und ver­mark­ten? Wer orga­ni­siert das? Wo, wie wird die Humu­ser­de ver­kauft, ange­bo­ten? Wo kann ein Hoch­beet­gärt­ner in der Schweiz jetzt Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de kau­fen? Wie­viel kos­ten Fonds­an­tei­le. Wie­viel kann, soll­te eine Ein­zel­per­son inves­tie­ren. Wie viel kos­ten 10 Meter Hügel­beet zur Ver­ede­lung. Kann ein Inves­tor sein Geld wie­der bekom­men? Oder nur die Ter­ra Libra. Oder bekommt er nur Geld, wenn er sel­ber sei­nen fer­ti­gen Humus ver­kau­fen wür­de?

    Ich möch­te im Kan­ton Luzern einen Bau­ern als Kom­post Part­ner­be­trieb fin­den, sowie ein Bau­er der die Ver­ede­lung macht. Auch wir im Gemein­schafts­gar­ten könn­ten uns sowas vor­stel­len. Nur haben wir einen dicken Haag ums Gelän­de und es könn­te bald Bau­land wer­den, wes­halb bei uns evtl. noch nicht der rich­ti­ge Ort ist. Auf jeden Fall brau­che ich einen Hand­out Zet­tel für die Bau­ern.

    Gruss Helen

    1. Lie­be Helen,
      vie­len Dank für Dein Enga­ge­ment und die Unter­stüt­zung, die Du dem ter­ra ple­na Pro­jekt bereits durch die Eröff­nung einer tele­gram-Grup­pe zukom­men lässt. Hier nun die Ant­wor­ten zu Dei­nem “Fra­gen­ka­ta­log”.

      FRAGE:
      Kann man auch flach gärt­nern, als Ver­ede­lungs­be­trieb? Wegen Maschi­nen­ein­satz? Statt Hügel.
      ANTWORT:
      Prin­zi­pi­ell nein. Das hat vie­le Grün­de. Einer davon ist ein tech­ni­scher: Wäh­rend der Ver­ede­lungs­pha­se kann es sinn­voll sein, ab und zu ein­mal den Hügel mit einem Kom­post­wen­der zu wen­den, z.B. um Wur­zeln und Ern­te­rück­stän­de der Vor­kul­tur ein­zu­ar­bei­ten. Durch das Wen­den ent­steht die Drei­ecks­form. Eine wei­te­rer Grund ist ein buch­al­te­ri­scher: die Mess­bar­keit des Volu­mens. Es muss in jedem Fall und zu jedem Zeit­punkt sicher­ge­stellt sein, dass das Volu­men der Ver­de­lungs­hü­gel bekannt und leicht mess­bar ist. Das geht am bes­ten, wenn das Mate­ri­al als drei­ecki­ger Hügel erhal­ten bleibt. Der drit­te Grund ist mikro­bio­lo­gi­scher Art: Das Ent­ste­hen von Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de bedingt nach unse­ren bis­he­ri­gen Erkennt­nis­sen eine gewis­se “kri­ti­sche Mas­se”. Beim Kul­ti­vie­ren von Flach­bee­ten kann die Höhe des PCS unter Umstän­den zu gering sein.
      Der vier­te Grund ist anbau­tech­ni­scher Natur und liegt in der Vor­züg­lich­keit der Hügel­beet­form bei Früh- und Spät­frös­ten sowie der bes­se­ren Wirk­sam­keit der Son­nen­strah­len, wenn die­se im rech­ten Win­kel auf die Erd­ober­flä­che tref­fen. Hin­zu kommt eine etwas grö­ße­re bepflanz­ba­re Flä­che im Ver­gleich zur Flach­beet­kul­tur. In begrün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len kann man einer Abfla­chung der para­bel­ähn­li­chen Hügel­form zustim­men, wenn für das Bepflan­zen und Ern­ten aus betriebs­wirt­schaft­li­chen Grün­den Maschi­nen ein­ge­setzt wer­den müs­sen. In einem sol­chen Fall muss die Form eines Tra­pe­zes ein­ge­hal­ten wer­den, um das Volu­men rich­tig bestim­men zu kön­nen, und es muss eine aus­rei­chen­de Höhe (ca. 40 cm) gewähr­leis­tet sein.

      FRAGE:
      Kann ein Boden­ku­ra­tor Inves­tor die fer­ti­ge Humu­ser­de ver­kau­fen? Wenn ja, wie läuft das ab, mit abho­len und ver­mark­ten? Wer orga­ni­siert das? Wo, wie wird die Humu­ser­de ver­kauft, ange­bo­ten?
      ANTWORT:
      Ja, ein Boden­ku­ra­tor, der neben sei­nen Fonds­an­tei­len (ter­ra pars) auch über eine ent­spre­chen­de Anzahl an ter­ra libra Ein­hei­ten ver­fügt, kann sei­ne “Anwart­schaft auf Voll­ei­gen­tum von Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de” in ein “Bezugs­recht” umwan­deln kann, indem er sei­nen ter­ra ple­na Gut­schein (1 ter­ra ple­na = 1 ter­ra pars + 2 ter­ra libra) beim Fonds ein­löst und um Aus­lie­fe­rung an einen Ort sei­ner Wahl bit­tet. Wenn der Boden­ku­ra­tor Humu­ser­de bezieht, erhält er die für den Bezug not­wen­di­gen ter­ra libra Ein­hei­ten wie­der auf sein ter­ra ple­na Kon­to gut­ge­schrie­ben. Dies kann für spä­te­re Zei­ten ein­mal sehr wich­tig und attrak­tiv sein. Aber auch schon jetzt könn­te man mit ter­ra libra z.B. das Gemü­se, das auf Humu­ser­de-Ver­de­lungs­hü­geln wächst, bezah­len. Spä­ter wer­den sicher vie­le wei­te­re Berei­che, in denen man ter­ra libra als Zah­lungs­mit­tel ein­set­zen kann, hin­zu­kom­men. Der gro­ße Vor­teil dabei liegt dar­in, dass jede ter­ra libra Ein­heit durch je ein hal­bes Kilo tat­säch­lich ent­stan­de­ne Humu­ser­de gedeckt ist. Dabei spielt es kei­ne Rol­le, wo die­ses hal­be Kilo Humu­ser­de ent­stan­den ist. In dem Moment, wo ein Boden­ku­ra­tor von seim Bezugs­recht Gebrauch macht, kann er frei über die Ver­wen­dung “sei­ner” Humu­ser­de ver­fü­gen. Er kann sie selbst gar­ten­bau­lich oder land­wirt­schaft nut­zen, oder auch ver­kau­fen. Er kann aber auch schon sei­ne Bezugs­rech­te (ter­ra ple­na) an Drit­te ver­äu­ßern oder sei­ne Anwart­schaf­ten (ter­ra pars). Wenn er die Humu­ser­de bezie­hen möch­te, mel­det er das beim ter­ra ple­na Fonds zusam­men mit der Anga­be des gewünsch­ten Über­nah­me­orts an. Der Fonds infor­miert dann den nächst­ge­le­ge­nen Ver­de­lungs­be­trieb, der über attes­tier­te Humu­ser­de ver­fügt, dass die­se an einen Boden­ku­ra­tor her­aus­zu­ge­ben ist. Der Ver­ede­lungs­be­trieb kann dann das dar­auf wach­sen­de Gemü­se in aller Ruhe abern­ten, denn zwi­schen dem Antrag auf Aus­lie­fe­rung an den Boden­ku­ra­tor und des­sen Erfül­lung dür­fen ver­ein­ba­rungs­ge­mäß bis zu 12 Mona­te lie­gen. Für mög­li­che Ver­pa­ckungs- und Trans­port­kos­ten kommt der Boden­ku­ra­tor auf. Er erhält dann eine Rech­nung über den Mate­ri­al­wert vom dem­je­ni­gen PCS-Bereit­stel­ler, von dem das Aus­gangs­ma­te­ri­al für die ent­stan­de­ne Humu­ser­de stamm­te, sowie vom ter­ra ple­na Fonds für die ihm bei der Ein­lö­sung über­tra­ge­nen ter­ra libra Ein­hei­ten, die sym­bo­lisch den durch den Ver­ede­lungs­pro­zess über den Mate­ri­al­wert hin­aus ent­stan­de­nen Mehr­wert für das Kli­ma, die Qua­li­tät der dar­auf wach­sen­den Pflan­zen und die Wie­der­erlan­gung der nach­hal­ti­gen natür­li­chen Frucht­bar­keit unse­rer Böden aus­ge­drü­cken.

      FRAGE:
      Wo kann ein Hoch­beet­gärt­ner in der Schweiz jetzt Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de kau­fen? Wie­viel kos­ten Fonds­an­tei­le? Wie­viel kann, soll­te eine Ein­zel­per­son inves­tie­ren? Wie viel kos­ten 10 Meter Hügel­beet zur Ver­ede­lung?
      ANTWORT:
      Zur Zeit gibt es in der Schweiz noch kei­nen Ver­ede­lungs­be­trieb und somit auch noch kei­ne Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de. Der nächst­ge­le­ge­ne Ver­ede­lungs­stand­ort befin­det sich kurz hin­ter Schaff­hau­sen auf der deut­schen Sei­te des Boden­sees. Man kann aber Humu­ser­de bestel­len, in dem man eine Ein­la­ge in den ter­ra ple­na Fonds tätigt und damit die Ent­ste­hung von Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de ins Gang set­zen hilft. Ein Kilo­gramm Humu­ser­de kos­tet zur Zeit 0,34 EUR. Eine Ein­la­ge soll­te in Anbe­tracht des Bear­bei­tungs­auf­wan­des min­des­tens 100 EUR betra­gen, nach oben sind aller­dings kei­ne Gren­zen gesetzt. Um in einer Regi­on, in der bis­lang noch kei­ne Humu­ser­de-Ver­ede­lung statt­fin­det, den Vor­gang zu initia­li­sie­ren, soll­ten min­des­tens 1000 EUR ein­ge­setzt wer­den, da dies in etwa den Humu­ser­de-Äqui­va­len­ten ent­spricht, die bei der Ver­ede­lung eines ca. 10 m lan­gen Hügel­bee­tes aus PCS (Aus­gangs­ma­te­ri­al für die Ent­ste­hung von Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de) ent­ste­hen.

      FRAGE:
      Kann ein Inves­tor sein Geld wie­der bekom­men? Oder nur die Ter­ra Libra. Oder bekommt er nur Geld, wenn er sel­ber sei­nen fer­ti­gen Humus ver­kau­fen wür­de?
      ANTWORT:
      Ja, ein/e Bodenkurator/in kann sein/ihr Geld wie­der­be­kom­men, aber nicht vom ter­ra ple­na Fonds — der das Geld ja nicht hor­tet, son­dern sofort für die Bereit­stel­lung von PCS an die Ver­ede­lungs­be­trie­be inves­tiert — , son­dern über den “Markt”. Das bedeu­tet, dass ein Boden­ku­ra­tor, wenn er einen Inter­es­sen­ten fin­det, ent­we­der sei­ne Fonds­an­tei­le (ter­ra pars = Anwart­schaft auf Humu­ser­de) oder sei­ne ein­lös­ba­ren Gut­schei­ne (ter­ra ple­na = Bezugs­rech­te) oder aber die ein­ge­lös­te Men­ge Humu­ser­de selbst ver­kau­fen kann. Da er bei attes­tier­tem Abschluss der Ver­ede­lungs­pha­se auto­ma­tisch ter­ra libra zuge­teilt bekommt, kann er auch ter­ra libra Coins ver­kau­fen, soll­te sich deren Ver­wen­dung für einen frie­den­stif­ten­den, natur­wert­ba­sier­ten und gesun­de Wer­te schaf­fen­den Zah­lungs­ver­kehr ein­mal eta­blie­ren. Für das Auf­fin­den poten­ti­el­ler Käu­fer all des­sen wer­den dem­nächst ent­spre­chen­de elek­tro­ni­sche Platt­for­men den Boden­ku­ra­to­ren und ‑kura­to­rin­nen eine gro­ße Hil­fe sein. Wir wer­den über die ver­schie­de­nen mit dem ter­ra ple­na in Ver­bin­dung ste­hen­den Foren sowie unse­ren News­let­ter bekannt­ge­ben, sobald für die oben beschrie­be­nen Ein­hei­ten (ter­ra pars, ter­ra ple­na, ter­ra libra, Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de) Ver­äu­ße­rungs­mög­lich­kei­ten über ele­kro­ni­sche Platt­for­men ein­ge­rich­tet wer­den konn­ten. Bis­lang geht eine Ver­äu­ße­rung nur über den per­sön­li­chen Kon­takt des Boden­ku­ra­tors zu mög­li­chen Inter­es­sen­ten.

  22. Lie­ber Herr Dr. Eisen­bach,
    vie­len Dank für den sehr infor­ma­ti­ven und span­nen­den Vor­trag!
    Blei­ben die posi­ti­ven Eigen­schaf­ten der bio­zy­klisch-vega­nen Humu­ser­de auch in den gegen Ende Ihrer Prä­sen­ta­ti­on gezeig­ten Ver­ti­kal­bee­ten erhal­ten? Oder braucht es dann doch ein grö­ße­res Volu­men?
    Falls das Volu­men im Ver­ti­kal­beet aus­reicht — wie sieht es mit Bal­kon­käs­ten aus? Das Sub­strat kann sich ja v.a. auf Süd­bal­ko­nen im Som­mer doch sehr stark auf­hei­zen, und im Win­ter kann der Kas­ten durch­frie­ren.
    Ein gro­ßes Dan­ke­schön für Ihre wert­vol­le Arbeit und herz­li­che Grü­ße
    Uschi Mäck­le

    1. Lie­be Frau Mäck­le,
      die posi­ti­ven Eigen­schaf­ten von Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de blei­ben auch in Ver­ti­kal­bee­ten wirk­sam. Wenn das sich dar­in befind­li­che Sub­strat Humu­ser­de ist, bleibt es Humu­ser­de, sofern das Volu­men der Ver­ti­kal­bee­te eine rein sym­bi­on­tisch gesteu­er­te Nähr­stoff­auf­nah­me der Pflan­zen ermög­licht. Selbst wenn das Boden­le­ben in der Humu­ser­de durch Pha­sen der Tro­cken­heit oder durch Frost vor­rü­ber­ge­hend ruhen muss, so wird sich wie in der Natur das leben­di­ge Mit­ein­an­der von Pflan­zen­wur­zel und Mikro­or­ga­nis­men, das soge­nann­te Rhizobi­om, wie­der ein­stel­len, sobald die Vor­aus­set­zun­gen dazu wie­der gege­ben sind (Feuch­tig­keit und Tem­pe­ra­tur).
      Dan­ke für Ihre unter­stüt­zen­den Wor­te und noch eine fro­he, auf­bau­en­de und erkennt­nis­rei­che Oster­zeit!
      Johan­nes Eisen­bach

  23. Hal­lo, da habe ich nun mei­ne Fra­ge, wie es aus­sieht mit dem Boka­s­hi-Eimer… Sind die­se Mikro­or­ga­nis­men unter­stüt­zend? Sie sol­len ja eigent­lich das Boden­le­ben för­dern. Wenn mein Boka­s­hi-Eimer “fer­tig” war habe ich ihn auf eine lee­re Ecke im Gar­ten geleert, mit etwas Erde und einem Kübel abge­deckt und dann nach ein paar Mona­ten den Hau­fen in ein Beet ein­ge­ar­bei­tet. Manch­mal sind noch Pflan­zen­res­te erkenn­bar, aber ins­ge­samt habe ich den Ein­druck, dass die Bee­te in mei­nem Gar­ten (und auch die Erde in den Pflanz­kü­beln) dunk­ler und krü­me­li­ger gewor­den ist. Zumin­dest wurm­tech­nisch ist in mei­nen Bee­ten und Kübeln viel los, aber Mikro­or­ga­nis­men sind halt nicht gut mit blo­ßem Auge erkenn­bar.

    1. Hal­lo, dan­ke für die­se Fra­ge. Boka­s­hi ist das Ergeb­nis einer anae­ro­ber Fer­men­ta­ti­on. Damit es Bestand­teil des in natür­li­chen Böden anzu­tref­fen­den Boden­le­bens wer­den kann, bedarf es noch einer gewis­sen Umwand­lung. Die Tat­sa­che, dass sich bei Ihnen vie­le Regen­wür­mer ein­ge­stellt haben, zeigt, dass sich in ihrem Boka­s­hi-Eimer noch ein recht hoher Bestand­teil an “unver­dau­ter” orga­ni­scher Sub­stanz befun­den hat. Regen­wür­mer mögen es beson­ders gern, wenn sie fri­sche orga­ni­sche Mate­ria­li­en mit hohem Feuch­tig­keits­ge­halt ver­ar­bei­ten dür­fen (z.B. nas­se Laub­schicht = idea­le Bedi­nun­gen für die Ansied­lung von Regen­wür­mern). Sie schrei­ben ja selbst, dass manch­mal noch Pflan­zen­res­te erkenn­bar sind. Das bedeu­tet, dass wir uns hier noch ganz am Anfang der mikro­biel­len Abbau­pha­se befin­den.

  24. Sehr geehr­ter Dr. Eisen­bach,

    ich habe völ­lig begeis­tert Ihrem Vor­trag gelauscht.
    Was für unfass­bar wich­ti­ge Erkennt­nis­se Sie machen und gemacht haben! Es klingt alles so logisch und ich möch­te den Fond sehr ger­ne unter­stüt­zen!
    Mei­ne Fra­ge wäre jetzt auch gewe­sen, wie es sich mit Wurm­kom­post ver­hält, aber das haben Sie wei­ter oben schon beant­wor­tet. Bei mei­ner letz­ten Wurm­kis­ten-Ern­te habe ich nach 6 Mona­ten gan­ze 12 Liter luf­ti­ge Wurm­er­de ern­ten kön­nen.
    Da ich seit kur­zem das ers­te Mal einen eige­nen Bal­kon habe, wer­de ich ein­fach mal expe­ri­men­tie­ren und einen Kübel Wurm­er­de bepflan­zen. Wahr­schein­lich muss ich immer wie­der Erde dran­ge­ben, weil sich alles noch ver­än­dert, das neh­me ich aus Ihren Aus­füh­run­gen auch mit. Aber mir scheint es viel sinn­vol­ler, an gehalt­vol­ler Humu­ser­de zu „arbei­ten“, als jetzt säcke­wei­se Erde aus dem Bau­markt zu holen.

    Herz­li­chen Dank für Ihre so so wich­ti­ge Arbeit!
    Ich schaue mir gleich den Fond an, Sie haben eine enga­gier­te Unter­stüt­ze­rin mehr!

    Vie­le Grü­ße aus Hes­sen 🙂

    1. Sehr geehr­te Frau Wild,
      dan­ke für Ihre Nach­richt. Ich wün­sche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer “Humu­ser­de-Arbeit”. Sie kön­nen sich gern auch ein­mal mit dem ter­ra ple­na Fonds in Ver­bin­dung set­zen, denn neben den beschrie­be­nen Akteu­ren am ter­ra ple­na Pro­jekt (Boden­ku­ra­to­ren, Inku­ba­to­ren, Ver­ed­ler, Alli­anz) gibt es auch noch die nicht min­der wich­ti­ge Grup­pe der Humu­ser­de-Bot­schaf­ter. Als sol­cher kön­nen Sie dazu bei­tra­gen, das Pro­jekt bekann­ter zu machen. Gleich­zei­tig bie­tet der Fonds aber auch einen Aus­gleich für die von den Humu­ser­de-Bot­schaf­tern und Bot­schaf­te­rin­nen ein­ge­setz­te Zeit und Mühe, die Zusam­men­hän­ge rund um das The­ma der Wie­der­erlan­gung der natür­li­chen Frucht­bar­keit unse­rer Böden ande­ren auf­ge­schlos­se­nen Men­schen gegen­über zu ver­mit­teln.
      Ich wün­sche Ihnen noch einen schö­nen Oster­mon­tag und bit­te um Nach­sicht, dass es so lan­ge gedau­ert hat, bis ich mich gemel­det habe. Ich hat­te in der Woche vor der Kar­wo­che ein Kom­post­se­mi­nar hier im Bio­cy­clic Park in Kala­ma­ta (https://sites.google.com/biocyclic-network.net/workshopphytoponiccomposting/%CE%B1%CF%81%CF%87%CE%B9%CE%BA%CE%AE-%CF%83%CE%B5%CE%BB%CE%AF%CE%B4%CE%B1) und in der ver­gan­ge­nen Woche muss­ten wir den Vor­ga­ben der Natur fol­gend flei­ßig Aus­sä­en, Pflan­zen und PCS ver­la­den.
      Herz­li­che Grü­ße ins Hes­sen­land!

  25. Hal­lo Johan­nes Eisen­bach,
    ich bin fas­zi­niert über die Zusam­men­hän­ge und die Mög­lich­kei­ten! Es ist wie­der ein Teil für “Wir kön­nen auch anders” und es ist so wich­tig. Toll, dass es schon einen Fonds gibt und die­ses Pro­jekt auch unter­sucht ist, Fak­ten zeigt und über­zeugt.
    Ich wür­de ger­ne in mei­nem Gar­ten und in den Ter­ras­sen-Hoch­bee­ten star­ten, Humu­ser­de ent­ste­hen zu las­sen. Gibt es eine Anlei­tung? Ich bin mir nicht sicher, ob ich es aus­rei­chend durch­drun­gen habe.
    Dan­ke für die­sen tol­len Vor­trag! Fut­ter für mein Hirn : )
    Lie­be Grü­ße, Anke

    1. Hal­lo Anke,
      ja, es gibt einen “Ver­ede­lungs­leit­fa­den”, den man bei der BHS Bio­cy­clic Humus Soil GmbH oder beim Bio­cy­clic Park in Kala­ma­ta anfor­dern kann.
      Ihre Fra­ge gibt mir Anlass, dar­auf hin­zu­wei­sen, dass es über­aus sinn­voll ist, sich auch als “Klein­ver­ed­ler” beim ter­ra ple­na Fonds regis­tie­ren zu las­sen. Frei nach dem so tref­fen­den Mot­to von Bir­git Schatt­ling “Jeder Meter zählt” wür­de ich gern ergän­zen: “Jedes Kilo­gramm Humu­ser­de zählt”. Da kommt es auf jeden an, der mit­macht, wenn man bedenkt, dass wir mit der Ent­ste­hung von Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de dazu bei­tra­gen, unse­re Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on im Sin­ne einer bio­zy­klisch-vega­nen Land­wirt­schaft unab­hän­gig von der (Massen-)Schlachttierhaltung und der Ver­wen­dung tie­ri­scher Exkre­men­te zu machen und gleich­zei­tig über das ter­ra ple­na Pro­jekt die Grund­la­ge für ein neu­es, natur­ge­setz­li­ches, frie­dens­stif­ten­des und gesun­de Wer­te schaf­fen­des Wirt­schaf­ten legen. Jedes wo auch immer ent­stan­de­ne Kilo­gramm Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de hilft prin­zi­pi­ell, in Zukunft eine Wäh­rung schaf­fen zu kön­nen, die auf einem blei­ben­den Natur­wert basiert. Die zusam­men mit der Bestä­ti­gung, dass sich irgend­wo auf die­ser Welt Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de gebil­det hat, in Umlauf gebrach­ten ter­ra libra Ein­hei­ten ste­hen ja für den durch den Ver­ede­lungs­vor­gang ent­ste­hen­den Mehr­wert für Kli­ma, Umwelt, Gesund­heit und Gesell­schaft und stel­len eine hand­hab­ba­re Grö­ße dar, die spä­ter viel­leicht ein­mal ein belieb­tes Zah­lungs­mit­tel wird, weil damit erst­mals eine Deckung ver­bun­den wäre, die nicht wie z.B. bei Gold auf Raub­bau, Aus­beu­tung und Gier beruht, son­dern auf etwas, das wir der über Jahr­tau­sen­de geschun­de­nen Natur wie­der zurück­ge­ben und mit dem wir im Ein­klang mit der Natur ste­hen­de, blei­ben­de Wer­te schaf­fen kön­nen. Eine Betei­li­gung am ter­ra ple­na Fonds stellt ja auch schon jetzt einen siche­ren Wertauf­be­wah­rungs­ort dar, wenn man bedenkt, dass selbst, wenn man nicht selbst Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de bezie­hen möch­te, das dar­in ange­leg­te Geld mit Sicher­heit nicht zur Pro­duk­ti­on von Waf­fen von Gen­tech­nik miss­braucht wer­den kann, son­dern ein­zig der Rege­ne­ra­ti­on der mit dem Men­schen in Ver­bin­dung ste­hen­den Natur zuge­führt wird.
      In die­sem Sinn noch einen schö­nen Oster­mon­tag und bes­te Grü­ße,
      Johan­nes

  26. Wow!
    Ich habe schon von eine Ahnung von einem ande­ren Vor­trag­ner bekom­men, doch mit Ihrer Erklä­rung habe ich es wirk­lich begrif­fen! In die­sen Wert zu inves­tie­ren ist ein­fach nahe­lie­gend. Bit­te infor­mie­ren Sie wei­ter.
    Wie ich als Hob­by­gärt­ne­rin in Karls­ru­he dazu bei­tra­gen kann, möch­te ich noch erschlie­ßen..
    DANKE, ALLES GUTE!
    Imke

    1. Lie­be Imke,
      vie­len Dank für Ihren Kom­men­tar. Viel­leicht birgt ja die obi­ge Ant­wort auf die Fra­ge von Anke schon ein paar Hin­wei­se, wie man sich als Hob­by­gärt­ne­rin in das ter­ra ple­na Pro­jekt ein­brin­gen und zu des­sen Ent­wick­lung bei­tra­gen kann.
      Herz­li­che Grü­ße,
      Johan­nes

  27. Guten­Abend Herr Eisen­bach,
    ich habe mir den sehr inter­es­san­ten Vor­trag gleich zwei­mal ange­hört, weil es doch recht viel Info am Stück war, auch wenn mir vie­les nicht ganz fremd war.
    Was sich mir aber nicht erschließt: woher bekom­men die Gemü­se­pflan­zen über all die vie­len Jah­re — da war mal von einem 20 jäh­ri­gen Beet die Rede, oder? — ihre Nähr­stof­fe, wenn ich doch mit dem Abern­ten Stof­fe ent­neh­me und nichts mehr zufüh­re. Das hört sich so nach einem Per­pe­tu­um Mobi­le an? Oder ist mir eine Info bei all dem Input durch die Lap­pen gegan­gen ?

    Ach und unter der Sei­te Stand­or­te Bio­cy­kli­scher Humu­ser­de — Ver­ed­lung Qued­lin­burg kom­men nur sehr befremd­li­che, beklem­men­de Infos die man nicht gele­sen haben möch­te.

    Grü­ße Ange­la

    1. Lie­be Ange­la, bit­te gebe die Inter­net-Quel­le an. Johan­nes Eisen­bach kom­men­tier­te heu­te Mor­gen:

      “Hal­lo Frau Kir­cher,
      mir geht es ähn­lich wie Bea­te Ren­ner und kann kei­nen the­men­be­zo­ge­nen “Ein­trag” zu Qued­lin­burg fin­den. Ich hat­te die Stadt Qued­lin­burg in mei­nem Vor­trag erwähnt, da es dort eine Per­son gibt, die in ihrem Stadt­gar­ten im Innen­hof ihres Anwe­sens auf PCS Gemü­se anbaut, um es zu Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de zu ver­edeln. Ob dar­über etwas im Inter­net steht, wage ich zu bezwei­feln.”

      Johan­nes hat gera­de zu viel zu tun mit den Som­mer­pflan­zun­gen sowie Abfül­lung der Humu­ser­de. Er wird die Fra­gen noch beant­wor­ten, nur nicht sofort.
      Lie­be Grü­ße
      Bir­git

    2. Lie­be Frau Kir­cher,
      ich bin Ihnen immer noch eine Ant­wort zu Ihrer Fra­ge bezüg­lich der Her­kunft der Nähr­stof­fe auf Humu­ser­de­bee­ten, die 20 Jah­re und älter sind. Hier­bei müs­sen wir zunächst zwi­schen Nähr­stof­fen unter­schei­den, die die Pflan­ze direkt oder indi­rekt aus der Atmo­phä­re erhält, wie Stick­stoff und Koh­len­stoff, und den­je­ni­gen, die aus dem Boden stam­men, zu denen neben Kali und Magne­si­um ins­be­son­de­re die soge­nann­ten Mikro­nähr­stof­fe zäh­len. In Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de legen alle Nähr­stoff in nicht-was­ser­lös­li­cher Form vor. Damit die Pflan­ze sie auf­neh­men kann, bedarf es des Zusam­men­spiels mit unzäh­li­gen spe­zia­li­sier­ten Mikro­or­ga­nis­men. Fin­den die­se in der Nähe der Pflan­zen­wur­zel hin­rei­chend gute Wachs­tums­be­di­nun­gen vor, ver­sor­gen sie die Pflan­ze mit allem, was die Pflan­ze “abruft”. Auf­grund der gro­ßen Men­ge an ehe­mals orga­ni­scher Sub­stanz steht in Humu­ser­de eine viel­fach höhe­re Men­ge an Mikro­nähr­stof­fen zur Ver­fü­gung als dies in “nor­ma­lem” Boden in der Regel der Fall ist. Der Vor­rat an Mikro­nähr­stof­fen dürf­te selbst bei inten­si­ver Bewirt­schaf­tung der Hügel über Jahr­zehn­te rei­chen. Hin­zu kommt, dass der Vor­rat an Mikro­nähr­stof­fen auch wäh­rend der Ver­ede­lungs­pha­se immer wie­der durch Ein­ar­bei­ten von Wur­zeln, Ern­te­rück­stän­den oder Mulch ange­ho­ben wird, sodass eine Erschöp­fung der Vor­rä­te in noch wei­te­re Fer­ne rückt. Die ältes­te Humu­ser­de, die wir im Bio­cy­clic Park in Kala­ma­ta bewirt­schaf­ten, ist bereits 23 Jah­re alt. Seit 20 Jah­ren kul­ti­vie­ren wir dar­auf unun­ter­bro­chen Gemü­se, ohne jed­we­de Zuga­be von Dün­ger und bei gleich­zei­tig kon­ti­nu­ier­lich stei­gen­den Erträ­gen. Bis jetzt kön­nen wir kei­ner­lei Anzei­chen von Nähr­stoff­de­fi­zi­ten erkenn­nen. Im Gegen­teil, die­ser Hügel ist der ertrags­stärks­te auf dem gesam­ten Betrieb. Den Haupt­nähr­stoff, den jede Pflan­ze zum Wach­sen braucht, Stick­stoff, erhal­ten die Pflan­zen dabei aus der Luft, bereit­ge­stellt durch eine beson­de­re Bak­te­ri­en­art, die Azo­to­bac­ter, die Luft­stick­stoff bin­den und den Pfan­zen in ver­än­der­ter Form zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen. Da dies viel Ener­gie benö­tigt, las­sen sich die­se Bak­te­ri­en im Gegen­zug von den Pflan­zen mit ener­gie­hal­ti­gen Zucker­ver­bin­dun­gen “füt­tern”. Daher die auf­fal­lend hohen Erträ­ge der auf Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de wach­sen­den Pflan­zen.

      1. Guten Abend Herr Eisen­bach
        Vie­len Dank für Ihre aus­führ­li­che Ant­wort. Das war wie­der sehr auf­schluss­reich. Wir ver­wen­den in unse­rem Gemü­se­gar­ten alle Jah­re unse­ren eige­nen Kom­post. Trotz alle­dem haben die Stark­zeh­rer wie Kohl­ar­ten ein Pro­blem genü­gend Nähr­stof­fe zu haben. Wenn das bei ihrem Hügel­beet so toll funk­tio­niert, dann freue ich mich mit Ihnen und wün­sche wei­ter­hin gutes Gelin­gen und maxi­ma­le Ern­te­er­trä­ge.
        Mit freund­li­chen Grü­ßen, Frau Kir­cher

  28. Sehr geehr­ter Dr. Eisen­bach,
    Wenn ich in die­sen Fond inves­tie­re, Lie­fe­rung in die Schweiz mög­lich?
    Und noch eine Fra­ge. Muss die gan­ze Erde im Hoch­beet aus­ge­tauscht wer­den, oder gibt es eine unge­fäh­re cm Tie­fe, dass ihre Erde funk­tio­niert.
    Herz­li­chen Dank
    Rebec­ca

    1. Sehr geehr­te Frai Hür­li­mann,
      ent­schul­di­gen Sie bit­te mei­ne ver­spä­te­te Rück­mel­dung. Da wir im Bio­cy­clic Park im Rah­men der Humu­ser­de-Ver­ede­lung auch Gemü­se anbau­en und dar­über hin­aus mit den bio­zy­klisch-vegan zer­ti­fi­zier­ten Erzeu­gern in Grie­chen­land und Zypern koope­rie­ren, kam ich noch nicht dazu, alle Fra­gen recht­zei­tig zu beant­wor­ten. Ich bedan­ke mich viel­mals für Ihr Ver­ständ­nis.
      Prin­zi­pi­ell ist eine Lie­fe­rung in die Schweiz aus einem ande­ren Land mög­lich. Bit­te beden­ken Sie jedoch, dass dann erheb­li­che Trans­port­kos­ten anfal­len. Daher wäre es sinn­voll, wenn es dem­nächst auch in der Schweiz Humu­ser­de-Ver­ed­ler gäbe, so dass Sie Bioz­ky­li­sche Humu­ser­de orts­nah bezie­hen kön­nen. Im Sep­tem­ber habe ich dazu Gesprä­che mit einer Schwei­zer Initia­tiv­grup­pe. Wenn Sie den News­let­ter des ter­ra ple­na Fonds abbon­nie­ren, wer­den Sie zeit­nah über die dort statt­fin­den­de Ent­wick­lung infor­miert.
      Wenn Sie bereits ein gut “funk­tio­nie­ren­des” Hoch­beet haben, ist es nicht erfor­der­lich, die alte Erde kom­plett aus­zu­tau­schen. Es soll­te nach mei­ner Ein­schät­zung aber schon eine Schicht von 30 cm mit Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de auf­ge­bracht wer­den.
      Mit bes­ten Grü­ßen,
      Johan­nes

  29. Sehr geehr­ter Hr.Dr.Eisenbach,
    sehr beein­druckt und erhellt habe ich gera­de ihren Vor­trag been­det.
    Mei­ne Fra­ge bezieht sich auf das Dün­gen mit dem Boka­s­hi-Sys­tem: Ist der gewon­ne­ne Saft dann eben­so con­tra­pro­duk­tiv für die Pflan­zen, da der Inhalt und die Dosie­rung u.U. nicht pas­send ist für die Pflan­ze und die Pflan­ze pas­siv bleibt? Sind die fes­ten Antei­le des Bokas­his dann wert­vol­ler als eine Art „Frühphase“von Humus zu verarbeiten?z.B. dar­über eine Art Gründün­gung im ers­ten Jahr drü­ber­zu­pflan­zen?
    Vie­len herz­li­chen Dank!
    Jut­ta Gru­now aus Mün­chen

    1. Sehr geehr­te Frau Gru­now,
      bit­te ent­schul­di­gen Sie mei­ne ver­spä­te­te Rück­mel­dung.
      Wenn in dem Saft was­ser­lös­li­che Nähr­stof­fe in Form von Nähr­sal­zen ent­hal­ten sind, kann es zu einer Deak­ti­vie­rung der natür­li­chen Nähr­stoff­an­eig­nungs­me­cha­nis­men der Pflan­ze kom­men. Dies bedeu­tet nicht, dass sie geschä­digt wird, denn sie wird ja mit Nähr­stof­fen ver­sorgt. Ver­siegt jedoch die flüs­si­ge Nähr­stoff­quel­le, dürf­ten sich Man­gel­er­schei­nun­gen rela­tiv schnell zei­gen, bis die Pflan­ze wie­der auf Fest­kost “umschal­tet”. Dies gilt für alle trie­bi­gen Säf­te, so auch z.B. für Bren­nes­sel­jau­che.
      Bes­te Grü­ße

  30. Sehr geehr­ter Dr. Eisen­bach,

    vie­len dank für Ihren Vor­trag.

    Mei­ne Fra­ge zielt auf die “kri­ti­sche Mas­se” für die Poduk­ti­on oder Ver­ede­lung? Und was ist damit gemeint die Men­ge an vege­nen Früh­kom­post oder die Men­ge an Pflan­zen­fa­mi­li­en?

    Kann ich ein vor­han­de­nes Beet (Gemisch aus Ton-Lehm-Erde auf grund­la­ge von natür­lich vor­kom­men­den, vor­han­de­nen sau­rem orga­ni­schem Sub­strat unter­ge­mischt) durch Misch­kul­tur und Viel­falts­pflan­zung, Gründün­gung, Pflan­zen­res­ten, Mulch und anfäng­lich Brenn­nes­sel­jau­che zu einem Dau­er­hu­mus Beet auch in ca. 5 Jah­ren brin­gen?

    Ich dan­ke Ihnen für Ihre Rück­mel­dung ob das mög­lich ist, oder ob ich wie Oben beschrie­ben durch Grün­kom­post u.s.w Dau­er­hu­mus ent­wi­ckeln soll­te.

    Dan­ke und aller herz­lichs­te Grü­ße
    Mai­ke

    1. Hal­lo Mai­ke,
      mit “kri­ti­scher Mas­se” ist die Men­ge an Phy­to­po­ni­schem Kom­post­sub­strat, dem Aus­gangs­ma­te­ri­al für die Ent­ste­hung von Humu­ser­de, gemeint. Die Fra­ge zu dem vor­han­de­nen Beet kann ich defi­ni­tiv nicht beant­wor­ten, da ich weder das von Ihnen erwähn­te sau­re orga­ni­sche Sub­strat, noch Ihren Misch­an­bau ken­ne. Allein die Tat­sa­che, dass Sie Bren­nes­sel­jau­che ein­set­zen, kann zu einer Ver­lang­sa­mung des Ver­er­dungs­vor­gangs füh­ren. Auch ent­steht Humu­ser­de nicht durch Zuga­be von Erde, son­dern ist das Ergeb­nis eines all­mäh­li­chen Sub­sti­tu­ti­ons­pro­zes­ses ehe­mals orga­ni­scher Sub­stanz durch Stoff­wech­sel­pro­duk­te sym­bi­on­ti­scher Her­kunft. Ich hof­fe Ihnen mit die­ser Aus­füh­rung wei­ter­ge­hol­fen zu haben.
      Herz­li­che Grü­ße,
      Johan­nes Eisen­bach

  31. Falls über­se­hen (ges­tern 13:02), 2. Ver­such:

    Hier ist ein gro­ßer Visio­när am Wer­ke! Die „Zei­ten­wen­de“, die wir gera­de erle­ben geht davon lei­der gera­de in ande­re Rich­tung…

    Habe lei­der initi­al die ver­mut­lich gege­be­ne Erklä­rung zum zen­tra­len Begriff „Phy­to­po­ni­sches Kom­post­sub­strat (PCS)“ nicht mit­ge­schnit­ten. – Was heißt phy­to­po­nisch?

    Ohne es zu wis­sen habe ich über meh­re­re Jah­re unter einem GANZ ande­ren Fokus so etwas ähn­li­ches wie Dau­er­hu­mus-Pro­duk­ti­on betrie­ben: Im soge­nann­ten „Was­ser­ma­nage­ment-Expe­ri­ment“ [https://www.allmende-kontor.de/der-garten/projekte/wassermanagement/] ging es um die Fra­ge, wel­cher Boden­zu­schlags­stoff even­tu­ell die Was­ser­hal­te­ka­pa­zi­tät der Erde opti­mie­ren kön­ne. Unge­plan­ter­wei­se wur­de (statt der dafür aus­ge­such­ten Erde mit einem „nor­ma­len“ initia­len Kom­post­an­teil, die durch unglück­li­che Umstän­de nicht gelie­fert wur­de) als Grund­sub­strat in die­sem Ver­such rei­ner Grün­schnitt­kom­post ver­wen­det, weil der alter­na­tiv am Ort zur Ver­fü­gung stand. Die Grö­ße des Pro­jek­tes (10m²-Beet mit (nur) rund 25 cm initia­ler Sub­strat­hö­he, also rund 2500 Liter Erd­in­halt [das Beet ist auf­ge­baut wie ein über­di­men­sio­nier­ter Blu­men­kas­ten und hat einen rie­si­gen Was­ser­spei­cher, wo „nor­ma­le“ Hoch­bee­te ihre Rot­teschich­te haben, daher so gerin­ge Sub­strat­schicht]) kommt der not­wen­di­gen „kri­ti­schen Mas­se“ dadurch aber viel­leicht näher als der Pflanz­topf in der obi­gen Fra­ge von Gud­run K‑B?)
    Durch Boden-Unter­su­chun­gen in meh­re­ren auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren habe ich ein robus­tes Zah­len­ma­te­ri­al, dass in die­sem über alle Jah­re des Ver­suchs stets ganz­jäh­rig bewach­se­nem Beet eine Nähr­stoff-Erhal­tung oder gar Auf­bau aber nicht statt­ge­fun­den hat und es wider­spricht ja auch dem nor­ma­len Den­ken, dass das mög­lich sein kann: Es wäre ja die Erfin­dung des per­pe­tu­um mobi­le für die Boden­frucht­bar­keit.
    Ohne Fra­ge wird bei einem viel Wur­zel­mas­sen-Orga­nik im Boden belas­sen­dem „Koh­len­stoff-Auf­bau-Pro­gramm“ und guter gleich­mä­ßi­ger Bewäs­se­rung (sind das eigent­lich TROPF­schläu­che auf den gezeig­ten Mie­ten?) ein gutes Pro­dukt ent­ste­hen, dass sei­ne Käu­fer fin­den wird, aber ob die­se Idee das Poten­ti­al hat, soche Men­gen an Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de zu pro­du­zie­ren, dass damit auch nur EIN Was­ser­schutz­ge­biet zur land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che wer­den könn­te (man stel­le sich ein­mal vor, was dafür für Boden­men­gen trans­por­tiert / aus­ge­tauscht wer­den müss­ten, um nur 1 km² zu so einem über­di­men­sio­nier­ten Was­ser­fil­ter umzu­bau­en), da hat mich der Vor­trag bei aller Bril­li­anz noch nicht mit­ge­nom­men…

    1. Vie­len, vie­len Dank. Ein ganz ganz herz­li­cher Dank an die­ser Stel­le auch von mir an Bir­git! So ein leben­di­ger Aus­tausch unter allen Betei­lig­ten, das ist sehr schön zu erle­ben. Bio Bal­ko­ne ver­bin­den offen­bar über Häu­ser­schluch­ten, Stra­ßen, Städ­te, Ber­ge und Län­der hin­weg auf ein ganz beson­de­re Wei­se!

    1. Das hängt ganz wesent­lich vom Fas­sungs­ver­mö­gen des Gefä­ßes ab. Grund­sätz­lich funk­tio­niert es stand­ort­un­ab­hän­gig, aber nach unse­ren Erfah­run­gen bedarf es einer gewis­sen kri­ti­schen Mas­se des Aus­gangs­ma­te­ri­als. Außer­dem ist ganz wich­tig, dass Misch- bzw. Poly­kul­tur betrie­ben wird. Es muss sich ein natur­ähn­li­ches, reich­hal­ti­ges Boden­le­ben eta­blie­ren kön­nen. Als Ergeb­nis der leben­di­gen Inter­ak­ti­on zwi­schen Wur­zel und Mikro­or­ga­nis­men bil­den sich dann die ober­flä­chen­ak­ti­ven Koh­len­stoff­struk­tu­ren, die für die in Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de beob­acht­ba­ren Eigen­schaf­ten ver­ant­wort­lich sind.

  32. Hal­lo Johan­nes,
    das klingt alles sehr span­nend und moti­vie­rend. Ist es mög­lich statt im Hügel­beet die Humu­ser­de im Hoch­beet her­zu­stel­len, wenn es groß genug ist? Z.B. 4m x 1,20m oder reicht auch 2m x 1m Grö­ße? Im Win­ter ist es ja hier­zu­lan­de (Berlin/Brandenburg) doch manch­mal recht fros­tig. Wenn man dann ein Hoch­beet im Win­ter bepflanzt, so ist die Pflan­zen-Viel­falt etwas ein­ge­schränk­ter. Dau­ert es dann ein­fach län­ger, wenn die Bedin­gun­gen nicht per­fekt sind oder hat das dann kei­ne Chan­ce?
    Also da möch­te ich tie­fer ein­stei­gen, wäre es mög­lich auch in Deutsch­land einen Kurs anzu­bie­ten?
    Und den ter­ra ple­na Fonds wer­de ich auch unter­stüt­zen, klingt ganz wun­der­bar.
    Dan­ke und lie­be Grü­ße Hen­ny

    1. Hal­lo Hen­ny,
      grund­sätz­lich müss­te das gehen, auch das Volu­men scheint mir dafür aus­rei­chend zu sein. Ich gebe aller­dings zu beden­ken, dass auch wäh­rend der Sta­bi­li­sie­rungs­pha­se für genü­gend Luft­zu­fuhr gesorgt wer­den muss, was in einem ein­ge­fass­ten Hoch­beet even­tu­ell nur ein­ge­schränkt mög­lich ist. Dar­über hin­aus muss auch die phy­sio­lo­gi­sche Schrump­fung des Aus­gangs­ma­te­ri­als berück­sich­tigt wer­den. Erst wenn dann das Mate­ri­al (PCS) sym­bi­on­tisch car­bo­ni­siert und somit zu Bio­zy­kli­scher Humu­ser­de gewor­den ist, beob­ach­ten wir, dass es zu kei­nem wei­te­ren Volu­men­ver­lust mehr kommt. Daher emp­feh­le ich für Hoch­bee­te eigent­lich immer, Bio­zy­kli­sche Humu­ser­de zu neh­men, ansons­ten müss­te man im Lau­fe der Jah­re etwas Mate­ri­al ergän­zen, das dann aber wie­der einen unter­schied­li­chen Rei­fe­grad auf­weist.
      Ich hof­fe, Dei­ne Fra­ge damit beant­wor­tet zu haben. Alles Gute und Fro­he Ostern!
      Johan­nes

  33. Hal­lo Johan­nes,

    vie­len Dank für den inter­es­san­ten Bei­trag und die tol­len For­schungs­leis­tun­gen. Wur­de bereits geprüft, ob sich die mehr­jäh­ri­ge Humus-Ent­wick­lungs­zeit mit­tels Ein­satz von “struk­tu­rier­tem Was­ser”, “bio­ni­schem Was­ser” oder “revi­ta­li­sier­tem u. remi­ne­ra­li­sier­tem Osmo­se­was­ser” deut­lich ver­kür­zen lässt?

    Vie­len Dank für die Ant­wort und lie­be Grü­ße, Andre­as

    1. Hal­lo Andre­as,
      Dan­ke für Dei­ne Rück­mel­dung. Der Ein­satz von rena­tu­ra­li­sier­tem Was­ser wur­de tat­säch­lich noch nicht geprüft. Wäre sicher inter­es­sant. Wenn Du Vor­stel­lun­gen hast, wie man einen sol­chen Ver­such anle­gen könn­te, wäre ich für ent­spre­chen­de Hin­wei­se sehr dank­bar. Viel­leicht ergibt sich dar­aus ja ein For­schungs­pro­jekt.
      Bes­te Grü­ße,
      Johan­nes

      1. Hal­lo Johan­nes,

        vie­len Dank für Dei­ne Ant­wort und das Inter­es­se an mei­ner Idee. Fol­gen­der Vor­schlag wäre mei­ner Mei­nung nach sehr sinn­voll:
        Sie suchen sich eine bestehen­de oder dem­nächst ent­ste­hen­de, geo­gra­fisch güns­tig gele­ge­ne Anla­ge aus, an dem das natür­li­che Regen­was­ser rela­tiv ein­fach das gesam­te Jahr über gesam­melt wer­den und vor allem nicht gefrie­ren kann. Man stat­tet die­se mit einer Regen­was­ser­samm­lung und ‑fas­sung aus, so dass immer genug Regen­was­ser zur Bewäs­se­rung vor­han­den ist (grö­ßer Sicher­heits­zu­schlag für etwa­ige Tro­cken­pe­ri­oden). Der/die Was­ser­be­häl­ter sollte/n gut höher lie­gen als die Mie­ten­la­gen, damit das gesam­mel­te Regen­was­ser selbst­stän­dig, (ohne Beför­de­rungs­druck von Pum­pen) durch die Lei­tun­gen die ange­leg­ten Kom­post-/Hu­mu­ser­de-Mie­ten bewäs­sert. Ich den­ke, dass dies die ein­fachs­te Mög­lich­keit ist, an natür­li­ches Was­ser zu kom­men, ohne laufenden/ständigen Ein­satz teu­rer mehr­stu­fi­ger Fil­ter, deren Ent­sor­gung, Restruk­tu­rie­rungs­auf­bau­ten/-anla­gen und der kos­ten­in­ten­si­ven Remi­ne­ra­li­sie­rung durch Urmeer­salz, wel­ches schließ­lich auch nur begrenzt vor­han­den ist.
        Was hal­ten Sie davon?

        Lie­be Grü­ße,
        Andre­as

  34. Vie­len Dank für die­sen Vor­trag mit einem sen­sa­tio­nel­len The­ma und des­sen prak­ti­scher Umset­zung. Ich wer­de mich inten­sie­ver mit dem The­ma beschäf­ti­gen und ganz sicher das Pro­jekt unter­stüt­zen.
    Viel Erfolg bei der wei­te­ren Erfor­schung und Ent­wick­lung.

  35. Ihr Lie­ben!

    Johan­nes Eisen­bach schaut rauf, wie es sei­ne Tätig­keit zulässt. Er schrieb mir heu­te Mor­gen:
    “Es tut mir leid, dass ich noch nicht alle Fra­ge beant­wor­tet habe. Es ist phan­tas­tisch, auf wel­ches Inter­es­se die bio­zy­kli­sche Humu­ser­de-Ver­ede­lung stößt. Tat­sa­che ist, dass ich bei der Flut an wich­ti­gen Fra­gen mit dem Ant­wor­ten in den letz­ten Tagen nicht mehr hin­ter­her­ge­kom­men bin. Wir und die ande­ren bio­zy­klisch-vega­nen Bau­ern sind hier mit­ten in den Vor­be­rei­tun­gen für die Som­mer­pflan­zun­gen, so dass ich mir die Beant­wor­tung für die etwas ruhi­ge­ren Oster­fei­er­ta­ge vor­ge­nom­men hat­te, zumal die­se hier in Grie­chen­land ganz “nor­ma­le” Arbeits­ta­ge sind, da das otho­do­xe Ostern in die­sem Jahr erst auf Anfang Mai fällt. Wir müs­sen heu­te noch ganz viel Humu­ser­de abpa­cken.”

    Lie­be Grü­ße
    Bir­git

  36. Sen­sa­tio­nel­ler Vor­trag und Idee! Das fin­de auch ich! Ganz neue Per­spek­ti­ven für die Geld­an­la­ge und Zukunft. Da kann auch ich mich wohl füh­len. Vie­len herz­li­chen Dank an Herrn Eisen­bach und natür­lich auch an Dich Bir­git. Dei­ne Kon­gres­se sind immer wie­der ein High­light!
    Lie­be Grü­ße
    Bri­git­te

  37. es ist 2:50 mit­ten in der Nacht und ich bin hell­wach! so cool 🙂
    seit 2,5 Jah­ren gärt­ne­re ich unter bio­lo­gi­schen Gesichts­punk­ten mit Feu­er und Flam­me in einem Klein­gar­ten. Er beschäf­tigt mich fast täg­lich für meh­re­re Stun­den neben mei­ner Selb­stän­dig­keit als The­ra­peu­tin. Ich habe einen Kom­post und Gemü­se­bee­te ange­legt aber auch gro­ße Berei­che für hei­mi­sche Pflan­zen geschaf­fen.
    Ich wünsch­te der Tag wäre län­ger denn eigent­lich möch­te ich nur noch gärt­nern. Die Ener­gie spru­delt nur so — in mich hin­ein und aus mir her­aus! Wie bei den Pflan­zen 😉

    Flä­chen­kom­pos­tie­rung ist übri­gens auch gross­ar­tig! Also alles an Obst- und Gemü­se­ab­fäl­len klein gehäck­selt breit­wür­fig ver­tei­len, einharken,gießen
    Ich habe gro­ßes Inter­es­se mir das Pro­jekt in Grie­chen­land anzu­se­hen!
    Vie­len Dank und bes­te Grü­ße

    1. Hal­lo Frau Strauß,
      schön zu lesen, wie die Arbeit in Gar­ten und Natur dazu füh­ren kann, “den Ste­cker in die Steck­do­se zu ste­cken” und dadurch wie­der an den schöp­fungs­durch­zie­hen­den Ener­gie­fluss ange­bun­den zu sein. Sie sind herz­lich will­kom­men, sich das Pro­jekt in Grie­chen­land anzu­se­hen. Viel­leicht ist ja auch gera­de die Teil­nah­me an einem unse­rer Work­shops zu Phy­to­po­ni­scher Kom­pos­tie­rung und bio­zy­klisch-vega­ner Humu­ser­de-Ver­ede­lung im Bio­cy­clic Park in Kala­ma­ta der idea­le Rah­men dafür. Hier kön­nen Sie schon mal nach­le­sen, wel­che The­men in unse­ren Work­shops so behan­delt wer­den:
      https://sites.google.com/biocyclic-network.net/workshopphytoponiccomposting/%CE%B1%CF%81%CF%87%CE%B9%CE%BA%CE%AE-%CF%83%CE%B5%CE%BB%CE%AF%CE%B4%CE%B1
      Der nächs­te Kurs auf deutsch wird ver­mut­lich Ende Juli/Anfang Juli statt­fin­den, und dann wie­der im Okto­ber.
      Wür­de mich freu­en, Sie bald hier begrü­ßen zu dür­fen.
      Herz­li­che Grü­ße,
      Johan­nes

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